Wer ein kleines Grundstück hat, über einen Kleingarten zum Anbau von Obst und Gemüse nachdenkt, oder sogar bereits stolzer Besitzer eines solchen ist, ist hier genau richtig. Lesen Sie diese wertvollen Tipps und allerlei Wissenswertes zum Gärtnerglück im Schrebergarten!
Der Kleingarten
Die Nachbarschaft zu anderen Gärtnern hat den Vorteil, dass man Samen, Ernteüberschüsse und gute Tipps austauschen kann. Der Schrebergarten erlaubt den Anbau in größerem Stil, sodass Sie genug ernten und konservieren können, um einen leckeren Vorrat für das ganze Jahr zu haben.
Realistisch bleiben
Kleingärten sind sehr beliebt, in manchen Städten gibt es sogar lange Wartelisten. Wer einen Kleingarten übernimmt, sorgt dafür, dass andere Familien noch ein Weilchen warten müssen. Wenn Sie Ihren Garten am Haus nicht für Gemüse nutzen, beginnen Sie daher am Besten erst einmal dort und überlegen Sie genau, ob Sie überhaupt genug Zeit für einen Schrebergarten haben.
Ist Ihr Kleingarten ungepflegt, wird man Ihnen eventuell nahelegen, ihn aufzugeben. Die Verpflichtung, den Garten zu pflegen, sichert zwar gute Erträge, kann aber auch Druck erzeugen. Wer unsicher ist, teilt sich den Kleingarten mit Freunden oder Nachbarn.
Die Spielregeln
Lesen Sie die Satzung der Kleingartenanlage gut durch – sie können von Land zu Land variieren. In manchen Anlagen ist die Haltung von Kleintieren oder Bienen zulässig. Beschränkungen gibt es oft beim Pflanzen von Bäumen, der Errichtung baulicher Elemente und dem Ausheben von Teichen.
Erste Schritte
Meist bekommt man einen Garten zugewiesen, die Wahl hat man selten. Prüfen Sie ihn genau, achten Sie auf Himmelsrichtung, Gefälle und Bodentyp, und darauf, welche Bereiche viel Sonne oder Schatten bekommen. Im Zweifel lehnen Sie eben ab.
Vor der Bepflanzung versorgen Sie den Boden mit reichlich verrottetem Stallmist und Dünger.
Falls der Boden schwer und tonig ist, sollten Sie auch groben Sand, Pilzsubstrat oder Holzasche unterarbeiten.
Überlegen Sie dann, welche Pflanzen sich für Ihre Gärten am besten eignen. Kräuter und Salat sind im Garten am Haus, auf dem Balkon oder Fenstersims besser aufgehoben, weil man sie fast täglich braucht. In den Kleingarten pflanzen Sie Arten, die nicht so viel Aufmerksamkeit brauchen.
Sie können auch Sämlinge im Haus vorziehen und dann in den Kleingarten pflanzen.
Mehrjährige Arten
Das Gute an mehrjährigen Pflanzen ist, dass sie wenig Pflege brauchen – ideal für Menschen mit wenig Zeit. Außerdem sind sie recht robust. Sie haben die Wahl zwischen Obst wie Erdbeeren, Himbeeren und Stachelbeeren, verschiedenen Gemüsearten wie ausdauernder Rauke und Spinat, Artischocken und Topinambur und natürlich Rhabarber.
Beinwell ist nicht essbar, verdient aber als Düngerlieferant einen Platz.
Wenn die Pflanzung hoher Bäume verboten ist, sind vielleicht zwergwüchsige Formen möglich. Alternativ können viele Obstbaumarten am Spalier gezogen werden.
Wasserversorgung
In vielen Kleingartensiedlungen gibt es Wasserhähne, aber der Weg dahin kann weit sein. Um Wasser zu sparen, sollten Sie die Pflanzen nicht zu dicht setzen. So haben die Wurzeln mehr Platz für die Suche nach Feuchtigkeit.
Mulch zwischen den Reihen reduziert die Verdunstung und hält so den Boden feucht. Wer einen Schuppen hat, sollte unbedingt eine Dachrinne und eine Regentonne installieren.
Schuppen und Gartenhäuschen
Ein Schuppen oder Gartenhäuschen ist praktisch, weil man Werkzeug vor Ort lassen kann. Ein solides Schloss sollten Sie aber anbringen. Wer auch zu Hause einen Garten hat, braucht dann einige Werkzeuge doppelt.
Empfehlenswert ist der Bau eines kalten Frühbeets zum Schutz junger Pflanzen und eines Komposters mit mehreren Kammern zur Verwertung der Grünabfälle.
Welches Gemüse
Neulingen empfehlen wir diese Arten:
Knoblauch gedeiht problemlos und lässt sich monatelang lagern.
Porree ist ein gutes Wintergemüse.
Rote Bete sind ebenfalls ertragreich. Die jungen Blätter schmecken im Salat.
Kürbis lässt sich bis zum Winter lagern, braucht aber viel Platz.
Bunter Mangold wächst schnell und hat hinreißende Farben.
Radieschen wachsen schnell – einfach zwischen langsamere Arten säen.
Dicke Bohnen für eine lange Erntezeit im Vorfrühling und Herbst säen. Auf Schädlinge und Krankheiten achten.
Stangenbohnen nutzen die Höhe aus. Ans Nordende des Gartens säen, damit sie anderen Arten nicht das Licht nehmen.
Zucchini und Sommerkürbisse Bringen viel Ertrag bei wenig Arbeit – sogar ohne zu gießen
Kartoffeln sind im Kleingarten ein Selbstläufer. Wer viel ernten will, sollte sie im Beet und zusätzlich in Reifentürmen, Fässern oder alten Substratsäcken pflanzen.
ZEITSPARTIPPS!
Unbestellte Flächen großzügig mulchen, um Unkraut zu unterdrücken, bis Sie Zeit zur Bearbeitung haben. Folie kann ebenfalls Unkrautwuchs unterdrücken.
Transparente Folie Auf die frisch umgegrabene Fläche geben und die Ränder mit Steinen beschweren. Wenn sich der Boden auf etwa 26 °C erwärmt hat, setzen Sie im Haus vorgezogene Jungpflanzen ein. Dazu für jede Pflanze die Folie kreuzförmig einschneiden. Nach der Pflanzung gut angießen. Unkraut, das unter der Folie keimt, verträgt die intensive Wärme nicht und geht ein.
Ohne Gießen gedeihen beispielsweise Zucchini und Sommerkürbisse erstaunlich gut. Sehr praktisch!
© DK Verlag Dorling Kindersley
Text und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Dick Strawbridge, James Strawbridge
Das große Buch der Selbstversorgung- Erneuerbare Energien nutzen. Obst und Gemüse anbauen. Nutztiere halten. Wein und andere Getränke selber machen. Recyceln und Abfall reduzieren
Preis 26,95 €
ISBN 978-3-8310-4100-8
DK Verlag Dorling Kindersley
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