Wie Sie mit vielen überraschenden Topfideen selbst die schmalste Fensterbank zum einem kleinen Stückchen Paradies machen können, lesen Sie in „Mein Biotopfgarten“. Das schönste Beispiel von Chili in Olivenölkanistern stellen wir Ihnen hier vor …
Chili in Olivenölkanistern
Sie brauchen:
einen Olivenölkanister
einen Dosenöffner
einen Hammer
eine dicke, lange Schraube
Tonscherben oder Schotter
Allzweckkompost, gemischt mit lehmhaltigem Kompost
junge Chilipflanzen
So geht’s:
1 Entfernen Sie mit Hilfe eines Dosenöffners die Oberseite des Kanisters. Ebnen Sie die Kante mit einem Hammer. Bohren Sie vier Löcher in den Boden des Kanisters.
2 Stellen Sie den Kanister mit der Öffnung nach oben auf den Boden und füllen Sie eine etwa 5 cm hohe Schicht Tonscherben bzw. Schotter hinein.
3 Füllen Sie den Kanister bis unter den Rand mit der Kompostmischung an. Zerbröckeln Sie eventuell vorhandene größere Kompostklumpen mit den Fingern.
4 Graben Sie ein Loch in den Kompost. Nehmen Sie die Chilipflanze aus ihrem Topf und setzen Sie sie in das Loch. Drücken Sie die Pflanze mit den Händen gut fest und gießen Sie sie ausgiebig.
Chilipflanzen sind oft sehr ertragreich und es ist in der Regel kein Problem, genügend Pflanzen für den Eigenbedarf anzubauen, sodass Sie das ganze Jahr über mit Chilischoten versorgt sind. Sobald die Schoten reif sind, können Sie einige davon frisch verarbeiten und die übrigen trocknen, sodass Ihnen auch im Winter der Vorrat an Chilis nicht ausgeht. Dies geht eigentlich ganz einfach: Legen Sie die Schoten auf ein Tablett, decken Sie sie mit einem sauberen Tuch ab und stellen Sie das Tablett dann an einen warmen Ort, damit die Schoten langsam trocknen können. Sie können die Schoten aber auch zu Büscheln zusammenbinden und sie dann an einer langen Schnur aufhängen.
Chilis gedeihen bei warmem Wetter sehr gut im Freien, sind jedoch auch auf zusätzliche Feuchtigkeit angewiesen. Chilipflanzen, die in der Wohnung wachsen, sollten immer mit feinem Sprühwasser feucht gehalten werden, sonst ist die Gefahr groß, dass die Pflanzen ihre Blüten verlieren.
Diese farbenprächtigen und exotischen Pflanzen sollten auch in ebenso ansprechenden und dekorativen Behältnissen angebaut werden. Leere Olivenölkanister mit interessanten Texten oder Bildern eignen sich hierfür hervorragend. Diese Behälter aus Metall kann man im Freien einige Jahre lang benutzen, bis sie rosten und schließlich auseinanderfallen.
Grüne Tipps:
Die Samen keimen recht schnell und können in geschützten Räumen bereits im zeitigen Frühjahr ausgesät werden. Bauen Sie die Pflanzen zunächst in kleinen Töpfen an und stechen Sie dann die Setzlinge aus, wobei Sie in jedem Topf nur den stärksten übrig lassen sollten. Sobald das Wetter wärmer wird, können Sie die junge Pflanze dann in den dafür vorgesehenen Behälter setzen. Verwenden Sie hierfür am besten einen nährstoffreichen Kompost. Sobald die Chilischoten zu wachsen beginnen, sollten Sie sie regelmäßig mit Kalidünger gießen.
Sie können natürlich auch bereits angezogene Pflanzen in einer Gärtnerei kaufen. Bei einer guten Gärtnerei können Sie dabei sogar meist unter mehreren Sorten wählen.
Nur Sie selbst wissen, wie scharf Sie Ihre Chilis haben möchten. Einige schmecken eher süß. und sind nur leicht feurig, andere dagegen sind so scharf, dass man sie kaum essenkann. Saatkataloge zeigen in der Regel an, wie scharf eine Sorte ist und junge, kommerziell angebaute Pflanzen sind häufig mit dem entsprechenden Schärfegrad ausgezeichnet.
Wenn die Chilipflanze größer wird, müssen Sie sie eventuell mit einem kleinen Stab stützen, denn die Chilischoten können recht schwer werden. Wenn Sie die Schoten regelmäßig pflücken, wird die Pflanze immer wieder neue hervorbringen. Im Spätsommer stellen Sie die Pflanze in Ihre Wohnung.
Ausgleichsdüngung:
Bevor eine organische Mulchschicht auf dem Boden verteilt wird, sollte eine sogenannte Stickstoffausgleichsdüngung
vorgenommen werden. Es ist nämlich so, dass die Bodenorganismen, die die Pflanzenreste in Humus verwandeln, bei diesem Prozess Stickstoff aus dem Boden verbrauchen. Sie werden quasi zu Konkurrenten für die Pflanzen. Um Mangelerscheinungen zu verhindern, verteilt man zunächst eine Mischung aus Hornmehl und -spänen auf dem Boden. Eine Menge von etwa 70 g pro Quadratmeter ist ausreichend.
Alle Texte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Deborah Schneebeli-Morrell
Mein Biotopfgarten
ISBN: 978-3-7995-3558-8
Preis:€ 19,90 [D] / sfr 34,50
Jan Thorbecke Verlag
30 Projekte für Obst, Gemüse und Kräuter auf kleinstem Raum. Sie träumen von einem großen Gartenparadies, in dem Sie nach Herzenslust reife Tomaten pflücken, aromatisches Basilikum ernten und süße Himbeeren genießen können? Dann werden Sie überrascht sein, wie einfach es ist, auch mit wenig Platz Zucchini, Kletterbohnen und Erdbeeren selbst anzubauen und frisch zu ernten. Und dass Sie mit vielen überraschenden Topfideen selbst die schmale Fensterbank zum einem kleinen Stückchen Paradies machen können, bei dem eines bestimmt nicht verboten ist: von den Früchten zu naschen!