Brombeeren (Rubus fructicosus) kennt fast jeder von wild wachsenden Sträuchern im Wald. Am passenden Platz gedeihen diese, zu den Lieblingen vieler Hobbygärtner gehörenden Beeren, schon seit Langem auch in vielen Privatgärten und bestechen mit einfacher Haltung und süßem Ergebnis. Dabei gibt es die bei uns heimische Brombeere in einer faszinierenden Vielzahl von Arten und geografischen Rassen. Die Brombeere gehört zur Familie der Rosengewächse, ihre Sträucher wachsen zu einer Höhe von 3 bis 5 Metern heran. Botanisch gesehen handelt es sich allerdings nicht um Beeren, sondern um Sammelsteinfrüchte. Stachellose Sorten zeigen sich in der Handhabung freundlicher, Sorten mit Stacheln überzeugen hingegen mit besonders aromatischen Beeren.
Anbau – Wie geht das?
Die beste Zeit zum Anbauen von Brombeeren ist das Frühjahr. Pflanzen Sie die Basisknospen im Abstand von 1 bis 1,5 Meter und bedecken Sie sie mit ca. 5 cm Erde. Die Brombeere beansprucht später einen Standraum von 1,5 bis 2 Quadratmeter pro Pflanze. Die austreibenden Ruten benötigen eine Art Kletterhilfe. Stellen Sie dafür Spanndrähte in unterschiedlichen Höhen auf, an denen die Ranken bis zu einer Höhe von 1,6 Meter heranwachsen können. Die Tragranken, an denen die Beeren wachsen, werden so nah wie möglich locker an dem unteren Draht befestigt, während der obere Draht für den Neuaustrieb im folgenden Jahr reserviert ist.
Standort – Wo am besten?
Die Brombeere bevorzugt einen sonnigen Standort, kann jedoch auch mit Halbschatten vorlieb nehmen. Um trotzdem an Licht zu kommen, klettern die bestachelten Triebe mehrere Meter in die Höhe. Damit Sie trotzdem die Kontrolle behalten, bietet sich im Hausgarten daher das Pflanzen am Spalier an.
Am besten gefällt den Brombeeren ein lockerer, humusreicher und am besten leicht kalkhaltiger Boden. Er sollte ausreichend feucht, jedoch keinesfalls staunass sein.
Pflege – Was ist zu tun?
Im August müssen die Seitentriebe der Ranken auf drei Knospen eingekürzt werden. Düngen Sie Ihre Brombeeren mit Kompost und mulchen Sie die Sträucher, um optimales Wachstum zu erzielen. Die Brombeere gilt als sehr robust, Krankheiten sind eher selten.
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19,12 €Ernte – Was ist zu beachten?
Die Erntezeit der Brombeeren liegt je nach Sorte zwischen Juli und Oktober. Zu erkennen ist der ideale Zeitpunkt, wenn sich die zunächst rote Beerenfarbe in ein reifes Dunkelrot, fast Schwarz, verfärbt hat. Machen Sie den Test: Die Beeren sind reif, wenn sie bei leichtem Druck nachgeben und sich einfach vom Fruchtboden ablösen lassen. Brombeeren sollten unbedingt bei trockenem Wetter geerntet werde, da sie anderenfalls sehr schnell faulen.
Die Beeren erscheinen, wie bei einigen Himbeersorten, an den Trieben des Vorjahres und können entweder frisch verzehrt oder zu Marmelade, Gelee, Saft oder Wein verarbeitet werden.
Nach der Ernte die abgeernteten Triebe abschneiden und als Winterschutz im Spalier hängen lassen. Die neuen Triebe nimmt man im Spätherbst vom Drahtrahmen, legt sie flach auf den Boden und bedeckt sie zum Schutz vor Frost mit Stroh oder einer Mulchdecke. Im Frühjahr müssen diese Ranken dann wieder mit dem Drahtgerüst verbunden werden. Lassen Sie pro Pflanze drei bis sechs Ranken stehen.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Weit verbreitet findet man die Brombeere in ganz Europa vom Flachland bis in die Alpen (bis 1650 Meter Höhe). Ab Frühlingsende blitzen dann die ersten weißen, meist etwa zweieinhalb Zentimeter großen Blüten an den Blütenständen. Die recht robuste Pflanze fühlt sich in frisch-feuchtem, gemäßigtem Klima am wohlsten, winterlicher Frost und regelmäßige Niederschläge im Sommer mit einbegriffen. Jedoch sind Brombeeren nicht ganz so frostunempfindlich wie Himbeeren. Passen Sie auf: Einige Sorten vermehren sich über unterirdische Ausläufer rasant und werden dann teilweise zu wahren Plagen. Die Brombeere zählt zu den Selbstbefruchtern, trotzdem ist es optimal, wenn Sie verschiedene Sorten pflanzen, damit diese sich gegenseitig befruchten können, und so die Ernte verbessern.
Kulturgeschichte – Wie kam die Brombeere zu uns?
Bereits im Altertum sammelten die Menschen Brombeeren und begannen diese gezielt zu züchten, indem Pflanzen mit besonders großen und schmackhaften Früchten ausgewählt wurden. Die bei uns heute kultivierte Brombeere, zu deren Züchtung mindestens 16 verschiedene Pflanzen der Gattung Rufus beitrugen, existiert erst seit Mitte des letzten Jahrhunderts. Erst nach und nach begann der Mensch die Früchte zu schätzen, anfangs wurde die Pflanze eher zur Grundstücksbegrenzung genutzt. Seit 1950 gibt es auch stachellose Brombeersorten.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
Zu den beliebtesten Sorten gehören:
- Navaho Early: Juli bis Oktober, stachellos
- Theodor Reimers: Juli bis Oktober, stachelig
- Chester Thornless und Black Satin: August bis Oktober, stachellos, geschmacklich nicht so intensiv wie Theodor Reimers