Die Fläche unter Obstbäumen muss nicht als unbewachsene Baumscheibe frei bleiben, im Gegenteil: Jeder Bewuchs schattiert den Boden und bewahrt so die Feuchtigkeit in der Erde.
BEGLEITER FÜR OBST
Weil sie nur geringfügige Konkurrenz für den Baum bedeuten, eignen sich niedrig wachsende krautige Pflanzen hervorragend für das Unterpflanzen von Obstbaumkronen. In der einschlägigen Fachliteratur fallen dazu immer die gleichen Pflanzennamen, nämlich Ringelblume, Melisse, Kapuzinerkresse, Pfefferminze und Studentenblumen (Tapetes-Arten). Grundsätzlich bieten sich für die Bepflanzung Blumen an, die Insekten anlocken, etwa Veilchen, Kriechender Günsel oder Polster-Phlox, die alle zur selben Zeit wie die Obstbäume blühen. Anschließend bedeuten Akelei und Bartnelken hübsche Partner, im Sommer könnte Phazelia unter den Kronen blühen und den Boden mit Grünmasse versorgen, gegen Sommerende stellen Zinnien und Rainfarn dekorative Partner dar.
LICHT FÜRS FUSSVOLK
Traditionell hatte man Obstgehölze auf Hochstämmen in der Wiese gezogen, Obstgartenund Gemüsegarten waren strikt voneinander getrennt. Die heutigen kleinen Grundstücke erfordern ein Umdenken: Obstbäume auf mittelhohen Stämmen bilden ihre Krone weit über dem Beet, in dem eine bunte Vielfalt aus Gemüse, Kräutern und Zierstauden und Sommerblumen wächst.Der Boden muss gut aufbereitet sein und die erhöhte Krone schränkt den Lichteinfall nicht zu sehr ein.
In den historischen Küchengärten hatte man allerhand Gemüse unterhalb von kleinkronigen Obstbäumen gepflanzt. Das sieht schön aus und funktioniert gut, wenn der Boden reichlich mit Nährstoffen versorgt und gut gelockert ist. Bei sorgfältiger Bodenvorbereitung können Kopfkohl, Blumenkohl, Fenchel oder Mangold neben kleinkronigen Obstbäumen wachsen. Eine dekorative Ergänzung dazu bilden rotlaubige Gewächse wie Melde, Fuchsschwanz oder Perilla.
Ältere und größere Obstbäume durchwurzeln jedoch die Erde sehr stark, sodass sich der Boden gar nicht mehr bearbeiten lässt. Haben die Baumwurzeln den Boden schon völlig durchzogen, kann man eine wenige Zentimeter hohe frische Erdschicht auftragen und eine nur sehr flach wurzelnde Kultur wie Feldsalat einsäen. Höher als 5 oder 7 cm darf die neue Erdschicht nicht sein, sonst besteht die Gefahr, dass die Baumrinde zu faulen beginnt. Einige Kräuter, die zeitweiligen Schatten vertragen, gedeihen gut unter Bäumen. Dazu gehören Pfefferminze, Zitronen- Melisse, Dill oder Kümmel. Für die meisten Mittelmeerkräuter eignet sich der Platz unter Obstbäumen weniger gut und als völlig ungeeigneter Partner für die meisten Obstarten erweist sich Salbei.
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Der Text in diesem Artikel ist aus dem Buch:
Agnes Pahler
Die Mischung macht`s ! – Nutz und Zierpflanzen in einem Beet
Preis 18,99 Euro
ISBN 978-3-440-16547-8
Kosmos Verlag
„Das Gute und das Schöne gehören zusammen“, sagt ein altes französisches Gärtner-Sprichwort. Diesem Motto folgt auch Autorin Agnes Pahler und zeigt in ihrem Buch Die Mischung macht’s die besten Kombinationsmöglichkeiten für Zier- und Nutzpflanzen in einem Beet. . Das sieht nicht nur gut aus, sondern liefert auch reiche Ernten, denn die Mischkulturen und guten Nachbarschaften fördern das Wachstum der Pflanzen und halten Schädlinge auf Abstand.