Sein eigenes Gemüse anbauen, frische Luft einatmen, eine (grüne) Auszeit vom Alltag und der digitalen Welt nehmen – das alles sind gute Gründe, um sofort die Schaufel in die Hand zu nehmen und mit den Kindern gärtnerisch aktiv zu werden. Dafür brauchst du weder einen eigenen Garten, noch einen grünen Daumen. Denn Gärtnern ist nicht schwer und Platz findet sich überall!
Frühling (Ende Februar – Mitte Mai)
Der Frühling ist ein guter Zeitpunkt, um mit deinem Kind voller Begeisterung in die Gartensaison zu starten. Im Kleingarten könnt ihr nun die ersten Sonnentage nutzen und das Kinderbeet anlegen. Der Balkon wird mit Kübeln und Töpfen hergerichtet und auf der Fensterbank werden die selbst gebastelten Anzuchtschalen platziert.
Bei der Auswahl der Pflanzen hat dein Kind Mitspracherecht. Doch welche Sorten eignen sich fürs Gärtnern mit Kindern?
- Kresse/Gartenkresse: Der Garant für schnelle Erfolgserlebnisse: Bereits nach einem Tag seht ihr sie wachsen, nach sieben Tagen könnt ihr sie ernten. Gibt es sowohl für den Anbau drinnen als auch draußen.
- Erdbeeren: Naschkatzen aufgepasst: Die roten Früchte können direkt aus dem Beet stibitzt und genascht werden. Der süße Geschmack lässt Kinderherzen höher schlagen. Anbau im Beet und Kübel möglich.
- Radieschen: In Reihen aussäen und dann beim Wachsen beobachten. Radieschen sind nach ca. sechs Wochen erntereif und können das ganze Jahr über nachgesät werden.
- Kapuzinerkresse: Darauf ist Verlass. Kann selbst gesät werden und verziert rankend das Kinderbeet. Sowohl Blätter als auch Blüten sind essbar.
- Zuckerschoten: Aus dem Beet stibitzen und ab in den Mund damit. Die lustigen Rankpflanzen können früh gesät werden, wachsen schnell und geben reichlich Ertrag.
- Sonnenblumen: Können auf der Fensterbank vorgezogen werden. Nach wenigen Tagen keimen die Blumen. In klein (für den Balkon) oder groß erhältlich.
- Möhren: Brauchen zwar recht lange zur Vollreife, aber das Ern ten macht richtig Spaß – und schmecken tun die selbst angebauten Möhrchen auf jeden Fall.
- Kartoffeln: Der Anbau von Erdäpfeln ist auch auf dem Balkon im Kübel möglich. Beim Wachstum kann man ihnen förmlich zusehen und das Suchen der Kartoffeln in der Erde erinnert an eine Schatzsuche.
- Bienensaat: So holt ihr euch die Bienen auf den Balkon. Gibt es als Mix zu kaufen, kann groß flächig ausgestreut werden und blüht wunderschön.
Tipp
Wenn dein Kind etwas anderes austesten möchte, solltest du es in seinem Wunsch auf jeden Fall unterstützen. Trotzdem sind Erfolgserlebnisse sehr wichtig und die Gartensaison kann mit etwas Leichtem wie Kresse eröffnet werden. Das motiviert und macht Lust auf mehr.
Der Frühling auf einen Blick:
- Vorbereitungen treffen: Beete anlegen, Pflanzkübel aufstellen, Balkon herrichten.
- Bastelnachmittag: Anzuchtschalen und -töpfe für die Fensterbank selbst herstellen.
- Vorziehen der ersten Gemüsesorten auf der Fensterbank (Tomaten, Zucchini, Gurke, Kürbis, Aubergine, Paprika).
- Aussäen (im Freiland) von frostharten Pflanzen wie Radieschen, Möhren und Salat.
- Vorfreude schüren: Mit Kresse Bilder malen.
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20,90 €Sommer (Mitte Mai – Ende August)
Der Sommer ist für alle Hobbygärtner und die, die es noch werden wollen, eine besondere Jahreszeit. Denn nun kann endlich mit vollem Einsatz losgelegt werden. Damit dein Kind beim Unkrautharken, Gießen, Buddeln und Pflegen der Pflanzen helfen kann, wäre jetzt auch ein toller Moment, ihm eigene Gartengeräte zu schenken.
