Der heimische Gartenboden ist genauso ein ökologisches System und bedarf der gärtnerischen Pflege, wie die Pflanzen, die in ihm wachsen. Er bildet das Fundament dafür, dass sich im Frühjahr, Sommer und Herbst die geballte Pracht des Gartens zeigen kann. Beutet man das Ökosystem mit Monokulturen nur aus, verliert es sein Gleichgewicht und verkommt. Um ihrem Boden zu helfen und ihn optimal zu unterstützen, gibt es das System der Fruchtfolge. Dieses existiert schon Jahrtausende lang und wird in großem Stil auch von den Landwirten betrieben.
Warum ist eine Fruchtfolge wichtig und notwendig?
Ein gesunder Boden ist entscheidend für das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber Schädlingsbefall und Krankheiten. Neben der Bodenvorsorge, unterdrückt die richtig angewandte Fruchtfolge auch den übermäßigen und unkontrollierten Unkrautwuchs. Gerade beim Gemüseanbau spielt die Fruchtfolge eine wichtige Rolle und ist entscheidend für die Ertragslage. Durch sie ist gewährleistet, dass die Pflanzen eine optimale Nährstoffversorgung erhalten.
Fruchtfolge – Was ist das überhaupt?
Fruchtfolge bedeutet einen jährlichen Fruchtwechsel, um eine einseitige Belastung des Bodens zu vermeiden, ihn zu schonen, seine Fruchtbarkeit zu erhalten und diese im besten Fall noch zu verbessern. Dafür ist es besonders wichtig, die Abfolge der anzubauenden Kulturen genauestens aufeinander abzustimmen. Auf gleicher Fläche werden in bestimmten Jahreswechseln unterschiedliche Pflanzen angebaut, um den Boden nicht zu ermüden, denn ähnliche Pflanzen entziehen dem Boden gleiche Nährstoffe, die dieser nicht so schnell regenerieren kann. Durch einen gezielten Wechsel der Pflanzenfamilien ist gewährleistet, dass sich der Boden wieder erholen kann, nicht versandet und ständig eine Vielfalt an Nährstoffen bieten kann.
Das System der Fruchtfolge – Wie funktioniert das?
Je nach Pflanze braucht der Boden unterschiedlich lange, um sich wieder zu erholen. Als Faustregel gilt: Gleiche Pflanzenfamilien erst in einem Dreijahresrhythmus wieder auf den gleichen Boden pflanzen. Wenn Sie diese goldene Regel in ihrer Garten- und Beetplanung berücksichtigen, sind Sie auf der sicheren Seite und Ihr zu bepflanzender Boden wird es Ihnen danken. Oft hilft es, sich eine Gartenskizze anzufertigen, in der die Pflanzfamilien ihres Gartens eingetragen sind, sodass es in den folgenden Gartenjahren nicht zu Doppelbelegungen kommt und Flüchtigkeitsfehler vermieden werden. Diese Skizzen dienen somit als Grundlage und Kontrolle für die Anbauplanung und Beetbepflanzung.
Stark-, Mittel- und Schwachzehrer
Bei der Fruchtfolge werden die Pflanzen in unterschiedliche Kategorien eingeteilt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen starkzehrenden, mittelzehrenden, schwachzehrenden und bodenschonenden Kulturen. Es wird immer mit den starkzehrenden Pflanzen begonnen.
Starkzehrende Kulturen bevorzugen einen gut gedüngten, stickstoffreichen‚ ausgeruhten und kräftigen Boden. Beispiele für solche Gewächse sind: Paprika, Kohl, Lauch, Kartoffeln, Tomaten, Fenchel und Mais.
Die schwachzehrenden Kulturen kommen auch mit mageren, nährstoffarmen und trockenen Standorten zurecht. Schwachzehrer sind in der Regel Kräuter wie Borretsch, Basilikum oder Dill aber auch Bohnen, Erbsen, Erdbeeren und Blumen sind in diese Kategorie einzuordnen.
Die mittelzehrenden Kulturen befinden sich genau zwischen diesen beiden Gruppen. Beispiele hierfür sind Gemüse wie Spinat, Zwiebeln, Salate, Möhren, Rote Bete oder Pastinaken.
Was ist zu beachten?
Wenn Sie nun mit ihrer Beetbepflanzung beginnen möchten, sollten Sie gleichzeitig größere Mengen guten Komposts mit in den Boden einarbeiten.
Schwachzehrer erhalten eine 1 cm dicke, Mittelzehrer eine 2–3 cm dicke und Starkzehrer eine 5–8 cm dicke Schicht an gutem Kompost. Die Fruchtfolge sollte immer mit einer Wurzeldüngung begonnen und auch beendet werden. Eine Zugabe von Hornmist-Präparaten oder Hornkiesel, sollte jährlich erfolgen.
Drei Grundregeln für eine erfolgreiche Fruchtfolge:
1) Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer im Wechsel, jeweils beginnend mit den Starkzehrern; danach ein Jahr Gründüngung.
2) Nur unterschiedliche Pflanzfamilien nacheinander an dieselbe Stelle pflanzen.
3) Eine Grunddüngung jedes Jahr!