Bei diesen Rezepten bekommen wir Lust auf einen klassischen britischen five o‘clock tea. Kommen Sie mit und zelebrieren mit uns und diesem feinen Gebäck die britische Teatime!
Battenbergkuchen
8–10 Personen
Für die Biskuits
170 g weiche ungesalzene Butter, plus etwas mehr
für die Form und die Folie
170 g Mehl (Type 405), plus etwas mehr für die
Form und die Folie
40 g Mandelmehl
1 TL Backpulver
1/2 TL Salz
200 g Zucker
3 Eier, Zimmertemperatur
3/4 TL Vanilleextrakt
1/2 TL Mandelextrakt
60 ml Milch
1–3 Tropfen rote (oder rosa) Lebensmittelfarbe
Zum Zusammensetzen
105 g Aprikosenkonfitüre
Puderzucker zum Bestäuben
200 g Marzipan (am besten weißes)
Zubereitung
Für die Biskuits den Backofen auf 165 °C vorheizen und eine quadratische Kuchenform (20 x 20 x 5 cm) einfetten.
Ein 20 x 30 cm großes Rechteck aus Alufolie zuschneiden und zusammenfalten, sodass ein Rechteck von 20 x 15 cm entsteht. Die langen Seiten zur Kante hin falten und dann wieder halb herunterklappen, sodass in der Mitte ein etwa 5 cm hoher Trennstreifen entsteht – das Ganze sollte in etwa so aussehen wie ein umgedrehtes T.
Den Trennstreifen mittig in die Kuchenform geben und gut einfetten. Die Seiten der Kuchenform und den Trennstreifen leicht mit Mehl bestäuben.
Mehl, Mandelmehl, Backpulver und Salz in einer Schüssel gut vermischen. Die Butter in einer großen Schüssel mit dem Handrührgerät auf mittlerer Stufe etwa 1 Minute schaumig rühren.
Auf die höchste Stufe schalten, den Zucker einrieseln lassen und 2–3 Minuten weiterrühren, bis eine dicke, helle Masse entsteht. Nach und nach die Eier und schließlich Vanille- und Mandelextrakt unterrühren.
Die Hälfte der Mehlmischung dazugeben und auf niedrigster Stufe unterrühren, anschließend die Milch und dann den Rest der Mehlmischung unterrühren, bis eine glatte Masse entsteht.
Die Masse in zwei Portionen (à etwa 400 g) teilen, eine davon in eine Hälfte der Form geben und glatt streichen. 1 Tropfen Lebensmittelfarbe zur restlichen Masse geben, vorsichtig unterheben (nach Bedarf kann man auch mehr Lebensmittelfarbe verwenden, bis der gewünschte Farbton erreicht ist) und dann die rosafarbene Masse in die andere Hälfte der Kuchenform geben.
Die Biskuits 32 – 34 Minuten backen. Bleibt an einem hineingesteckten Holzstäbchen kein Teig mehr haften, sind sie fertig. Die Biskuits in der Form auf einem Kuchengitter etwa 15 Minuten abkühlen lassen und dann mit einem Messer vorsichtig von den Seiten lösen.
Ein Kuchengitter auf die Form geben, Form und Kuchengitter greifen – hierfür unbedingt Topflappen verwenden! – und die Biskuits stürzen. Die Form vorsichtig anheben, den Trennstreifen beiseite geben und die Biskuits auf dem Kuchengitter komplett auskühlen lassen.
Die Aprikosenkonfitüre in einen kleinen Topf geben und bei schwacher Hitze erwärmen, bis sie flüssig ist. Die flüssige Konfitüre anschließend durch ein feines Sieb in eine kleine Schüssel passieren.
Einen der Biskuits auf die Arbeitsfläche geben und mit einem Messer zuschneiden, sodass er überall gleich dick und möglichst regelmäßig ist. Die Höhe des Biskuits abmessen (das sollten etwa 3 cm sein) und dann mithilfe eines Lineals der Länge nach zwei möglichst gleichmäßige Streifen von der gleichen Breite zuschneiden.
Mit dem zweiten Biskuit wiederholen, sodass insgesamt vier möglichst gleichmäßige Streifen entstehen. Diese schließlich noch auf die gleiche Länge (etwa 18 cm) zuschneiden.
Das Marzipan auf einer mit Puderzucker bestäubten Arbeitsfläche mit einem Nudelholz zu einem Rechteck von etwa 20 x 29 cm ausrollen. Wenn das Marzipan leicht klebrig ist, einfach mit etwas Puderzucker bestäuben. Das Marzipan schließlich zu einem akkuraten Rechteck von etwa 18 x 26,5 cm zuschneiden.
