Die amerikanische Kulturheidelbeere bzw. Blaubeere lässt sich im Garten wesentlich besser kultivieren als unsere heimische Blaubeere Vaccinium myrtillus. Ihre Früchte sind reich an Vitamin C sowie anderen Vitaminen und dem blau färbenden Stoff Anthocyan. Dem Pflanzenfarbstoff wird nachgesagt, entzündungshemmende Eigenschaften zu besitzen. Aufgrund der dekorativen Herbstfärbung ist die Heidelbeere auch als Zierpflanze sehr beliebt.
Anbau und Standort– Wie und wo am besten?
Die Blaubeere beansprucht einen Platz von bis 1,50 Meter mal 1,50 Meter und erreicht eine Höhe von 1 Meter bis 1,50 Meter. Am besten wächst und gedeiht sie im humusreichen, sauren Boden, der gut drainiert ist. Weniger saure Böden können einfach mit Torf angesäuert werden. Optimale Standorte liegen entweder in der Sonne oder im Halbschatten und sind windgeschützt.
Die beste Pflanzzeit liegt im Herbst. Geben Sie ein Gemisch aus Sand, Laub- oder Rindenkompost ins Pflanzenloch und achten Sie dabei darauf, nicht zu tief zu pflanzen. Die Wurzelballen sollten noch ein bis zwei Zentimeter aus der Erde herausschauen. Um Ihren Pflanzen einen optimalen Start zu ermöglichen, anschließend 10-15 Zentimeter Rindenmulch anhäufeln und anschließend mulchen.
Pflege – Was ist zu tun?
Um eine dauerhaft gute Ernte zu erreichen, müssen auch bei einem Blaubeer- bzw. Heidelbeerstrauch bestimmte Schnitte beachtet werden. Empfehlenswert ist ein kleiner Gobelet mit offener, gut durchlüfteter Krone. Ab dem Jahr nach der Pflanzung ist ein jährliches Auslichten die beste Voraussetzung um qualitative Erträge zu erzielen. Dafür einfach die schwächeren und beschädigten Triebe entfernen und die jungen vitalen Triebe stehen lassen, denn Heidelbeeren tragen überwiegend an den Spitzen der Vorjahrestriebe. 5-8 Triebe je Strauch sind dabei am günstigsten. 3-5 Wochen vor der Ernte sollten Sie damit beginnen, Ihre Heidelbeeren gut zu wässern.
Im April und nach der Ernte mit Kompost und Rhododendrondünger düngen.
Eventuelle Krankheiten sind Anthraknose, Triebmonilia und gelegentlich Stängelgrundfäule, insgesamt sind Heidelbeeren allerdings sehr robust.
Ernte – Was ist zu beachten?
Die Reifezeit der Heidelbeere liegt zwischen Juli und September. Die Beeren reifen oft sehr unregelmäßig. Deshalb ist es empfehlenswert, die Früchte einzeln zu begutachten und nur die blau bis dunkelviolett gefärbten und mit einem wächsernen Reif überzogenen zu pflücken. Der Hauptertrag eines Heidelbeerbusches ist nach ungefähr 5 Jahren Standzeit erreicht. Das Fruchtfleisch der amerikanischen Heidelbeere ist weiß, was den Vorteil hat, dass sie die Zähne nicht blau färben. Außerdem ist die Frucht der Kulturheidelbeere doppelt bis mehrfach so groß wie die der heimischen. Dafür schmeckt sie etwas weniger aromatisch.
Beide Formen eignen sich neben dem Frischverzehr auch hervorragend zur Weiterverarbeitung. Besonders beliebt sind zum Beispiel Heidelbeerkompott, Heidelbeermarmelade oder Heidelbeerpfannkuchen.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Die ursprüngliche Heimat der amerikanischen Heidelbeere ist der Nordosten Nordamerikas. Dabei fühlt sie sich in sumpfigen Wiesen und feuchten Wäldern besonders wohl. Es handelt sich um einen sommergrünen Strauch, der auf sauren Böden kultiviert werden muss. Die kleinen weißen, bis zu zehn Millimeter langen Blütenglocken blühen bis zur Frühlingsmitte. Die Laubblätter der Heidelbeere können sich im Laufe des Herbstes tiefrot verfärben. Am besten gedeiht die Heidelbeere in feuchtem Klima mit kälteren Winterperioden. Sie gilt als ideale Topfpflanze; außerdem erreichen die kleinen Sträucher häufig ein Alter von bis zu 70 Jahren und mehr. Die Heidelbeere gilt als sehr robust und ist deshalb für jeden Hobbygärtner empfehlenswert.
Die Heidelbeere gehört zu den Selbstbefruchtern, mehrere benachbart stehende Pflanzen fördern allerdings ihren Fruchtansatz.
Kulturgeschichte – Wie kam die Heidelbeere zu uns?
Die Vaccinium corymbosum oder auch amerikanische Heidelbeere genannt, ist durch Züchtungen aus verschiedenen Pflanzenarten der Gattung der Heidelbeeren entstanden.
Es wurden seit Beginn des 20. Jahrhunderts weit über 100 Sorten Heidelbeeren gezüchtet und in den Handel gebracht.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
Zu den beliebtesten Sorten gehören:
- Blau-Weiß-Goldtraube: schöne weiße Blüte, Früchte ab Juli, reichlich Ernte schon nach 1 bis 2 Jahren
- Bluecrop: häufigste Sorte, starkwüchsige „Trauben-Heidelbeeren“, auch für normale Gartenböden geeignet
- Bluetta: reichlich Ernte schon nach 1 bis 2 Jahren