Wachsen und blühen kostet Energie – kein Wunder, dass Kübelpflanzen & Co. in den Sommermonaten nach Nährstoffen lechzen, schließlich bringen sie jetzt Höchstleistungen.
Freilandgärtner haben’s gut: Bodenlebewesen stellen durch die Umwandlung von Pflanzenresten ständig neue Nährstoffe bereit. Lediglich Rosen erhalten Mitte Juni pro Pflanze ein paar Handvoll Kompost und eine halbe Handvoll Hornspäne, die mit dem Grubber in die Erde eingearbeitet werden. Auch Kürbisse und Tomaten freuen sich über eine Extra-Ration, Dahlien erhalten etwa einen Esslöffel Hornspäne pro Pflanze. Mineralische Dünger wie viele Flüssigdünger und organische wie Kompost und Hornspäne haben alle ihre Berechtigung: Mineralische Dünger sind exakt dosierbar und schnell pflanzenverfügbar, bei organischen Düngern kann der Nährstoff gehalt schwanken, dafür versorgen sie die Pflanzen über längere Zeit und verbessern die Bodenstruktur.Übrigens: Auch der Komposthaufen braucht manchmal Wasser und freut sich bei Trockenheit über eine Dusche aus der Gieskanne.
Diät für Kübelpflanzen
Topfgärtner, die von Beginn an zu Flüssigdünger gegriffen haben, handhaben dies genauso weiter wie bisher. Wer auf Langzeitdünger gesetzt hat, sollte seine Pflanzen ein wenig genauer unter die Lupe nehmen: Je nach Witterung kann es passieren, dass der Vorratsspeicher schon im Juni/Juli leer ist. Falls Ihre Pflanzen nicht mehr so richtig blühen wollen oder die Blätter auffallend gelb werden, sollten Sie ab diesem Zeitpunkt zusätzlich einmal wöchentlich Flüssigdünger ins Gießwasser geben, weil die Pflanzen jetzt schnell verfügbare Nährstoffe brauchen.
Achtung: Kübelpflanzen ab Ende August nicht mehr düngen, sie sollen nun nicht mehr wachsen, sondern sich aufs Verholzen konzentrieren – das ist wichtig, um gut über den Winter zu kommen.
Schnell gemacht
BRENNNESSELAUSZUG:
Aus vielen Kräutern lassen sich Tees, Brühen, Jauchen oder (die einfachste Variante) Auszüge herstellen. Als Spritzmittel stärken sie die Pflanzen und erhöhen die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge.
1. Brennnesseln pflücken
Für einen Brennnesselauszug sammeln Sie 0,5–1 kg möglichst noch nicht blühende Pflanzen. Handschuhe nicht vergessen!
2. Auszug ansetzen
Brennnesseln mit der Gartenschere grob zerkleinern und in einem Eimer mit 5 Litern kaltem Wasser übergießen (→ Fotos oben).
3. Abseihen
Lassen Sie den Auszug etwa 24 Stunden ziehen. Dann alles durch ein Sieb schütten und in eine Spritzflasche füllen – fertig. Morgens oder am frühen Vormittag anwenden.
Die Texte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Mascha Schacht
Garten Basics – Gärtnern für Anfänger
Preis: 16,99 € (D) / 17,50 €(A) / 24,50 sFr
ISBN: 978-3-8338-2907-9
Gräfe und Unzer Verlag
Garten Basics erklärt alle wichtigen Gartenaktivitäten Schritt für Schritt – nach Jahreszeiten gegliedert, also so, wie sie im Gartenjahr anfallen. Fundiert, einfach und Greenhorn-tauglich. Thematisch eingestreut finden sich Porträts mit robusten und pflegeleichten Pflanzen, die sicher gedeihen. Kleine Projekte zum Ausprobieren steigern den Spaß am Gärtnern. Das eigene Gärtchen muss dabei gar nicht perfekt sein. Individualität ist gefragt. Worauf noch warten? Einfach loslegen und experimentieren. Ein Aussaatkalender und jede Menge Adressen runden das Buch ab.