Sie suchen ein außergewöhnliches Ziergehölz für Ihren individuell gestalteten Garten? Dann spricht sehr viel für die kleinkronigen japanischen Fächerahorne, die als besondere Kostbarkeit unter den Ziergehölzen diesem Anspruch gerecht werden und Ihrem Garten exotischen Flair verleihen.
Schönheiten der Stille
Japanische Gärten strahlen auf einzigartige Weise Ruhe und Harmonie aus; sie sind stille Schönheiten, die aus dem unruhigen Alltag entführen und zur Entspannung und zur inneren Einkehr einladen. Diese Gärten sind oft reduzierte Nachahmungen der Natur und spiegeln idealisierte Landschaften wider. Sie sind keine Frage der Größe, selbst auf einer nur 5 m² kleinen Fläche kann ein solcher meditativer Mikrokosmos Gestalt annehmen und den Betrachter in eine andere Welt versetzen.
Der Hochadel unter den Gartenpflanzen
Einige der schönsten Gartenpflanzen stammen aus Japan, wie die zierlichen und eleganten Japanischen Fächerahorne (Acer palmatum und Acer japonicum), die gewissermaßen zum Hochadel der Gartenpflanzen gehören. Diese filigranen kleinen Ahorne faszinieren mit fächerförmigen, manchmal sehr stark geschlitzten Blättern in den verschiedensten Grün- oder Rottönen – jedes Blatt ein kleines Meisterstück von erlesener Schönheit. Im Herbst beeindrucken sie mit einem Feuerwerk der Farben von leuchtendem Goldgelb über kräftiges Orange bis hin zu dunklem Rot. Weil das Sortiment so umfangreich ist, findet sich für jede Gartengröße ein passender Ahorn. Es gibt einige, die eine Höhe von 4 bis 6 m erreichen, während andere nur 1,5 bis 2 m hoch werden. Sie können sogar in sehr kleinen Gärten, Innenhöfen und in Pflanzgefäßen wachsen. Mehr als 300 Varietäten, Formen oder Sorten stehen dem Gartenliebhaber zur Verfügung – eine Vielfalt, die beeindruckend ist.

Acer palmatum ‘Sangokaku‘ ist eine wertvolle Sorte für alle, die es Goldgelb lieben. Die Rinde junger Zweige ist korallenrot.
Unkomplizierter als man denkt
Japanische Ahorne gedeihen am besten in jedem normal gepflegten, möglichst schwach saurem bis neutralem Gartenboden. Wichtig ist, dass er gut wasserdurchlässig ist, denn Staunässe kann zu Frostschäden und Pilzerkrankungen führen. Schwere Böden können durch Zugabe von Sand vor dem Pflanzen aufgelockert werden. Außerdem sollte man beachten, dass die Ahorne keinen sehr kalkhaltigen Boden mit hohem pH-Wert vertragen und ihr Standort vor heißer Mittagssonne und austrocknenden Ostwinden geschützt sein soll, weil die feinen Blätter sonst leicht geschädigt werden. Um den von Natur aus wunderschönen und sehr charakteristischen Wuchs der Japanischen Fächerahorne zu erhalten, sollten sie nur möglichst wenig beschnitten werden. Die Spitzen zu langer Triebe können im Juli oder August eingekürzt werden, zu dünne und schwache Triebe entfernt man am besten kurz vor dem Blattaustrieb im Frühjahr.
Teil eines Gesamtkunstwerkes
Am schönsten kommen diese prachtvollen Gehölze in ihrer ursprünglichen Umgebung – asiatisch gestalteten Gärten – zur Geltung. Diese Gärten sind ein Gesamtkunstwerk, in dem alles miteinander in Beziehung steht und in dem ein bewusster Kontrast zwischen Ruhe und Bewegung geschaffen wird. Neben den Pflanzen sind Steine ein wichtiger Bestandteil ihrer Gestaltung, sie umgibt ein Hauch von Ewigkeit und sie symbolisieren Kraft und Ausdauer. Auch Wassergeräusche, Windeffekte und das Spiel von Licht und Schatten tragen zu ihrem besonderen Charakter bei.

Vom grünen Sommerkleid keine Spur mehr. Jetzt läuft der Eisenhutblättrige Japan-Ahorn zur herbstlichen Höchstform in Orange-Rot auf.
Das Wichtigste in Kürze
SORTEN: Zu den japanischen Ahornen werden im Allgemeinen auch die sehr formen- und sortenreichen Arten Acer palmatum, Acer japonicum und Acer shirasawanum gestellt. Sie sind sehr eng miteinander verwandt.
Wuchs: Die langsam wachsenden Sträucher bilden malerische, ausladende Kronen mit dünnen, überhängenden Zweigen. Sie werden je nach Sorte 1 – 6 m hoch und werden im Alter mehr breit als hoch.
Standort: Die Sträucher bevorzugen sonnige bis lichtschattige Standorte.
Passende Begleiter: Zum Gehölz mit asiatischem Flair passen Elfenblumen (Epimedium), Farne und Funkien (Hosta). Sie alle haben nur einen relativ geringen Lichtbedarf und schönes, dekoratives Blattwerk.
Boden: Der Japanische Ahorn wächst am besten auf sandigem Lehmboden mit einer guten und stabilen Krümelstruktur. Ist der Boden nicht ganz optimal, kann er mit etwas Sand oder Torf aufbreitet werden. Sie vertragen keine Staunässe und keinen sehr kalkhaltigen Boden mit einem hohen pH-Wert.
Pflege: Bei Trockenheit müssen Sie die Flachwurzler regelmäßig im Wurzelbereich wässern. Bei starker Sonneneinstrahlung bekommen die jungen Sträucher schnell Rindenrisse, jüngere Pflanzen deshalb am besten schattig stellen. Ein Rückschnitt ist nicht erforderlich und sollte, wenn notwendig, nur im Sommer erfolgen. Ein Rückschnitt im Herbst oder Winter wird nicht vertragen. Gedüngt wird im April/Mai mit einem mineralischem Depotdünger.
TEXT: Gartenzauber, H. Hachmann, Martina Raabe
Fotos: Botanikfoto (2), Fotolia (2), iStockphoto (6)