Keinem anderen Körper im Weltall schenken wir so viel Aufmerksamkeit wie dem Mond. Obwohl er 384.400 km von uns entfernt ist, nimmt er in unserem täglichen Leben sehr viel Raum ein. Die Pflanzen in unserem Garten sind da keine Ausnahme.
Luna zwischen Himmel und Erde
Vom Kinderlied bis zu geheimnisumhüllten Fantasiegeschichten und Sagen, vom Aberglauben und handfesten, wissenschaftliche Aspekten – der Mond wird uns immer auf seine nicht fassbare Weise faszinieren. Dass die Mondphasen unsere Erde beeinflussen, ist wissenschaftlich belegt. Der Einfluss auf das Magnetfeld der Erde, die Drehgeschwindigkeit unseres Planeten oder auf Ebbe und Flut. Dass sich nachtaktive Tiere den Mond zur Navigation zu Hilfe nehmen, dass er Schlafstörungen beim Menschen auslöst, und dass alle flüssige Materie auf der Erde auf das wechselseitige Magnetfeld reagiert, ist erwiesen. Auch Untersuchungen im Pflanzenreich bestätigen, dass bei zu- und abnehmendem Mond die Pflanzensäfte steigen und fallen. Dass bei Vollmond ein Wachstumsschub bei Pflanzen feststellbar ist, konnte ebenfalls belegt werden. Weitere Einflüsse des Mondes sind aus Überlieferungen und Erfahrungen über Generationen gesammelt worden. Sammeln auch Sie Erfahrungen und machen Sie eigene Versuche, es lohnt sich allemal. Mehrere Faktoren sind dabei zu berücksichtigen.
Abnehmender Mond:
Mondstellung: Der Mond schiebt sich zwischen Erde und Sonne.
Wirkung auf Pflanzen: Pflanzenkräfte ziehen sich in die Erde zurück, unterirdisches Wachstum wird gefördert.
Tätigkeiten: Ernten, Verarbeiten und Einlagern von Wurzelgemüse; Bäume und Sträucher schneiden, da der Saft in der Wurzel steckt; Aussaat von unterirdischen Pflanzen.
Neumond:
Mondstellung: Der Mond ist zwischen Erde und Sonne.
Wirkung auf Pflanzen: Kräfte für einen Neuanfang sammeln, Pflanzen machen eine Pause.
Tätigkeiten: Arbeiten, die die Regeneration unterstützen; kranke Pflanzen behandeln; Bäume und Sträucher schneiden.
Zunehmender Mond:
Mondstellung: Der Mond entfernt sich wieder von der Sonne.
Wirkung auf Pflanzen: Pflanzenkräfte steigen auf, oberirdisches Wachstum beginnt, alle Kräfte konzentrieren sich auf die Zunahme.
Tätigkeiten: Aussaat und Pflanzung von Blatt-, Frucht- und Blütenpflanzen; Nachsaat Wiese; Stecklinge setzen
Vollmond:
Mondstellung: Der Mond und die Sonne nehmen die Erde in die Mitte.
Wirkung auf Pflanzen: Der Mond übt seine volle Kraft aus, Gleichgewicht zwischen Zu- und Abnahme.
Tätigkeiten: Pflanzen nehmen Dünger gut auf; Heilkraft von Kräutern ist am größten; Gehölze werden nicht geschnitten.
Vom Vollmond bis zum Neumond
Die Mondphasen beeinflussen das Steigen und Fallenlassen der Pflanzensäfte. Eine einfache Regel, gerade wenn Sie mit dem Arbeiten nach dem Mond beginnen wollen, lautet: Alles, was nach unten wächst, wird bei abnehmenden Mond, und alles was nach oben wächst, bei zunehmenden Mond gesät oder gepflanzt.
Vom Fisch bis zum Stier
Da der Mond im Laufe eines Monats alle Tierkreiszeichen durchläuft, haben auch diese ein Energiefeld, das unser Leben auf der Erde beeinflusst. Jedes Zeichen ist einer Eigenschaft zugeordnet. Das Sternzeichen, durch das der Mond wandert, bestimmt, welchen Pflanzenteil er beeinflusst.
− Blatt: Fisch, Krebs, Skorpion
− Blüte: Wassermann, Waage, Zwilling
− Frucht: Schütze, Widder, Löwe
− Wurzel: Jungfrau, Steinbock, Stier
Einteilung der Pflanzen
− Blatttage: Salat, Spinat, Blattkräuter (Blatt wird verwendet)
− Blütentage: Blumenkohl, Brokkoli, Blütenkräuter (Blüte wird verwendet)
− Fruchttage: Erbsen, Kürbis, Tomaten, Bohnen, Kräuter mit der Samennutzung
− Wurzeltage: Kartoffeln, Rote Bete, Kräuter mit der Verwendung der Wurzel
Eine Übersicht und Orientierung gibt ein Mondkalender, in dem die Sternzeichen und die Mondphasen mit den dazugehörigen Pflanzen angegeben sind. Darin können auch noch zusätzlich der Mondstand mit den auf- und absteigenden Mondkräften – die nichts mit dem zu- und abnehmenden Mond zu tun haben – und die Elemente zu den Tierkreiszeichen mitverfolgt werden. Sooft es möglich ist, berücksichtige ich die Phasen des Mondes, doch wenn die Wetterbedingungen und der Faktor Zeit es nicht anders ermöglichen, wird im Garten gearbeitet, wenn es eben sein muss.
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Der Text in diesem Artikel ist aus dem Buch:
Magdalena Kühn
Mein Selbstversorger-Garten
EUR [D] 29,90 | EUR [A] 30,80 | CHF ca. 37,50
ISBN 978-3-8001-0860-2
Wer selbst Obst, Gemüse und Kräuter anbaut, tut sich selbst und auch der Natur etwas Gutes. In ihrem Buch „Mein Selbstversorger-Garten“ (Verlag Eugen Ulmer) führt die Bäuerin Magdalena – „Leni“ – Kühn mit vielen konkreten Anleitungen und Plänen durchs Gartenjahr im Selbstversorger-Garten. Die Autorin betreibt zusammen mit ihrer Familie einen Bio-Bauernhof im Voralpenland. Sie lernte von Kindheit an, was es heißt, sich selbst zu versorgen. Rund ums Jahr zeigt sie, was im Garten zu tun ist: aussäen, pflanzen und pflegen, aber auch ernten und verarbeiten. Die Autorin verfügt über einen reichen Schatz an altem, fast verloren gegangenem bäuerlichen Wissen und praktischen Tipps für das Gärtnern heute.