Borretsch ist sicher nicht jedem ein Begriff und das, obwohl es sich um eines der beliebtesten Küchenkräuter handelt. Zu erkennen ist die kriechende Staude an ihrer himmelblau oder weiß gefärbten und hübsch anzusehenden Blüte.
Anbau und Vermehrung – Worauf ist zu achten?
Wenn Sie sich dafür entschieden haben, Borretsch anzubauen, dann ist es ab April an der Zeit, einen geeigneten Standort zu finden. Dieser sollte in sonniger bis halbschattiger Lage sein und einen nährstoffreichen und gut durchlässigen Boden mitbringen. Lockern Sie den Boden vor dem Anbau auf jeden Fall auf, denn Borretsch neigt dazu, Pfahlwurzeln auszubilden. Denken Sie außerdem daran, den Boden stets feucht zu halten. Beim Pflanzen sollte ein Pflanzabstand von 40 bis 50 cm eingehalten werden und ungefähr ein Meter Freiraum nach oben. Bis Juni ist es empfehlenswert, regelmäßig nachzusäen, damit stets zarte Blätter vorhanden sind.
Bei der Vermehrung sollten Sie sich bewusst sein, dass Borretsch von allein Samen verteilt und das nicht nur reichlich in unmittelbarer Nähe, sondern auch dort wo es ihn hinweht.
Etwas empfindlich ist Borretsch, was Mehltau betrifft. Besonders wenn die Pflanzen sehr dicht zusammen stehen, kommt es zur schnellen Verbreitung. Deshalb besser rechtzeitig etwas vereinzeln.
Im Herbst, nach dem ersten Frost, sollten die Pflanzen aus dem Boden gezogen und auf dem Kompost entsorgt werden.
Ernten und Konservieren – Wann, was und wie am besten?
Für die Ernte geeignet sind nur die jungen, etwas zarteren Blätter. Zwischen Mai und August wachsen immer wieder neue Blütenstände mit den dekorativen Blüten in blauem Gewand.
Borretsch ist zum Trocknen geeignet. Man bewahrt ihn danach am besten lichtgeschützt in gut verschlossenen Behältern auf.
Verwendung – Welche Empfehlungen für die Kräuterküche?
Auch die Blüten des Borretschs sind essbar. Sie schmecken genau wie die Blätter der Staude nach Salatgurke. Aufgrund ihrer Farbe, machen sie sich besonders hübsch in Eiswürfeln. Genauso gut passen sie in Salate oder zu Gemüse. Man kann Borretsch auch in Teig ausbacken oder die frischen Blätter einfach wie Spinat zubereiten.
Anwendung – Welche heilende oder pflegende Wirkung?
Seit jeher wird Borretsch bei leichten Depressionen sowie zur Belebung des Geistes eingesetzt. Auch als Heildroge bekannt, sollte dies aber stets mit einem Mediziner abgesprochen werden. Ansonsten stärkt Borretsch Herz und Nerven, wirkt entzündungshemmend und hat eine harntreibende Wirkung. Aber er enthält kleine Mengen verschiedener Pyrrolizidinalkaloide, welche als toxisch für die Leber gelten, daher ist ein regelmäßiger Genuss nicht zu empfehlen.
Botanisches – Was ist das für eine Pflanze?
Kriechend bewegt sich die hohe Einjährige über Mauerkronen oder am Beetrand entlang. In Acht nehmen muss sie sich vor Schnecken und dem Frost. Da Borretsch zu den Raubblattgewächsen gehört, bildet es tiefe Pfahlwurzeln aus. Die gesamte Pflanze ist pelzig und stachelig überzogen. Ursprünglich stammt Borretsch aus dem Mittelmeerraum.
Wissenswertes – Was gibt es sonst noch zu erfahren?
Borretsch ist auch bei den Imkern sehr beliebt, denn es zählt zu den Bienenweiden.