Mit einem Spatel eine dünne Schicht Konfitüre in die Mitte des Marzipanrechtecks geben und der Länge nach verstreichen, sodass ein Streifen von etwa 13 cm Breite in der Mitte mit Konfitüre bedeckt ist.
Einen rosa Biskuitstreifen auf den Konfitürestreifen setzen, sodass er am Rand mit diesem abschließt, und die nach innen zeigende Seite mit einer dünnen Schicht Konfitüre bestreichen.
Dann einen hellen Biskuitstreifen daneben auf den Konfitürestreifen setzen und die beiden Streifen vorsichtig zusammendrücken. Eine dünne Schicht Konfitüre auf den Streifen verteilen, dann den zweiten rosafarbenen auf den hellen Streifen setzen, die nach innen zeigende Seite mit einer dünnen Schicht Konfitüre bestreichen und schließlich den zweiten hellen auf den rosa Streifen setzen, sodass ein Schachbrettmuster entsteht.
Die aufeinandergesetzten Biskuitstreifen rundherum mit einer dünnen Schicht Konfitüre überziehen. Das Marzipan von einer Seite nach oben über die Biskuitstreifen falten, leicht andrücken und die Kante mit den Fingern mit etwas Wasser befeuchten.
Das Marzipan von der anderen Seite ebenfalls nach oben falten und die überlappenden Kanten zusammendrücken. Den Kuchen wenden, sodass die überlappenden Kanten unten sind, in Frischhaltefolie einschlagen und vor dem Servieren mindestens 1 Stunde und bis zu 3 Tagen kalt stellen.
Den fertigen Kuchen in Stücke schneiden und gekühlt oder bei Zimmertemperatur servieren.
Historisches
Dieser Klassiker mit dem charakteristischen Schachbrettmuster, daher auch Domino- oder Kirchenfensterkuchen, wurde anlässlich der Hochzeit von Königin Victorias Enkelin Victoria und Prince Louis of Battenberg 1884 kreiert. Aufgrund der ablehnenden Stimmung gegenüber den Deutschen in Großbritannien während des Ersten Weltkriegs gab Battenberg 1917 seine deutschen Titel auf und nahm den englischen Namen Mountbatten an, den auch sein Enkel Prince Philip heute noch trägt.
Mini-Victoria-Sponge-Cakes
Ergibt 12 Küchlein
Für die Küchlein
225 g weiche ungesalzene Butter,
plus etwas mehr für die Förmchen
250 g Mehl (Type 405), plus
etwas mehr für die Förmchen
1 1/2 TL Backpulver
1/2 TL Salz
200 g Zucker
4 Eier (L), Zimmertemperatur
2 TL Vanilleextrakt
Für die Füllung
300 g Sahne
2 EL Puderzucker
210 g Erdbeerkonfitüre
(oder Himbeerkonfitüre)
Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung
Den Backofen auf 180 °C vorheizen und ein tiefes Backblech in den Ofen geben.
Zwölf etwa 180 ml fassende Förmchen mit geraden Seiten oder eine 12er-Muffinform einfetten.
Mehl, Backpulver und Salz in eine kleine Schüssel sieben.
Die Butter in einer großen Schüssel mit dem Handrührgerät auf mittlerer Stufe etwa 1 Minute schaumig rühren. Auf die höchste Stufe schalten, den Zucker einrieseln lassen und 2–3 Minuten weiterrühren, bis eine dicke, helle Masse entsteht.
Nach und nach die Eier unterrühren, dabei mit dem letzten Ei den Vanilleextrakt dazugeben. Schließlich die Mehlmischung auf niedrigster Stufe unterrühren, bis alles gut vermischt ist.
Die Masse gleichmäßig auf die Förmchen verteilen (je etwa 60 ml) und glatt streichen. Die Förmchen auf das Backblech stellen und die Küchlein 17–19 Minuten backen. Bleibt an einem hineingesteckten Holzstäbchen kein Teig mehr haften, sind sie fertig.
Das Backblech auf ein Kuchengitter stellen und die Küchlein in den Förmchen etwa 15 Minuten abkühlen lassen.
Die Küchlein anschließend mit einem scharfen Messer vorsichtig von den Seiten der Form lösen, auf ein Kuchengitter stürzen und dann wenden. Falls Sie eine Muffinform verwenden, die Küchlein ebenfalls mit einem Messer von den Seiten lösen, auf ein Kuchengitter stürzen und dann wenden (bei einer Form mit herausnehmbaren Böden, diese nach oben drücken, um die Küchlein herauszunehmen). Die fertigen Küchlein komplett auskühlen lassen.
