Blattsalat (Lactuca sativa var. crispa), das weitverbreitete, knackig-frische Gemüse ist vor allem in der Sommerküche und als Beilage sehr beliebt. Es gibt ihn in vier verschiedenen Grundtypen. Je nach Vorliebe wählen sie einfach ein oder zwei ihrer Favoriten aus und los geht’s mit dem eigenen Salatbeet!
Pflanzzeit – Wann am besten?
Sobald sich der Boden im Frühling erwärmt ist es am einfachsten, direkt ins Freiland zu säen. Um zu vermeiden, dass alle Salate gleichzeitig reif werden, sät man alle zwei Wochen eine Handvoll Samen aus.
Wenn man schon im Frühsommer ernten möchte, bietet sich die Aussaat von Winter bis zeitigem Frühling im Gewächshaus an. Die Jungpflanzen werden im späten Frühling ausgepflanzt.
Salatanbau – Wie geht das?
Die Saatrillen sollten im Freiland eine Tiefe von einem Zentimeter haben. Wichtig ist außerdem, die Samen ausreichend zu gießen. Die Temperatur nach der Aussaat sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein, bei Kälte das Beet mit Folie oder Vlies abdecken.
Sobald die Sämlinge aus der Erde kommen, sollten Sie die Pflänzchen in einem Abstand von 20 Zentimetern vereinzeln.
Im Haus erfolgt die Aussaat in Töpfen oder Anzuchtkästen. Bitte das Abhärten der Jungpflanzen im Frühsommer nicht vergessen.
Blattsalate haben eine relativ kurze Kulturzeit, wodurch sie sich auch prima als Lückenfüller für den Anbau von Artischocken oder Mais eignen.
Standort – Wo am besten?
Salate mögen humusreiche, luftige und lockere Böden. Der Standort sollte sonnig oder halb beschattet sein. Auf zu große Hitze reagiert der Salat nicht gut, da er dann ins Kraut schießt und nicht mehr zu genießen ist.
Pflege – Was ist zu tun?
Wichtig für eine gute Entwicklung des Salats ist das regelmäßige Unkrautjäten und das Gießen der Pflanzen. Vor allem zwei Wochen vor der Ernte sollten Sie an Wasser nicht sparen. Bekommt Salat zu wenig Wasser, neigt er zum „Schießen“ und will schnell Blüten und Samen zur Fortpflanzung bilden. Leider schmeckt er dann bitter.
Ernte – Was ist zu beachten?
Die Erntezeit für die meisten Salatsorten ist von Mai bis August. Der Reifezeitpunkt von Kopf- und Schnittsalat unterscheidet sich jedoch ein wenig: Kopfsalat sollte man ernten, sobald sich der Kopf gebildet hat, um das erwähnte Schießen oder auch Fäule zu vermeiden.
Schnittsalate kann man entweder ganz ernten oder man schneidet immer nur einzelne Blätter ab, sodass die Pflanze die ganze Saison weiter frische Blätter produziert. Bei der Ernte sollte die Pflanze jedoch schon eine Größe von 15 cm haben.
Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Bohnen, Karotten, Rettiche, Mais, Dill, Erbsen, Erdbeeren und Kerbel haben sich als Nachbar für den Salat bewährt. Petersilie und Sellerie sollten lieber nicht in unmittelbarer Umgebung angebaut werden.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Die meisten Sorten des Gartensalats entstammen der Familie der Korbblütler und der Pflanzengattung der Lattiche. Die Pflanzen sind meist einjährig und bilden eine Grundblatt-Rosette. Die Blätter sind ganzrandig oder gezackt. Im Sommer bei der Blüte beginnt der Salat zu Schießen und kann eine Größe von einem Meter erreichen.
Gartensalat lässt sich generell in vier Grundtypen unterteilen:
Kopfsalat besitzt lockere, runde und flache Köpfe, die zarte und eher glatte Blätter besitzen.
Eisbergsalat ist dagegen hellgrün, besonders knackig und sein Kopf ist sehr dicht und rund.
Die sogenannten Romana-Salate bilden auch eher knackige und harte Blätter, besitzen jedoch eine eher längliche Form.
Jeder der eben genannten Salate bildet Köpfe. Eine Ausnahme bildet die vierte Art, der Schnittsalat. Bei dieser Sorte werden einzelne Blätter geerntet, die aber nach der Ernte nachwachsen.
Alle vier Arten bieten jeweils eine große Sortenvielfalt. Generell haben Blattsalate einen hohen Wasseranteil und enthalten viele Vitamine und Mineralien, wodurch sie ideale Sattmacher für eine gesunde Ernährung sind. Jedoch neigen sie auch dazu, Nitrate anzusammeln. Die Eigenschaft zur vermehrten Speicherung ist genetisch bedingt und von Sorte zu Sorte unterschiedlich.
Kulturgeschichte – Wie kam der Blattsalat zu uns?
Der heutige Blattsalat stammt vom Zaunlattich ab, der aus Süd- und Mitteleuropa sowie Westasien und Sibirien stammt.
Schon im antiken Griechenland, bei den alten Ägyptern und im römischen Reich war eine Salatform bekannt, die jedoch vor dem Verzehr kurz gekocht werden musste und eine eher locker-strunkige Form hatte.
Seit dem Mittelalter ist der Salat auch hierzulande bekannt. Er wurde meistens in Klostergärten angebaut. Ihm wurde nachgesagt, körperliche Triebe und Gelüste zu mildern.
Verschiedene Sorten, unter anderem auch Kopfsalat, sind ab 1500 bekannt. Damals war der Salat jedoch noch sehr bitter im Geschmack.
Diese Eigenschaft besitzt er dank Züchtung heute nicht mehr. In Deutschland ist der Salatkonsum in den letzten Jahren stets gestiegen. Vom anfänglichen Saisonprodukt ist er nun rund ums Jahr erhältlich. Beliebte Sorten sind Eisbergsalat und „Lollo rosso“, die entweder in südlichen Ländern oder auch hier bei uns angebaut werden.
TEXT: Merle Hildebrandt