Die knackige und süße Hülsenfrucht kommt in großer Sortenvielfalt vor. Sie zählt zu der Gattung der Schmetterlingsblütler und der Familie der Hülsenfrüchte und kann eine wahre Freude in Ihrem Gemüsegarten sein, wenn Sie die richtige Sorte für die regionalen Klima- und Bodenverhältnisse auswählen.
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Pflanzzeit – Wann am besten?
In warmen Regionen beginnt die Aussaat für die frühen Erbsen im Oktober und November. In kühleren Gebieten ist die Saatzeit von März bis Juni.
Erbsenanbau – Wie geht das?
Ziehen sie Saatrillen mit circa 4 cm Abstand und einer Tiefe von 5 cm. Die Samen sollten mit einer Entfernung von 2 cm in die Rille gestreut werden. Bei hohen, kletternden Erbsensorten benötigen Sie außerdem Rankhilfen oder Haselstöcke, die in 40 cm Abstand in die Reihen gesetzt werden. In der ersten Zeit ist es sehr hilfreich, die Saat mit einem Vogelschutznetz vor Tauben oder anderen Vögeln zu schützen. Dieses Netz sollte aber früh genug entfernt werden, damit sich die Pflanzen nicht daran festranken. Außerdem können Sie die jungen Erbsenpflanzen an der Stängelbasis ein wenig anhäufen, um sie zu stabilisieren.
Standort – Wo am besten?
Ideal sind leichte, frische und gut durchlüftete Böden sowie ein sonniger Standort. Die Erbse zählt zu den „Schwachzehrern“ und benötigt außer ein wenig Kompost keine weiteren Nährstoffe.
Pflege – Was ist zu tun?
Die Pflanzen sind recht genügsam, sie sollten trotzdem regelmäßig (aber nicht zu viel, da sie sonst absterben) gegossen werden. Falls der Boden im Vorjahr gut gedüngt wurde, benötigen Erbsen keine weiteren Nährstoffe. Auf frische, organische Düngung oder Kalken reagieren Erbsen empfindlich und produzieren übermäßig viel Blattgrün.
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27,90 €Ernte – Was ist zu beachten?
Die Ernte erfolgt zwei bis drei Monate nach der Aussaat, also meist im Juni oder Juli. Bei späterer Aussaat müssen die Früchte vier Monate reifen. Nach diesem Zeitraum können sie alle zwei Tage durch die Reihen gehen und die reifen Hülsen abernten. Wer die Sorten roh essen möchte, sollte sie möglichst früh ernten, dan sind sie noch saftiger und süßer. Zuckererbsen sind als Ganzes essbar und werden geerntet, sobald sich die Kerne leicht an der Hülse abzeichnen. Bei Markerbsen werden nur die Erbsen und nicht die Hülsen roh oder gekocht verzehrt. Aber Achtung, rohe Erbsen sind in größeren Mengen giftig! Nach der Ernte können sie die abgeernteten Pflanzen abschneiden und die Wurzeln im Boden lassen, damit der an den Wurzeln gesammelte Stickstoff den nachfolgenden Kulturen nutzen kann. Ganz nebenbei kann man auch Samen für das nächste Jahr züchten. Lassen Sie einfach die Schoten bis zum Ende der Erntezeit an den Pflanzen. Die Erbsen kann man dann trocknen und als Saat benutzen.
Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Besonders gut verträgt sich die Erbse mit Kohl, Karotten und Rettich, aber auch mit den meisten anderen Gemüsesorten. Nur Nachtschattengewächse wie Tomaten oder Kartoffeln, Zwiebelgewächse oder andere Hülsenfrüchte sollten als Beetnachbarn vermieden werden.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Die einjährige Pflanze ist eine Hülsenfrucht und zählt zu den Schmetterlingsblütlern. Genau wie ihre engen Verwandten die Bohnen, die Feuerbohnen und die dicken Bohnen ist sie eine stickstoffanreichernde Pflanze. Die Stängel der Erbse sind niederliegend oder kletternd und können eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Die Farbe ist bläulich-grün. Die Laubblätter besitzen ein bis drei Fiederpaare und verzweigte Blattranken. Außerdem bieten die Erbsenblüten im Sommer eine bunte Farbpracht.
Man unterteilt die in Europa angebauten Sorten generell in drei Gruppen:
Die Schal- bzw. Palerbsen sind sehr robust und schon ab März anbaubar. Sie werden wegen ihres hohen Stärkegehalts meistens nicht frisch sondern als Trockenerbsen verzehrt und sind auch nur noch sehr selten in Privatgärten zu finden.
Die Markerbsen hingegen sind empfindlicher und erst ab April kultivierbar. Sie sind unter Privatgärtnern beliebt, da die Körner einen süßen und knackigen Geschmack entwickeln, den man im Handel nicht so gut bekommt.
Eine weitere Sorte ist die Zuckererbse, die als ganze Schote roh oder gegart verzehrt werden kann und der Markerbse geschmacklich sehr ähnelt.
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Kulturgeschichte – Wie kam die Erbse zu uns?
Die Erbse zählt zu einer der ältesten Kulturpflanzen der Menschen. Es wird vermutet, dass die Pflanze schon vor 8000 bis 10000 Jahren im Vorderen Orient kultiviert wurde.
Sie gilt, zusammen mit Emmer und Einkorn, als Ernährungsgrundlage der ersten Ackerbauern. Ausgehend vom östlichen Mittelmeerraum hat sich die Erbse in ganz Europa verteilt. Da die Erbse im Boden Stickstoff anreichert, wird sie schon sehr lange als Wechselfrucht mit Getreide angebaut. Außerdem sind die kleinen, süßen Kerne Gegenstand vieler volkstümlicher Märchen oder Erzählungen wie zum Beispiel „Die Prinzessin auf der Erbse“. Die Zuckererbse stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum und hat sich daher erst später in Europa etabliert. Im Mittelmeerraum, Kleinasien und Afghanistan wachsen heute noch Wildformen der Erbse.
TEXT: Merle Hildebrandt