Während die Küchlein auskühlen, Sahne und Puderzucker in einer Schüssel mit dem Handrührgerät auf mittlerer Stufe 2–3 Minuten steif schlagen.
Die geschlagene Sahne in einen Spritzbeutel mit runder oder Sterntülle füllen. Wenn die Küchlein nicht sofort gefüllt werden, kann die Sahne so etwa 2 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Kurz vor dem Servieren die Küchlein mit einem Sägemesser horizontal in zwei Hälften scheiden. Auf die Unterteile außen rundherum einen Kreis aus Sahnetupfern aufspritzen und diesen dann mit weiteren Tupfern füllen, bis die ganze Schnittfläche bedeckt ist.
Je etwa 1 EL Konfitüre auf den Sahnetupfern verteilen und dann die Oberteile daraufsetzen. Die fertigen Küchlein mit Puderzucker bestäuben.
Historisches
Die ursprüngliche Version des nach Königin Victoria benannten Victoria Sponge (oder Sandwich) Cake bestand aus zwei Biskuits mit einer Füllung aus einer dicken Schicht Himbeerkonfitüre, die schließlich mit Zucker bestreut wurden.
Das Rezept für diese Variante mit Vanilleextrakt stammt aus dem Buch Mrs Beeton’s Household Management (1861, London). Die zusätzliche Sahneschicht (alternativ schmeckt auch Buttercreme!) ist zwar eine noch modernere Abwandlung – aber eine, die sicher auch den Granthams zugesagt hätte.
Kuchen wie dieser wurden erst durch die Erfindung des Backpulvers durch den britischen Chemiker Alfred Bird 1843 möglich. Der nach Königin Victoria benannte Victoria Sponge Cake wurde danach schnell ein Klassiker, der bei keiner Teegesellschaft fehlen darf.
Schmetterlingscupcakes
Ergibt 12 Cupcakes
Für die Cupcakes
215 g Mehl (Type 405)
1 1/4 TL Backpulver
1/2 TL Salz
115 g weiche ungesalzene Butter
150 g Zucker
2 Eier, Zimmertemperatur
1/2 TL Vanilleextrakt
120 ml Milch
Für das Topping
120 g Sahne
1 EL Puderzucker, plus etwas mehr
zum Bestäuben (nach Belieben)
1 EL Erdbeerkonfitüre
(oder Himbeerkonfitüre)
Zubereitung
Den Backofen auf 180 °C vorheizen und Papierförmchen in eine 12er-Muffinform geben.
Mehl, Backpulver und Salz in eine kleine Schüssel geben und gut vermischen.
Die Butter in einer großen Schüssel mit dem Handrührgerät auf mittlerer Stufe etwa 1 Minute schaumig rühren. Auf die höchste Stufe schalten, den Zucker einrieseln lassen und 2 – 3 Minuten weiterrühren, bis eine dicke, helle Masse entsteht.
Nach und nach die Eier unterrühren, dabei mit dem letzten Ei den Vanilleextrakt dazugeben. Schließlich auf niedrigster Stufe abwechselnd die Mehlmischung und die Milch unterrühren.
Die Masse auf die vorbereiteten Papierförmchen verteilen, glatt streichen und die Cupcakes anschließend 17 – 19 Minuten backen. Bleibt an einem hineingesteckten Holzstäbchen kein Teig mehr haften, sind sie fertig.
Die Cupcakes in der Form auf einem Kuchengitter etwa 15 Minuten abkühlen lassen, dann aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen.
In der Zwischenzeit Sahne und Puderzucker in eine Schüssel geben und mit dem Handrührgerät auf mittlerer Stufe 2 – 3 Minuten steif schlagen. Die geschlagene Sahne bis zum Servieren abgedeckt kalt stellen (am besten nicht länger als 2 Stunden).
Vor dem Servieren mit einem Sägemesser von jedem Cupcake einen Deckel abschneiden und halbieren – das werden die »Flügel«.
Je einen Klecks geschlagene Sahne in die Mitte der Cupcakes geben (oder mit einem Spritzbeutel mit runder Tülle aufspritzen), einen Tupfer Konfitüre (etwa 1/4 TL) in die Mitte geben und die »Flügel« links und rechts daneben leicht schräg in die Sahne stecken.
Die fertigen Cupcakes nach Belieben noch mit Puderzucker bestäuben.
© DK Verlag/John Kernick
Alle Rezepte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
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