Das Atlantische Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) auch Englisches Hasenglöckchen, Waldhyazinthe oder Bluebell genannt, ist eine früh blühende Zwiebelpflanze aus der Gattung der Spargelgewächse. Sobald die Frühjahrswärme sie wachküsst, zeigen sie zaghaft ihre ersten blauen Spitzen.

Atlantische Hasenglöckchen

Das atlantische Hasenglöckchen eignet sich hervorragend zum Verwildern unter lichtem Schatten. Die krautigen Pflanzen mögen es leicht feucht und blühen im kräftigen blauviolett. Eine genetische Mutation verursacht gelegentlich weiße Blüten. Die 6 bis 12 Blüten sind schmal glockig mit stark zurück gekrümmten Zipfeln und nicken zu einer Seite. Sie duften sehr intensiv. Die Blütezeit beginnt ungefähr mit der Hauptblütezeit der Tulpen, Mitte/Ende April und endet im Mai Die Pflanze kann bis zu 50 cm hoch werden, Sie ist sehr robust und neigt zum Verwildern. Sagt ihr der Standort zu, vermehrt sie sich durch Tochterzwiebeln oder Samen, so dass schnell große Flächen von ihnen vereinnahmt werden.

Spanisches Hasenglöckchen

In hiesigen Gärtnereien wird auch oft das Spanische Hasenglöckchen ‘Hyazinthoides hispanica‘ angeboten. Ihre Blätter sind breiter und ihre rund 15 Blüten stehen eher aufrechter und sind rund um den Stängel angeordnet. Sie wird bis zu 25 cm hoch, wirkt insgesamt etwas kräftiger und steifer und blüht etwas später als das Atlantische Hasenglöckchen. Diese Art verträgt es auch etwas trockener, allerdings leuchtet ihr Blau nicht ganz so intensiv und sie sind geruchslos. Neben der Hauptfarbe blau blüht sie auch seltener in weiß oder rosa. Die beiden Sorten vermischen sich auch, sodass auch einige Hybrid-Formen vorkommen.

Im eigenen Garten

Blumenzwiebeln zum Verwildern sind eine einmalige Investition, die sich im Laufe der Jahre mehr als bezahlt macht. Im Oktober bis November werden die Zwiebeln etwa 6-8 cm tief in die lockere und humusreiche Erde gesteckt. Achten Sie darauf, dass der Boden feucht aber nicht nass ist. Geeignete Standorte sind Wiesen oder Gartenecken am Rande von Gehölzen, also vor allem halbschattige Standorte unter Bäumen und Sträuchern. Dort können sie sich über viele Jahre hinweg ungestört vermehren. Auf das Düngen kann gut und gerne verzichtet werden, mulchen Sie lieber! Schneiden Sie die Blätter erst zurück, wenn sie welken, da sie bis zum Vergilben noch wertvolle Nährstoffe produzieren, die das Hasenglöckchen im nächsten Jahr benötigt. Sollen die Pflanzen verwildern und sich selbst aussäen, erübrigt sich diese Arbeit. Warten Sie mit dem Mähen, bis mindestens sechs Wochen nach der Blüte, denn erst dann haben die Pflanzen ihren Vegetationszyklus abgeschlossen und die wichtigen Reservestoffe gespeichert.

Wildes Vorkommen

Hasenglöckchen entwickeln sich prächtig in Laubwäldern, wie Buchen- oder Birkenwäldern, deren Laub im Frühjahr noch genügend Sonne durchlässt. Sie sind optimal dem Jahresrhythmus des lichten Waldes angepasst. Wenn sich das Laubdach schließt, haben sie ihre Reserven für das nächste Jahr größtenteils schon eingelagert und schon bald darauf verwelken die Blätter. Trotz der eigentlichen Idealbedingungen in deutschen Wäldern, ist das Englische Hasenglöckchen nur selten in freier Natur anzutreffen. Daher steht die Pflanze unter strengem Naturschutz. Auch in England zählt sie heute zu den gefährdeten Arten. Besonders bedroht wird sie durch die Invasion des spanischen Hasenglöckchens.

FOTOS: iStockphoto
TEXT: Victoria Wegner

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