Insekten wie Bienen und Hummeln sind wichtig, weil sie auf der Suche nach Nektar viele Pflanzen bestäuben und für deren Vermehrung sorgen. Gut also, diese fleißigen Arbeiter im eigenen Garten zu beherbergen! Hier gibt es deshalb die Anleitung für ein kleines, aber feines Insektenhotel. Der beste Standort für die wärmeliebenden Besucher ist sonnig und geschützt.
MATERIAL
- Ein einfacher Rahmen wie z. B. eine alte Schublade oder ein Vogelhäuschen aus unbehandeltem Holz
- Hohle Pflanzenstängel z. B. von Holunder, Schilf, Binsen, Königskerzen in etwa 10 cm Länge
- Lehm sowie Ziegel mit Löchern
- 12 bis 15 cm dicke Klötze aus Hartholz wie Eiche, Buche, Esche, Ahorn, Apfel und Robinie
- Bohrmaschine mit Bohraufsätzen für Holz
- Gartenschere
- Draht oder Schnur
ANLEITUNG
Als Erstes brauchen wir einen passenden Rahmen für das Hotel. Er bildet das Gerüst für das gesammelte Naturmaterial und schützt die wasserempfindlichen Bewohner später vor Regen. Hier haben wir einen einfachen Dreiecksrahmen aus witterungsbeständigem Lärchenholz gefertigt.
Bei einem dreieckigen Rahmen werden die Bretter am besten auf Gehrung geschnitten. So nennen Tischler die Eckverbindung zweier im Winkel zugeschnittener Bretter, die so aufeinanderstoßen, dass nur eine fast nicht sichtbare Stoßfuge an der Eckkante entsteht. Dazu braucht man eine spezielle Gehrungssäge, bei der man das Brett in eine Führung mit verstellbarem Winkelgrad einlegen kann. Im eingestellten Winkel wird das Brett dann beschnitten. in der Mitte des Bodenbrettes ist noch eine kreisrunde Öffnung, um das Häuschen später auf einen einfachen Holzstiel stecken zu können.
Wer die Gehrungsschnitte nicht selbst machen möchte, fragt bei dem Händler, bei dem die Bretter gekauft wurden, oder bei einem Tischler nach einem Zuschnitt.
Noch ein Tipp: Am besten wird die Konstruktion verschraubt und nicht genagelt. Denn genagelte Verbindungen springen bei Regen schnell auf, da das Holz dann quillt. Mit alten Dachziegeln, Schieferplatten oder Dachpappe lässt sich ein einfaches Dach bauen, um den Rahmen noch besser vor Regen zu schützen.
DIE FÜLLUNG
Für die Füllung muss erst einmal kräftig Material gesammelt werden. Das kann einige Zeit dauern. Es dürfen nur Naturstoffe gesucht werden, die nicht mit Chemikalien wie z. B. Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden.
WAS WIRKLICH WICHTIG IST
- Hohle Pflanzenstängel sind ein gutes Material für die Füllung. Sie werden auf 10 cm Länge gekürzt und mit Draht oder Schnur gebündelt. Mit einer Stricknadel wird überprüft, ob die Hohlräume groß genug sind.
- Große und Dicke Teile werden als erstes in den Rahmen eingesetzt. Hartholzscheiben werden dafür vorher in etwa 2 cm Abstand mit tiefen, aber nicht durchstoßenden Bohrlöchern im Durchmesser von 2 bis 10 mm versehen.
- Zwischenräume werden u.a. mit Stöckchen aufgefüllt. Ecken und Rückseite des Hotels werden noch mit Lehm verklebt.
Der Texte und Fotos in diesem Artikel ist aus dem Buch:
Katja Maren Thiel
Gartenkinder – Von Blumenbastelspaß bis Naschgarten
€/D 19,95 / €/A 20,60 / sFr 28,50
ISBN 978-3-440-13099-5
Kosmos Verlag, Stuttgart
Für Kinder ist ein Garten vielmehr als ein „verlängertes Wohnzimmer“. Hier können Sie spielen, mit der Natur auf Tuchfühlung gehen und dabei ganz nebenbei noch eine Menge lernen. Wie viel Spaß selbst in ein paar Quadratmetern Grün stecken kann, zeigt Katja Maren Thiel in ihrem Buch gartenkinder. Vom Sonnenblumenwettwachsen über Pflanzentöpfchen selber machen bis hin zum Bau eines Mini-Gewächshauses bietet sie in Schritt-für-Schritt-Anleitungen einen großen Fundus an Ideen und Experimenten.