Dahlien verzaubern durch ihre Vielfalt und Farbenpracht, aber vor allem auch wegen ihrer langen Blütezeit. Hierfür ist jedoch die richtige Pflege notwendig.
Winterquartier
Schon vor der Überwinterung der Dahlienknollen sollte einiges beachtet werden: „Bereits im August oder September, während der Vollblüte, fotografiere ich die Blüte der Pflanze. Das Miniaturfoto beschrifte und laminiere ich. Das Etikett wird dann an einem unteren festen Stiel der jeweiligen Pflanze angebunden und dient als Ausweis der Pflanze für das nächste Jahr“, erklärt Uschi Engelhardt. An einem sonnigen, vor allem aber trockenen Oktobertag werden die Dahlienknollen dann mit einer Grabegabel vorsichtig aus der Erde gehoben. Vor dem Ausgraben wird die Dahlie 10 bis 15 cm über dem Boden abgeschnitten und mit trockener Erde in einen großen Topf oder auch in einen Plastikbeutel gesetzt. Der Beutel muss ausreichend Luftzufuhr bekommen, sonst fault die Knolle. Die so versorgten Dahlien kommen nun in ein frostfreies, nicht zu warmes Winterquartier.
Dahlien, die in Töpfen wachsen, sollten einige Tage vor dem Ausgraben der Knollen nicht mehr gegossen werden, damit die Erde trocknen kann. Die Pflanzen werden in ca. 15 cm Höhe abgeschnitten und mit dem Topf in das frostfreie kühle Winterquartier gestellt. Die Pflanzen dürfen nun nicht mehr gegossen werden! Im Winterquartier ruhen die Knollen bis zum erneuten Auspflanzen.
Vorkultur
Besitzt man ein Gewächshaus, einen Wintergarten oder dergleichen, können die Dahlien ab Mitte März in Töpfen mit Pflanzerde (Uschi Engelhardt fügt immer eine Handvoll Sand dazu), etwas Hornspänen oder „Oscorna Animalin“-Dünger vorangetrieben werden. So sind die Pflanzen in der Regel schon gut entwickelt, wenn sie nach den Eisheiligen, also nach dem 15. Mai, in die Beete oder in Pflanzgefäße umziehen, um dann schon im Juni zu blühen. Natürlich müssen Dahlien nicht vorgezogen werden. Bei schönem Wetter können die Knollen ab Mitte April gepflanzt werden, meist zieht sich diese Arbeit bis in den Mai. Die Dahlienknollen werden mit Kompost und Hornspänen gepflanzt und mit zwei Bambusstäben sowie dem dazugehörigen Etikett versehen.
Sommerpflege
Wenn die Dahlienknollen trotz guter Behandlung kein Grün aus der Erde treiben, liegt das in der Regel an Schnecken. Die schleimigen Feinde kriechen in die noch kahle Erde und fressen die unterirdischen Triebe ab. Da hilft nur der gezielte Einsatz von Schneckenkorn. Man muss es leider auch nachstreuen, wenn die ersten Dahlientriebe nach bis zu drei Wochen an der Oberfläche erscheinen. Schließlich geht es hier um das Lieblingsfutter der Schnecken. Haben Dahlien ca. 40 cm Höhe erreicht, sollten die Stiele angebunden werden. Nach weiteren 30 bis 40 cm Wachstum wird dieser Vorgang wiederholt, denn eine umgefallene oder auseinandergebrochene Dahlie kann nur schwer wieder in Form gebracht werden. Während der Blütezeit sollte Verblühtes regelmäßig entfernt werden, die Blüten verkleben sonst unschön. Außerdem kostet die Samenbildung Kraft. Arbeitet man im August noch einmal eine Handvoll Animalin in die Erde ein, dankt es die Dahlie mit noch mehr Blühfreude. Die Dahlie ist eine zauberhafte Diva, die bis zum ersten Frost eine Augenweide ist. Dafür lohnt sich die Mühe!
Der Text in diesem Artikel ist aus dem Buch:
Manfred Lucenz / Klaus Bender
Verrückt nach Garten – Ideen und Erfahrungen kreativer Gärtner
Preis: € [D] 29,95 / € [A] 30,80 / sFr. 40,90 ISBN: 978-3-7667-2345-1 Callwey Verlag
Der Name ist in diesem Fall Buch-Programm. Denn unter dem Titel haben die beiden Gartenexperten Manfred Lucenz und Klaus Bender gerade ihr neues Buch veröffentlicht. Wer die beiden kennt weiß: Sie sind selbst in positivem Sinne Garten-verrückt. Nachzulesen in ihrem Bestseller Ein Garten ist niemals fertig. Dieses Mal aber haben sie zehn andere leidenschaftliche Gärtner besucht, um deren Paradiese vorzustellen, und sie um ihr Gartenwissen gebeten.