Der Platz im Topfgarten ist knapp. Lohnt es sich überhaupt, dort Essbares zu kultivieren? Na klar! Es gibt einige Arten, die hier sogar besser gedeihen als im Beet – und obendrein noch einen gewissen Schmuckwert mitbringen.
Attraktives für den Gemüse-Topfgarten
Tomate, Aubergine und Paprika brauchen warme, sonnige Sommer. Oder einen warmen, sonnigen, am besten noch vor Niederschlägen und Wind geschützten Platz auf Terrasse bzw. Balkon. Hierbei ist die Sortenwahl besonders wichtig.
• Spezielle Balkon- oder Ampeltomaten sind eher eine Spielerei: Die Zwerge bringen viel zu wenig Früchte hervor. Fragen Sie beim Jungpflanzenkauf lieber nach Stabtomaten. Mit 150 cm Höhe lassen sie sich im Pflanzgefäß noch gut kultivieren. Kleinfruchtige Kirsch-, Cocktail- oder Datteltomaten setzen Hunderte von Blüten an langen Rispen an, die nacheinander abreifen. Davon haben Sie lange etwas!
• Auch kleinfruchtige Auberginensorten sind das geborene Topfgemüse: Sie punkten mit reizenden, lilafarbenen Blüten und zierenden Früchten.
• Früh reifende und kompakte, 50–60 cm hoch werdende Paprikapflanzen machen auf Balkon und Terrasse ebenfalls Vergnügen. Besonders Snack- und Spitzpaprika empfehlen sich für diesen Zweck.
• Wenn ein Gemüse die Topfkultur wirklich lohnt, dann ist das Chili. Mit ihren scharfen Schoten sehen sie prima aus. Schon ein Exemplar reicht aus, um eine Familie mindestens ein Jahr zu versorgen.
• Unbedingt empfehlenswert: Basilikum gehört nicht nur auf dem Teller zu Tomaten. Im geschützten Topfgarten ist es nämlich leichter zu ziehen.
Große Töpfe und gute Erde
Die mediterranen Gemüse dürfen erst nach draußen, wenn es warm genug geworden ist, also ab Anfang/Mitte Mai. Wollten Sie sie erst dann säen, kämen Sie vor dem Spätsommer kaum zum Ernten. Kaufen Sie also lieber vorgezogene Jungpflanzen beim Gärtner. Gönnen Sie Tomate & Co. Pflanzgefäße in ausreichender Größe. Sonst kann es bei warmem Wetter nämlich schnell eng werden mit dem Wasser- und Nährstoffvorrat. Für Tomaten verwenden Sie Kübel mit einem Durchmesser von 30–40 cm (20–30 l Volumen). Paprika und Chili kommen mit 22–26 cm (5–7,5 l) aus, Auberginen mit 20–22 cm (3–5 l). Füllen Sie die Gefäße mit hochwertiger Kübelpflanzen- bzw. Tomatenerde. Die Investition lohnt sich: Diese Qualitätsprodukte zeichnen sich durch eine gute Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit aus und enthalten genug Dünger für einen zügigen Start. Vor der Pflanzung wässern Sie den Topfballen noch einmal gründlich.
Basilikum im Topf
Basilikum lässt sich im Frühsommer leicht selbst aussäen. Füllen Sie einen Topf (10 cm Durchmesser) bis einen Fingerbreit unter den Rand mit Anzuchterde. Darauf streuen Sie dünn die Saat. Leicht andrücken, angießen und den Topf mit einer Glasscheibe oder Folienhaube bedecken: Basilikum braucht zum Keimen Licht. Stellen Sie den Topf bei Zimmertemperatur auf. Sobald die Sämlinge sich zeigen, gewöhnen Sie sie an die Bedingungen im Freien: Stellen Sie die Töpfe einige Tage hintereinander an eine schattige Stelle. Danach dürfen sie an ihren Sonnenplatz rücken.
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Silke Kluth
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