Schaffen Sie Lebensräume für Wildbienen und unterstützen Sie mit diesem selbstgebauten Bienenhotel die Natur auf einzigartige Weise:
Lebensräume für Wildbienen
Während viele solitär lebende Bienen Bodennister sind, nisten etliche unter ihnen in Hohlräumen, vor allem in ausgehöhlten Baumstämmen und verlassenen Bohrgängen von Käferlarven. Diese Unterschlupfe sind kaum noch im Garten anzutreffen, dabei sind sie durch sogenannte Bienenhotels einfach herzustellen. Wenn auch der Begriff „Hotel“ nur eine vorübergehende Nutzung andeutet, bleiben die Bienen doch für ein Jahr in diesen Nisthilfen: Zuerst als Ei und nach dem Ausschlüpfen als Larve, die sich schließlich verpuppt und zur Biene wird. Nachdem die Bienen in der Nisthilfe überwintert haben, verlassen sie die Brutröhren, paaren sich und legen Eier für die Aufzucht einer neuen Generation – häufig im selben Hotel. Für eine derartige Nisthilfe benötigt man eine Kiste oder einen anderen Behälter gefüllt mit hohlen Bambusrohren, Astabschnitten und Holzstücken, in die man Gänge bohrt. Wenn möglich, wird die Konstruktion noch überdacht oder in leicht vornüber geneigtem Winkel an einer Mauer befestigt, sodass der Nistplatz trocken bleibt, und man wählt einen windstillen, sonnigen Standort. Im Herbst sollte das Bienenhotel abgehängt und an einen kühlen, trockenen Ort, zum Beispiel in die Garage oder den Gartenschuppen, verbracht werden. Der Grund dafür ist, dass die Bienen zum Überleben einen kühlen und feuchten Platz benötigen. Herbstliche, schwere Regenfälle verursachen bei Bienen häufig Pilzinfektionen. Aber nicht vergessen, das Bienenhotel anschließend wieder ins Freie zu bringen!
Wildbienen Hotel selber bauen:
Säge
Rundhölzer oder Knüppelholz
Auswahl an Pflanzenhohlstängeln (z.B. Bambus und Sonnenblumenstängel)
Schleifpapier
Bohrer und Holzbohrereinsätze
Floristensteckschaum (wahlweise)
Eine Kiste aus unbehandeltem Holz (z.B. eine alte Weinkiste)
Bleistifte
Verzinktes Scharnier
Eine alte Weinkiste mit Rundhölzern, Bambusabschnitten und Steckstoffschaum füllen. Ebenso gut eignet sich jede Art von Behältnis und jede mögliche Zusammenstellung von Material, solange die Bienen damit vor Regen geschützt sind, das Holz unbehandelt ist und die Bohrgänge einen Durchmesser von maximal 10 mm besitzen. Unterschiedliche Arten nisten in Gängen verschiedener Größen. Daher ist es ratsam, die Bohrdurchmesser zwischen 2 und 10 mm zu variieren, um möglichst viele Arten anzulocken.
1. Mit einer Säge die Rundhölzer oder das Knüppelholz und die Pflanzenstängel in Abschnitte entsprechend der Kistengröße schneiden und die Schnittränder
mit Schleifpapier glätten.
2. Das Holz, die Stängel und den Steckschaum in die Kiste schichten.
3.Sind Sie mit der Anordnung zufrieden, mit einem Bleistift oder einer Auswahl unterschiedlich dicker Bleistifte Löcher in den Steckschaum stechen. Die Löcher nicht zu groß dimensionieren. Die Bienen vergrößern sie liebend gern nach eigenem Gutdünken.
4. Mit dem Scharnier die Kiste an einer Mauer oder einem Zaun am sonnigsten Ort des Gartens befestigen. Rosen oder Blauregen, die in der Nähe gepflanzt werden, ziehen Blattschneiderbienen an. Dennoch darauf achten, dass die Pflanzen die Kiste nicht verdecken.
Alle Texte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Kate Bradbury
Wilde Gartenparadiese gestalten
Jan Thorbecke Verlag
ISBN: 978-3-7995-0511-6
Preis: € 19,90
Das Wunderbare an unseren Gärten ist, dass es dort immer und überall wild lebende Kreaturen – Tiere wie Pflanzen – gibt. Überall finden sich irgendwann Insekten, Vögel und gelegentlich auch kleine Säugetiere ein. Aber warum nicht auch aktiv und gezielt Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten schaffen, in denen diese Nahrung, Wasser, Schutz und Behausung finden?