Auch das Beobachten von Pflanzen und Tieren kann den ganzen Sommer über voll ausgekostet werden. Und natürlich: Die erste Ernte wird gefeiert. Was dein Kind gesät, gepflegt und gehegt so- wie regelmäßig gegossen hat, kann nun geerntet werden. Das ist ein ganz stolzer Moment für kleine Gärtner, dem viel Aufmerk- samkeit gewidmet werden sollte.
Der Sommer auf einen Blick:
- Dein Kind lernt den praktischen Umgang mit Gartengeräten am lebenden Objekt: gießen, buddeln, harken.
- Was krabbelt denn da? Bei Ausflügen mit dem Bilderrahmen oder im selbst angelegten Tierpark kann die Artenvielfalt haut- nah erlebt werden.
- Es summt und brummt: Der richtige Umgang mit Bienen wird anhand von Regeln erklärt. Die Biene kindgerecht kennenlernen können die Kleinen mithilfe von Büchern oder beim Beobachten an der selbstgebauten Bienentränke.
- Die Wochenenden bieten viel Zeit für Ausflüge zu Urban-Gardening-Projekten in der Umgebung und Höfen in der Nachbarschaft. Bei Oma im Garten oder auf dem Erdbeerhof darf genascht werden, was das Zeug hält.
- Sommer ist Erntezeit. Radieschen, Erdbeeren und Möhrchen kommen aus dem Beet direkt in den Mund. Aber auch zum gemeinsamen Kochen und Backen können das frische Gemüse, die süßen Beeren und die würzigen Kräuter genutzt werden.
Herbst (September – Oktober)
So langsam neigt sich der Sommer dem Ende zu. Sobald das Wetter wieder schlechter wird und die Temperaturen langsam sinken, kann das Gartenwerkzeug gereinigt und fürs nächste Jahr gut verstaut werden. Doch das Jahr ist noch lange nicht vorbei. Der Herbst bietet viele Möglichkeiten zum gemeinsamen Natur- erleben.
Hier kommt der Herbst im Überblick:
- Sobald die Blumen im Kübel verwelkt sind, kann das Saatgut sammeln beginnen. Dafür werden die kleinen Samen in Butterbrottüten aufbewahrt und beschriftet. Dein Kind hat vielleicht Lust, die Tüten mit hübschen Bildern zu verzieren.
- Blätter sind ein Thema, das im Herbst ganz groß ist. Blätter sammeln und zusammenharken, sie farblich sortieren, daraus Kränze basteln und Bilder gestalten macht großen Spaß und lässt sich mit einem Spaziergang an der frischen Luft verbinden.
- Kastanien lassen Kinderherzen höher schlagen. Mit einem Eimer bewaffnet könnt ihr selbst bei Regenwetter losziehen und auf große Kastaniensuche gehen. Zuhause werden dann kleine Kastanientiere gebastelt und mit ihnen gespielt.
- Eine tolle DIY-Idee für den Herbst ist der Bau eines Vogelhauses. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Vogelfutterstelle aus Lego?
Winter (November – Februar)
Die Gartensaison ist nun offziell vorbei, das heißt aber noch lange nicht, dass das Thema Gärtnern ruht. Im Winter kannst du dich gemeinsam mit deinem Kind schon mal ins nächste Jahr träumen und Samenbomben rollen oder Saatgutbänder basteln. Das sind übrigens auch tolle Weihnachtsgeschenke für Oma, Opa, Tante und andere Familienmitglieder. Und wenn ihr doch mal Sehnsucht nach dem Sommer bekommt, könnt ihr einfach von der leckeren Marmelade naschen, die ihr im Sommer eingekocht habt.
Copyright: https://www.preis.de/urban-gardening-mit-kindern/
Alle Rezepte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Preis Verlag, Lotta Repenning
Urban Gardening mit Kindern
ebook, kostenlos
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Der Wunsch, Natur zu erfahren, ist gerade unter Familien immer verbreiteter. Der Nachwuchs soll wissen, woher unser Essen eigentlich stammt. Wer keinen eigenen Garten hat, betreibt Urban Gardening. In den grünen Oasen wird Gemüse angebaut, frische Luft genossen und sich eine Auszeit vom „grauen Alltag” gegönnt. Ein Stadtgarten bedeutet auch immer ein echtes Stück Natur inmitten des urbanen Großstadtgewimmels.