Wasser im Garten hat eine beruhigende und ausgleichende Wirkung und ein Sonnenbad am Naturteich ist wie ein Mini-Urlaub auf dem eigenen Grundstück. Der magischen Anziehungskraft von Wasser kann kaum einer widerstehen. Ein Brunnen, Teich oder ein kleines Fließgewässer ist nicht nur ein schöner Blickfang in ihrem Garten, der zum Beobachten und Träumen einlädt: Das Element Wasser bietet unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Es kühlt in der heißen Jahreszeit und lässt die Vegetation im Frühjahr eher erwachen. Außerdem bietet es Lebensraum für eine spezielle Pflanzen- und Tierwelt. Zwischen Schilf, Seerosen und zarten Gräsern quaken Frösche und schwirren Libellen herum.
Das Spiel mit dem Wasser
Ruhige Wasserflächen faszinieren. Durch die Spiegelungen des Himmels holen sie Licht in den Garten und Sonnenstrahlen funkeln und glitzern im Wasser oder reflektieren auf der Wasseroberfläche. Je größer die Fläche ist, desto beeindruckender ist der Effekt! Wer dieses Schauspiel im eigenen Garten genießen möchte, sollte sich einen Gartenteich anlegen und das ist auch gar nicht so schwer wie man denkt. Mit einer guten Planung lässt sich der Traum einer Wasserlandschaft verwirklichen. Zunächst müssen Sie sich aber überlegen, wo der Teich angelegt werden soll. Wer ihn stets im Blick haben möchte, legt ihn am besten in der Nähe der Terrasse an. Teiche für Naturliebhaber, an dessen Ufern sich Pflanzen und Tiere ungestört entwickeln sollen, gehören eher in einen abgelegenen Bereich im Garten und benötigen in der Regel viel Platz. Ideal ist eine Stelle, die frei von laubabwerfenden Bäumen ist und etwa fünf Stunden Sonne pro Sommertag bietet. In einer reinen Südlage wärmt sich das Wasser im Sommer zu stark auf und Algen gewinnen die Oberhand. Ist das Grundstück etwas abschüssig, sollte der Gartenteich an der tiefsten Stelle angelegt werden. Dies wirkt natürlicher als ein in den Hang gebauter Teich. Leicht abschüssiges Gelände ist wie gemacht für fließendes Wasser in Form von Kanälen oder naturnahen Bachläufen, die sich nach dem Vorbild eines Wiesenbachs sanft durch den Garten schlängeln und sich ihren Weg über Steine und Staustufen suchen. Verläuft er in sanften Schwüngen, entwickelt der Bach seine leicht gluckernde Geräuschkulisse am besten. Für Gärten mit stärkerem Gefälle bieten sich sogar Wassertreppen und kleine Kaskaden an. Die Quelle eines künstlich angelegten Bachlaufes liegt am besten immer am höchsten Punkt. Auch ein Wasseranschluss sollte in der Nähe sein, der den Bach anfangs speist und auch Wasserverluste aus dem Kreislauf ausgleichen kann. Ein Bachlauf gelingt am einfachsten mit Fertigelementen aus dem Fachhandel. Viel aufwändiger aber auch natürlicher, lässt sich ein Bachbett aus Folie gestalten. Aber auch ohne Gartenteich können Sie die Wasserspiele genießen: Holzfässer oder Zinkwannen lassen sich prima in Miniteiche verwandeln.
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Wasser ist eines der reizvollsten Gartenelemente. Daher lohnt es sich, nicht nur Teiche und Bäche anzulegen. Auch Brunnen machen eine wunderbare Figur im Garten. Egal ob als Replik antiker Originale aus Stein, Ton oder Metall und mit Ornamenten verziert oder auch als moderne Version; sie finden selbst in den kleinsten Gärten und Höfen einen Platz. In ihnen sieht man prima, wie beweglich Wasser ist: es gleitet, spritzt und sprudelt über Steine und Skulpturen, manchmal sogar aus dem Mund eines Wasserspeiers. Und im Idealfall sind sie Zierde und Wasserlieferant zugleich. Fontänen und Säulenbrunnen stehen gerne im Mittelpunkt, wer es dezenter mag, greift zum Wandbrunnen. In Nischen versteckt, klingt das leise Plätschern und Rieseln geheimnisvoll.
