Mit einem Frühbeetkasten beginnt die Gartensaison schon etwas früher. Die Pflanzen stehen warm und transparente Materialien sorgen dafür, dass sie auch bei geschlossenem Deckel ausreichend Licht bekommen. Wir verraten Ihnen was Sie beachten sollten.
Vorfreude
Bald geht sie wieder los, die heiß ersehnte Aussaatsaison. Wenn die ersten Sonnenstrahlen den Boden kitzeln, möchten viele Hobbygärtner am liebsten direkt wieder im Garten aktiv werden. Die Gefahr, dass es doch noch einmal schneit oder auch frostige Nächte gibt, sollte dabei aber nicht unterschätzt werden. Noch bis zu den Eisheiligen Mitte Mai kann Frost jungen Pflänzchen gefährlich werden. Wer ein Frühbeet besitzt, kann die Gartensaison etwas früher einläuten und wenn die Dauerfröste vorüber sind, schon im Februar mit der ersten Aussaat starten. Natürlich ist die Anbaufläche in einem Frühbeet viel kleiner als ein Gewächshaus, aber dafür braucht ein Frühbeet viel weniger Platz, passt auch auf die Terrasse oder den Balkon und hat die gleiche Funktion wie ein Gewächshaus.
Was sind die Vorteile?
Sobald die Sonne auf das Frühbeet scheint, sind die Temperaturen darin höher als im Garten und der Boden erwärmt sich früher. Es entsteht ein Klima, das die Pflanzen rasch wachsen lässt. Die zarten Pflänzchen sind darin nicht nur vor Kälteeinbrüchen oder Nachtfrösten geschützt, sondern auch vor Vogelfraß oder Schnecken. Robuste Gemüsearten können dank der Aufzucht im geschützten Frühbeetkasten drei bis vier Wochen früher geerntet werden – und das ohne den Einsatz einer Heizung. Außerdem verlängert er die Erntezeit zum Ende der Saison und die Erträge sind oft höher als im Freiland. Zudem können Pflanzen die Nährstoffe in einem Frühbeetkasten optimal nutzen und das Gemüse enthält nur sehr wenig Nitrat.
Was muss ich beachten?
Frühbeetkästen gibt es als Bausatz fertig zu kaufen und können schnell und problemlos aufgestellt werden. Wichtig ist ein sonniger Platz im Garten (am besten mit Nord-Süd-Ausrichtung), der sich möglichst nur kurze Zeit am Tag im Schatten befindet.
Bereiten Sie den Boden mit einer Schicht Muttererde vor und drücken Sie den Boden fest an, sodass eine gleichmäßige Fläche entsteht. Lassen Sie die Schichten 1 bis 2 Tage sacken, damit sich keine Luftlöcher bilden. Geben Sie dann eine Schicht Mist auf die Erde um das Nährstoffangebot zu erhöhen. Schließlich wird das ganze noch einmal mit einer Schicht Erde abgedeckt, die wiederum fest angedrückt wird. Nach oben hin sollten die Pflanzen etwa 15 cm Luft haben, damit sie sich ungestört entfalten können. Ist die Wuchshöhe erreicht, können die Setzlinge umgepflanzt werden.
Sie können einfach Töpfe in das Frühbeet stellen oder direkt in den Erdboden säen. Auch bereits im Gewächshaus vorgezogene Setzlinge können im Frühbeetkasten nachhaltig abgehärtet werden. Sobald die Sonne den Innenbereich aufheizt, muss der Deckel geöffnet werden um kühle Luft hinein zu lassen. Das härtet die Pflanzen ab und Hitzeschäden wie Verbrennungen können verhindert werden. Vergessen Sie außerdem nicht die Pflanzen regelmäßig zu wässern!
Pflanzenauswahl
Meistens nutzen Hobbygärtner ihr Frühbeet für Gemüsearten mit langer Kulturdauer. Dazu zählen unter anderem Tomaten, Salat, Gurken und Kohl-Arten. Die Jungpflanzen werden später pikiert und ins Freiland gesetzt, sie haben einen Vorteil gegenüber den Pflanzen, die auf der Fensterbank vorgezogen wurden. Schließlich sind sie schon ein wenig an den Aufenthalt im Freien gewöhnt. Auch kleinwüchsige Früchte wie Erdbeeren oder Heidelbeeren fühlen sich im Frühbeet wohl. Wenn das Frühbeet dann wieder frei ist, kann es hervorragend für neue Aussaaten oder aber auch kürzere Kulturen wie etwas Feldsalat, Radieschen oder Spinat genutzt werden.
Mal ganz was anderes
Frühbeetkästen machen sich auch prima im Gehege für Landschildkröten. Es muss nur eine kleine Holztür in den Holzkorpus gesägt werden. Er dient als Schlafplatz und eignet sich ideal um Schlechtwetterperioden im Sommer gut zu überstehen. Durch die Sonne erwärmt sich der Kasten schnell und die wärmebedürftigen Schildkröten können ihre Körpertemperatur auf optimale Werte steigern. An kalten Tagen sollte der Kasten allerdings mit einer Wärmelampe beheizt werden.
TEXT: Victoria Wegner
FOTO: Fotolia (2), Nelson Garden (1)