Wenn die Vögel wieder ihr Lied anstimmen, die ersten Knospen sprießen und die Tage endlich wieder länger werden ist es soweit, der Frühling ist da. Die zauberhaften Sprüche und Gedichte von Goethe, Morgenstern und vielen weiteren Künstlern wecken das ganze Jahr über Frühlingsgefühle.
Natur
Butterblumengelbe Wiesen,
sauerampferrot getönt, –
o du überreiches Sprießen,
wie das Aug dich nie gewöhnt!
Wohlgesangdurchschwellte Bäume,
wunderblütenschneebereift –
ja, fürwahr, ihr zeigt uns Träume,
wie die Brust sie kaum begreift.
Christian Morgenstern
Jeder Baum, jede Hecke
ist ein Strauß von Blüten
und man möchte
zum Marienkäfer werden,
um in dem Meer
von Wohlgerüchen herumschweben
und all seine Nahrung
finden zu können.
Johann Wolfgang von Goethe
Mein Leben ist wie ein Spiel im Frühling.
Ich will so leben, wie es mir gefällt:
Ich will mit euren steifen Sitten und matten Bräuchen nichts zu tun haben.
Blau ist der Himmel, grün die Wiese und der Flur,
frisch die Quellen, heiter die Flüsse,
und von herrlicher Gastlichkeit sind Sonne und Sterne.
Ich will mein Spiel zu Ende spielen.
Ralph Waldo Emmerson
Wenn der holde Frühling lenzt
und man sich mit Veilchen kränzt,
wenn man sich mit festem Mut
Schnittlauch in das Rührei tut,
kreisen durch des Menschen Säfte
neue, ungeahnte Kräfte,
jegliche Verstopfung weicht,
alle Herzen werden leicht
und das meine fragt sich still:
„Ob mich dies Jahr einer will?“
Friederike Kemper
Ich suche die blaue Blume,
ich suche und finde sie nie,
mir träumt, daß in der Blume,
mein gutes Glück mir blüh.
Joseph von Eichendorff
„Betrachtet das
Erwachen des Frühlings
und das Erscheinen
der Morgenröte!
Die Schönheit offenbart
sich denjenigen,
die betrachten.“
Khalil Girbran
Das schöne am Frühling ist,
dass er immer gerade dann kommt,
wenn man ihn braucht.
Will dir den Frühling zeigen,
der hundert Wunder hat.
Der Frühling ist waldeigen
und kommt nicht in die Stadt.
Rainer Maria Rilke
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