Kühlschrank, Kleiderschrank, Sperrmüll: Wer preisgünstige Gefäße zum Bepflanzen sucht, wird an den unterschiedlichsten Stellen fündig. Lassen Sie Ihrer Lust am Improvisieren freien Lauf!
Balkon-Pflanzen
Drei-Zimmer-Küche-Bad, aber bitte mit ausfahrbarem Vordach – so anspruchsvoll wie manche Camper sind Pflanzen zum Glück nicht. Für die Aussaat reichen Joghurtbecher oder Eierkartons allemal, Salat fühlt sich auch in einer Obstkiste oder einer ausrangierten Schublade wohl und Blumen verwandeln alte Schuhe in kleine Kunstwerke. Tiefwurzler wie Rosen hingegen lieben Beinfreiheit und brauchen deutlich größere und vor allem höhere Gefäße. Damit sich Rosen wohlfühlen, sollte der Topf mindestens 40 cm tief sein. Generell hat ein großes Pflanzgefäß auch im Hinblick auf die Pflege entscheidende Vorteile. Es passt nämlich mehr Erde hinein und die wiederum wirkt wie ein Wasserspeicher und spart manchen Gießgang. Pflanzen in großen Gefäßen oder in Hochbeeten überstehen zudem Minusgrade besser, da die umgebende Erde wie eine Schutzschicht wirkt.
Ein Topf für alle Fälle
Wichtig ist ein Wasserabzugsloch am Boden, sonst droht Staunässe – nicht gut, das gibt bei Pflanzen zwar keine Schrumpelfinger, lässt aber die Wurzeln faulen. Wo ein Wasserabzug fehlt, bohren Sie einfach selbst ein paar Löcher in den Topf, am besten mit 1–2 cm Durchmesser, damit nichts verstopft. Ebenfalls einen Gedanken wert ist das Gefäßmaterial. Ton- oder Terrakottatöpfe zum Beispiel sind hübsch, heizen sich nicht auf und lassen die Pflanzen atmen. Dafür sind sie aber nicht ganz billig, schwer und man sollte sich nach der Frosthärte erkundigen. Kunststofftöpfe sind echte Leichtgewichte, preismäßig schwer in Ordnung und verdunsten weniger Wasser. Dafür heizen sie sich im Sommer stärker auf und stehen weniger stabil. Tipp: Bei hohen Kunststoffgefäßen vor dem Bepflanzen Backsteine auf den Boden legen. Modern und praktisch sind Growing Bags, die man nach Gebrauch platzsparend zusammenfalten kann. Leider sind sie nach zwei bis drei Sommern meist ziemlich durch. Einkaufstaschen, beispielsweise aus dem schwedischen Möbelhaus, oder Reissäcke aus dem Asiashop tun es auch und sind als preiswerter Einstieg bestens geeignet.
Einfach mal abhängen
Wo Platz knapp ist, muss man in anderen Dimensionen denken – zum Beispiel in der dritten: Balkonkästen bieten meterweise Blütenspaß und sind in vielen Varianten erhältlich. Besonders pfiffig sind Kästen oder Töpfe, die man einfach über das Geländer stülpt. Auch Pflanzetageren bieten auf wenig Raum viel Platz für zusätzliches Grün. Ihre eigenen »hängenden Gärten« gründen Sie mithilfe von Pflanztaschen, die sich an der Hauswand befestigten lassen, oder mit Blumenampeln und Hanging Baskets aus Drahtgeflecht. Letztere werden rundherum bepflanzt und bilden bald perfekte Blütenkugeln. Damit beim Wässern möglichst wenig Erde ausgespült wird, stattet man die Drahtkörbe mit einer Schicht Sphagnum-Moos aus und füllt erst dann die Erde ein. Noch einfacher geht’s mit Einlagen aus Kokosfaser oder Kunststoff. Sie sind mit Schlitzen versehen, durch die man die Pflanzen in die eingefüllte Erde setzt. Ein Pflanzenlift oder ein Kettenzug erleichtert das Gießen. Ampeln und Balkonkästen gibt es übrigens auch mit Wasserspeicher.
Alle Texte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Mascha Schacht
Balkon Basics – Stadtgärtnern für Anfänger
160 Seiten mit c. 400 Farbfotos
ISBN: 978-3-8338-3936-8
Preis: 16,99 € (D) / 17,50 € (A)
GU Verlag
Gärtnern ist nur was für Gartenbesitzer? Von wegen! Platz für frisches Grün ist vor der kleinsten Hütte. Wie Städter zu erfolgreichen Topfgärtnern werden, zeigt die Pflanzen-Flüsterin Mascha Schacht im GU Garten Extra Balkon Basics. Praktische Anleitungen und kreative kleine Projekte sorgen dafür, dass die Pflanzen wachsen und gedeihen – und auch noch klasse aussehen. Gärtner-Spaß mit Geling-Garantie – auf jedem Balkon, Hinterhof oder der Dachterrasse!