Eine weitere Alternative ist der Quellstein: Durch ein Bohrloch wird das Wasser mit Hilfe einer Pumpe nach oben geschickt und fließt von dort über den Stein hinab. Das Wasser wird in einem offenen oder unter Kieseln versteckten Becken aufgefangen. In japanischen Gärten werden Quellsteine mit Gräsern und Kiesflächen kombiniert. Aber auch für andere Gartentypen gibt es passende Exemplare, wie etwa Kugeln oder Findlinge.
So schaffen Sie ihr eigenes Mini-Biotop
Fertigteiche – also Kunststoffbecken – sind zwar in der Regel schneller und einfacher angelegt, allerdings sind der gestalterischen Freiheit und der Größe Grenzen gesetzt. Die geringe Größe führt früher oder später unweigerlich zu Problemen mit der Wasserqualität. Mit Teichfolie sind wesentlich größere Bauweisen möglich, die auch individueller gestaltet werden können. Verwenden Sie nur qualitativ hochwertige Folien um leichtes Einreißen oder Löcher durch spitze Steine zu vermeiden.
Pflanzzonen und der Teichumriss werden mit Stäben oder Sand markiert. Dann wird die Grube von der Mitte beginnend zu den Rändern hin ausgeschachtet. Bei größeren Projekten empfiehlt sich ein Mini-Bagger. Die verschiedenen Tiefzonen werden mit dem Spaten modelliert. Polstern Sie das Teichbett mit Sand aus. Es dürfen keine Steine oder Wurzeln mehr vorhanden sein! Zum Schutz der Teichfolie legen sie zunächst Vlies in das Teichbett. Darauf wird die Teichfolie aus PVC (am besten 1 bis 1,5 Millimeter dick) gelegt. Die Folie sollte ein Stück größer als nötig sein, da der Wasserdruck die Folie ins Teichbett presst. Am besten lässt sich die Folie an einem sonnigen Tag mit mehreren Helfern verlegen, da sie dann besonders flexibel und leicht zu verarbeiten ist. Nachdem die größten Falten beseitigt sind, wird der Teich teilweise geflutet, damit sich die Folie dem Untergrund anpasst und eventuell noch nachrutscht. Die Folie nun mit einem Cutter im Randbereich passgenau abschneiden. Bepflanzen sie den Teich am besten schon während des Befüllens, parallel zum steigenden Wasserstand. Am Schluss wird der Randbereich gestaltet. Um diesen so natürlich wie möglich zu gestalten, eignet sich Steinfolie sehr gut, aber auch eine Schicht grober Kies kaschiert die Folie wunderbar. Bei wüchsigen Arten empfiehlt sich das Pflanzen in Körbe. Diese verhindern unkontrolliertes Wuchern und erleichtern die Pflege des Gartenteichs. Die Teichpflanzen einfach in mit Vlies ausgeschlagene Kunststoffkörbe setzen und mit Kies befüllen. Die Körbe im Uferbereich stellen und mit größeren Steinen beschweren. Nun dauert es nicht mehr lange, bis die Pflanzen eingewachsen sind und sich Libellen und andere Wasserbewohner einfinden.
Die Bepflanzung
Erst mit der perfekten Umgebung kommt das Wasserspiel besonders gut zur Geltung. Wasserpflanzen sind für einen Gartenteich ein Muss: Sie bieten eine reizvolle Kulisse, versorgen den Teich mit Sauerstoff und reinigen das Wasser von allerlei Schmutzstoffen. Außerdem bieten sie Jungfischen und Wassertieren Schutz und Nahrung. Ganz nebenbei kann ein Teich dank Wasserpflanzen übergangslos in die Gartenlandschaft integriert werden. Frühling und Frühsommer sind die beste Zeit, um den Gartenteich zu bepflanzen. Mit den richtigen Wasserpflanzen wird Ihr Teich zu einer traumhaften Oase! Ist das Wasser dauerhaft 10 bis 12 Grad warm, können Sie mit dem Bepflanzen beginnen. Lassen Sie es am Ufer ruhig ordentlich sprießen. Für die Wasserbepflanzung gilt allerdings: Weniger ist mehr, sonst wuchert der Teich zu schnell zu! Prinzipiell sollte immer ein Drittel der Wasseroberfläche frei bleiben und nicht mehr als drei Pflanzen pro Quadratmeter existieren. Die Tiefwasserzone in der Mitte des Teichs ist idealerweise zwischen 50 und 150 Zentimeter tief; so haben Schwimmpflanzen wie Seerosen, Seekanne oder Lotusblumen ausreichend Lebensraum. Und auch kleinere Pflanzen wie die Krebsschere oder der Wasserstern fühlen sich im tiefen Wasser pudelwohl. Pflanzen wie die Wasserschwertlilie, die Wasserhyazinthe oder der Froschbiss (erinnert an eine kleine Seerose) sind in einer Wassertiefe von etwa 20 bis 50 Zentimeter am besten aufgehoben. Im Mai blüht in der Uferzone (bis 20 cm tief) unter anderem das himmelblaue Sumpfvergissmeinnicht und ab Juni die Duftende Wasserminze.
