Der Haselnuss Strauch aus der Familie der Birkengewächse kommt mit einem geringen Pflegeaufwand aus und ist gänzlich unkompliziert. Allerdings hat die Haselnuss gerne etwas Platz und braucht für eine reichlichen Ernte ausreichend Wärme. Und über eines muss man sich natürlich im Vorwege klar sein: Seine Haselnuss Ausbeute behält man selten für sich allein. Besonders Eichhörnchen lieben die Früchte – da muss man schnell sein, um noch etwas abzubekommen.
Wuchsform
Haselnusssträucher werden drei bis vier Meter hoch, Zierformen bleiben kleiner. Sie werden am besten im Herbst mit einem Abstand von ca. vier Metern gepflanzt. Da sie Flachwurzler sind, sollte man sie nicht zu tief setzen. Haselnüsse sind selbstunfruchtbar, sie müssen also mindestens zwei Sorten pflanzen.
Standort – Wo am besten?
Die Haselnuss verträgt keine stauende Nässe, hat aber sonst geringe Ansprüche an den Boden. Gerne wächst sie in Hanglagen und in Regionen mit höheren Niederschlägen und lehmigen, leicht neutralen Böden. Sie sind spätfrostgefährdet, haben aber eine hohe Winterfrosthärte bis zu -20 Grad. Die Haselnuss hat einen lästigen Schädling, den Haselnussbohrer, der es sich als Wurm in der Nuss bequem macht.
Ernte – Was ist zu beachten?
Nach drei bis fünf Jahren tragen die Sträucher zum ersten Mal reichlich Früchte und die Ernte erstreckt sich ab September über ca. vier Wochen. Die Haselnüsse lassen sich dann leicht vom Strauch schütteln und ergeben nach zwei bis drei Erntegängen ca. 3 Kilo. Die Nüsse werden aufgesammelt, vom Rest der Hüllblätter befreit und flach ausgelegt in einem warmen Raum oder in der Sonne getrocknet. Gut getrocknete Haselnüsse sind sehr gut lagerbar und behalten ihren feinen Geschmack mindestens zwei Jahre lang.
Pro 100 Gramm bringen es die kleinen Kraftpakete auf ungefähr 644 Kilokalorien. Das liegt an dem relativ hohen (aber gesunden) Fettanteil und versorgt uns mit reichlich Vitamin E. In der Küche ist sie vielseitig einsetzbar: Gehackte Haselnüsse sind eine beliebte Backzutat für Kuchen und Kekse und als Krokant veredeln sie Desserts, Eis oder Pralinen. Zusätzlich werden Nougat und schokoladenhaltige Brotaufstriche aus den Nüssen hergestellt. Aber auch in herzhaften Speisen schmecken sie köstlich und veredeln Pesto, Salate, Saucen und Pürees.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
Bei Haselnüssen unterscheidet man zwischen zwei Sortengruppen, der Zellernuss/ gemeine Haselnuss (Corylus avellana) und der Lambertsnuss/ Große Hasel (Corylus maxima).
Zu ersteren gehören:
- Hallesche Riesennuss: sehr große, rundliche Frucht
- Webbs Preisnuss: sehr große, längliche Frucht
Und zu letzteren:
- Rote Lambertsnuss: sehr guter Geschmack, sehr ertragreich, eine der ältesten Haselnusssorten Europas
- Weiße Lambertsnuss: mittelgroße Frucht, sehr wohlschmeckend, eher für wärmere Lagen
TEXT: Juliane Michel
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