Diese grüne Kohlart ist eng mit dem Blumenkohl verwandt und besitzt einen feinen Geschmack sowie viele wertvolle, gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Eigens angebauter ist ein wahrer Genuss, da der Geschmack noch zarter und frischer ist, als bei gekauftem Brokkoli. Also, nichts wie ran an den Spaten und los geht’s!
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Pflanzzeit – Wann am besten?
Sommerbrokkoli sollte von Januar bis Anfang März ausgesät werden, Winterbrokkoli im Zeitraum von April bis Juni. Nach einer Dauer von fünf Wochen sollten die Sämlinge umgepflanzt werden, falls im Haus vorgezogen wurde.
Brokkolianbau – Wie geht das?
Hierfür eignet sich vor allem die Aufzucht im Haus. Zuerst sollten Sie Aussaaterde in kleine Töpfe füllen, andrücken und wässern. Danach bohren Sie ein Saatloch von circa einem Zentimeter Tiefe und legen zwei Saatkörner hinein, die sanft angegossen werden müssen. Ab einer Größe von 15 Zentimetern werden die Pflanzen abgehärtet und in einem Abstand von 40 cm ins Beet in jeweils 30 cm entfernte Reihen gepflanzt.
Doch auch die Aussaat im Beet ist möglich. Zunächst sollten Sie Saatrinnen in 30 cm Abstand ziehen und in einem Abstand von 40 cm jeweils drei Samen zwei Zentimeter tief eingraben.
Bei beiden Varianten ist das ausreichende Wässern und Mulchen wichtig für das Anwachsen der Pflanzen.
Standort – Wo am besten?
Am besten gedeiht Brokkoli auf nährstoffreichen, lockeren Böden mit ausreichender Düngung, da er viele Nährstoffe benötigt. Das Klima ist bevorzugt feucht-gemäßigt, der Standort sollte jedoch sehr sonnig sein.
Pflege – Was ist zu tun?
Häufen Sie zur Festigung Erde um die Basis der Pflanze an, sobald sich die Blütenstände entwickeln. Eine hauptsächlich stickstoffbetonte Düngung ab diesem Zeitpunkt fördert zudem die Ausbildung der Köpfe und die Bildung von Nebentrieben. Zum Schutz gegen Vögel und Kohlweißlinge können Sie auch einen mit Netz bespannten Rahmen um die Pflanzen anbringen. Die Maschen sollten jedoch nicht größer als ein Zentimeter sein.
Bitte regelmäßiges Wässern und Mulchen nicht vergessen.
Ernte – Was ist zu beachten?
90 Tage Zeit sollten zwischen Aussaat und Ernte liegen. Die Erntezeit variiert jedoch nach Reifegrad der Blüten. Die grünen Blütenstände sollten Sie vormittags mit einem scharfen Messer ernten, solange der Spross knackig und geschlossen ist. Die Größe der Pflanze sollte circa 15 cm betragen. Wenn der Blütenstand aber auflockert und sich gelblich verfärbt, ist die Reife überschritten. Dieser Prozess kann an warmen Tagen sehr schnell gehen, daher ist es besser, den Reifegrad regelmäßig zu kontrollieren.
Nach der Ernte sollte Brokkoli nicht länger als ein paar Tage im Kühlschrank gelagert werden, weil sonst viele Vitamine verloren gehen. Man kann ihn in kleinere Röschen geteilt auch sehr gut einfrieren.
Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Bohne, Erbse, Dill, Kartoffel, Karotte, Zwiebel, Mangold, Thymian, Rosmarin, Knoblauch, Salbei und Kamille harmonieren gut mit Brokkoli. Aber Achtung, bitte nicht mit Tomaten zusammen anpflanzen.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Der Brokkoli ist Vertreter der Kreuzblütengewächse und gehört zu den Kohlarten. Seine Lebensform ist ein- oder zweijährig.
Brokkoli kommt in unterschiedlichen Sorten vor, die sich meist durch ihre grün bis violette Färbung unterscheiden.
Man unterscheidet auch Calabrese- und Sprouting-Arten. Bei Calabrese-Arten wird ein großer Kopf geerntet, mit wenigen Nebenblüten, Sprouting-Typen hingegen bilden von vornherein mehrere kleine Blütenstände aus, die nach und nach geerntet werden. Diese Art ist vor allem in England verbreitet.
Brokkoli enthält viele Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Eisen, Zink, Natrium, Phosphor sowie Vitamine wie B1, B2, B6, E und Ascorbinsäure (Vitamin C) und Carotin. Außerdem konnte seinem Inhaltsstoff „Sulforaphan“ eine krebshemmende Wirkung nachgewiesen werden.
Kulturgeschichte – Wie kam der Brokkoli zu uns?
Genau wie der Blumenkohl stammt auch der Brokkoli vom Wildkohl ab. Dieser aus Kleinasien stammende Kohl ist vermutlich zu Beginn der Neuzeit über Südgriechenland nach Italien gelangt, wo er viel angebaut wurde. Katharina von Medici sorgte später dafür, dass sich die Kohlsorte auch in England, Frankreich und Amerika etablierte. In Deutschland spielte sie jedoch keine große Rolle, da Blumenkohl hier bevorzugt wurde. Erst in den 1970er Jahren wurde der Brokkoli durch italienische und spanische Importe wieder populär und wird auch in Privatgärten angebaut. Heute ist das Kohlgemüse weltweit verbreitet und genießt hohe Beliebtheit aufgrund seines Geschmacks und den gesunden Inhaltsstoffen.
TEXT: Merle Hildebrandt