Tipp: Frostempfindliche Pflanzen wie Lotusblumen oder Wasserhyazinthen müssen im Winter ins Haus. In einem Eimer voll Wasser können sie an einem hellen, frostfreien Ort überwintern. Einheimischen Pflanzen wie Froschlöffel oder Wasserschwertlilien macht der Frost ebenso wie Seerosen nichts aus. Rohrkolben, Schilf und Gräser sorgen im Winter für den notwendigen Gasaustausch und versorgen den Teich mit Sauerstoff.
Algen Ade – die richtige Teichpflege
Algen und wuchernde Teichpflanzen sollten regelmäßig ausgelichtet oder mit der Harke abgeschöpft werden. Schützen Sie ihren Gartenteich auch vor Laub. Zunächst schwimmen die Blätter nur auf der Oberfläche, schnell saugen sie sich aber mit Wasser voll und sinken auf den Boden hinab. Mit der Zeit werden sie dort von Mikroorganismen zu Faulschlamm zersetzt. Fischen Sie im Herbst also am besten täglich schwimmende Blätter mit einem Kescher ab. Kleinere Teiche deckt man mit einem Netz ab. Die natürlich anwachsende Schlammschicht am Grund verflacht den Teich auf Dauer. Das wirkt sich ebenfalls nachteilig auf den Teich aus und führt zu Nährstoffanreicherungen und Teichtrübung. Beim Abtragen sollten Sie sehr vorsichtig und schichtweise vorgehen, damit die Lebewesen darin nicht zu strak beeinträchtigt werden. Hohle Stengel von Schilf oder Rohr lässt man am besten stehen, da sie die Sauerstoffversorgung des Teiches verbessern. Alternativ kann die Wasseroberfläche auch mit einem Skimmer (ein Oberflächenabsauger) von Schmutz, Laub und Pollen befreit werden. Sie saugen das Wasser an der Oberfläche ab und leiten es in ein Filtersystem.
Algenwachstum ist eins der größten Ärgernisse der Teichbesitzer. Dieses Problem tritt vor allem im Frühsommer auf, wenn die Algen optimale Wachstumsbedingungen vorfinden. Im Winter haben sich Schad- und Nährstoffe angesammelt und bei warmen Temperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung vermehren sich Algen rasant und nehmen rasch überhand im Gartenteich. Eine großzügige Uferbepflanzung kann das verhindern. Besonders Rohrkolben zieht viele Nährstoffe aus dem Wasser. Der Regenerationsbereich – also der ihn umgebende Pflanzengürtel – des Teiches kann gar nicht groß genug sein. Im besten Fall ist er so groß wie die Wasserfläche. Pflanzen die Algen mindern sind zum Beispiel die Sumpfiris (Iris laevigata), Alle Binsenarten (Juncus), Seerose (Nymphaea), Seekanne (Nymphoides), Schilf (Phragmites communis), Krebsschere (Stratiotes aloides) oder der schmalblättrige Rohrkolben (Typha angustifolia).
Fischteiche sind ebenfalls ein Problemfall: Wenn man Fische regelmäßig mit Fischfutter versorgt, gelangen zusätzliche Nährstoffe in den Teich. Dadurch können die Fischteiche kippen. Es gibt zwei Möglichkeiten das zu verhindern: Entweder man hat nur so wenige Fische im Teich, dass man nicht zufüttern muss oder man installiert ein gutes Filtersystem, das Algen und überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser entfernt.
TEXT: Victoria Wegner
FOTOS: 123Rf (2), Botanikfoto (3), Fotolia (6), iStockphoto (7)