Nicht nur wer einen Garten hat, kann gärtnern und auch ein Balkon ist dafür nicht unbedingt nötig. Oftmals unbeachtete Bereiche wie zum Beispiel der Innen- oder Hinterhof, bieten doch auch einen wunderenbaren Platz für Pflanzen aller Art.
Kaum einem Bereich wird so wenig Beachtung geschenkt wie dem Innen- oder Hinterhof. Mülltonnen, Fahrräder, Sperrmüll und alles, was sonst noch nur „mal kurz“ abgestellt werden sollte, findet sich dort wieder. Dabei könnte ein solcher Ort perfekt als Garten und Nachbarschaftstreff genutzt werden. Hochbeete aus alten Wein- oder Palettenkisten sind mit ein paar helfenden Händen im Nu aufgebaut.
Eine Euro- Palette beispielsweise kann zu einer Halterung für Balkonkästen und Hängetöpfe umfunktioniert werden. Und bestimmt findet der eine oder andere Nachbar in seiner Wohnung noch Gefäße, die nicht mehr gebraucht werden und als Pflanztröge in den Hof ziehen dürfen. In manchen Höfen sind möglicherweise schon einige Bäume und Sträucher vorhanden, in anderen wiederum hat man bei der Gestaltung völlig freie Hand. Vielleicht findet sich noch ein Plätzchen für ein Planschbecken, eine hübsche Lichterkette oder gemütliche Sitzgelegenheiten. Auf diese Weise entstehen neue Lebensräume zwischen den Häusern – für Menschen ebenso wie für Tiere. Insekten, Vögel und Schmetterlinge kommen hier gern auf einen Blütensnack vorbei, und auch Igel oder Eichhörnchen sind für die neuen grünen Inseln dankbar. Unansehnliche Mülltonnen lassen sich wunderbar hinter Holzkisten verstecken, die mit Kletterpflanzen bestückt werden. Hier und da ein Kübel mit bunten Blumen, und schon bald ist der Innenhof kaum wiederzuerkennen. Wenn noch genügend Platz für Fahrräder & Co. Bleiben muss, bieten sich vertikale Lösungen an. Eine Blumentreppe beispielsweise sieht hübsch aus und nimmt nicht viel Platz weg. Auch so manche Möbelstücke geben originelle Pflanztröge ab, wie etwa kleine Kommoden oder Nachttische. Innenhöfe haben durch die umstehenden Häuser ein ganz eigenes Klima, sie sind wesentlich wärmer und windgeschützter als Balkone oder Dachterrassen. Die Hauswände speichern tagsüber die Wärme und geben sie nachts wieder an die Pflanzen ab. Aufgrund dieses speziellen Mikroklimas kommt starker Frost nur selten vor, weshalb mediterrane Pflanzen wie Zitronen- und Olivenbäume, Feigen und Oleanderbüsche hier optimal gedeihen. Die geschützten Hauswände sind für Spalierobst oder Wilden Wein ideal Spalierobst oder wilder Wein.
Mein Tipp
Viele Zimmerpflanzen können den Sommer problemlos im Freien verbringen. Palmen, Gummibäume und Birkenfeigen sind eine schöne Zierde für den Hof!
FOTO: © Silvia Appel aus Mein kleiner Stadtgarten, Verlag E. Ulmer
Der Text in diesem Artikel ist aus dem Buch:
Silvia Appel
Mein kleiner Stadtgarten – Grünes für Vorgarten, Hinterhof, Balkon und Handtuchgarten
EUR [D] 16,90 | EUR [A] [A] 17,40 | CHF ca. 21,90
ISBN 978-3-8186-0271-0
Sehnsucht nach Grün statt Grau – Gartenwissen von Bloggerin und „Garten Fräulein“ Silvia Appel Rund ums eigene Haus, auf dem Arbeitsweg oder im Gemeinschaftsgarten – die Garten-Bloggerin Silvia Appel begeistert in „Mein kleiner Stadtgarten“ (Verlag Eugen Ulmer) mit ihren frischen Gartenideen und Projekten. Das „Garten Fräulein“ zeigt, wie der triste Innenhof zum Nachbarschaftsgarten wird, die kargen Grünstreifen vor dem Haus zu Bienenweiden und ungenutzte Abstellflächen zu bunten Blumenoasen. Ihre Ideen präsentiert sie in sechs Kapiteln: Die Stadtgarten-Basics, Gärtnern direkt am Haus, Gärtnern im öffentlichen Raum, Gärtnern in der Gemeinschaft, Die Stadtpflanzen sowie Die Stadt als Garten entdecken. Die Autorin lebt mit der Überzeugung, dass, wer seine Umgebung begrünt, damit Inspiration für andere schafft und mehr Lebensqualität in seine Nachbarschaft bringt.