Auch wenn schon langsam der Spätsommer eingeläutet wird, im Garten ist die Erntezeit noch in vollem Gange. Außerdem wird noch geschnitten und ausgesät– im August geht es noch immer rund im Garten!
Erbsen und Bohnen abschneiden
Reißen Sie Erbsen- und Buschbohnen-Pflanzen sowie andere Hülsenfrüchte nach der Ernte nicht einfach ab; schneiden oder hacken Sie sie besser ab. Mit Hilfe bestimmter Bakterien sind die sogenannten Wurzelknöllchen der Schmetterlingsblütler in der Lage, Stickstoff zu binden und diesen in den Boden abzugeben. Der Stickstoff zersetzt sich bis zum Frühjahr und reichert die Erde an, was den Nachfolgekulturen (z. B. Wintersalate, Rosenkohl oder Steckrüben) zugute kommt. Ausnahme: Sind die Pflanzen von Krankheiten oder Schädlingen befallen, sollten sie vollständig aus der Erde entfernt werden, um einem erneuten Befall im nächsten Jahr vorzubeugen.
Braunfäule bei Tomaten vorbeugen
Tomaten müssen den ganzen Sommer über reichlich gegossen werden, damit ihre Früchte schön saftig werden. Dabei müssen Sie unbedingt darauf achten, dass Sie nicht über das Laub gießen. Denn auch jetzt treibt die Braunfäule noch ihr Unwesen und kann ganze Ernten zerstören. Der Pilz verteilt sich schnell über Spritzwasser. Schützen Sie die Pflanzen am besten auch mit speziellen Tomatenhauben oder Folienüberbau vor Regen. Damit der Erreger sich nicht von unter ranschleicht, ist es außerdem sinnvoll, die untersten Blätter der Tomate stets zu entfernen. Auch das Mulchen des Bodens vermindert den Sporenflug.
Obst möglichst morgens ernten
In der Mittagshitze gepflücktes Obst schmeckt besonders lecker. Allerdings eignet es sich nicht zum Einlagern, sondern nur zum sofortigen Verzehr. Die beste Tageszeit für die Ernte von Äpfeln oder Birnen ist der frühe Morgen; so können Sie die Kühle der vorigen Nacht mit ins Lager nehmen. Achten Sie allerdings darauf, dass die Schale bei der Ernte nicht mehr nass ist. Am besten halten sich Äpfel bei zwei bis fünf Grad Celsius: Wer also Äpfel zuhause möglichst lange aufheben möchte, sollte sie im Kühlschrank lagern! Größere Mengen werden am besten in kühlen und luftfeuchten Räumen gelagert. Tipp: Ernten Sie Lageräpfel immer mit Stiel und reiben Sie die Schale nicht ab, sonst zerstören Sie die dünne schützende Wachsschicht. Ernten Sie außerdem in Etappen: nicht alle Äpfel oder Birnen an einem Baum sind gleichzeitig reif.
Mittelfrühe Kartoffeln ernten
Wenn das Kraut der Kartoffelpflanze oberirdisch vertrocknet ist, muss noch drei Wochen gewartet werden, dann müssen die Kartoffeln aus dem Boden. Buddeln Sie an einem trockenen, sonnigen Tag am besten eine oder zwei Kartoffeln aus. Lösen sich die Kartoffeln leicht von den Sprossen und lässt sich die Schale nicht mit den Fingern ablösen, kann geerntet werden. Mittelfrühe Sorten wie Bellinda, Charlotte oder Lolita lassen sich bis zu drei Monate lagern.
Ernte der Eierfrüchte beginnt
Ab Mitte August beginnt die Ernte der Aubergine (Solanum melongena), auch Eierfrucht genannt. Die Ernte reicht bis in den Herbst hinein; bis der Frost die Pflanzen abtötet. Auberginen sind erntereif bevor sie vollreif sind. Man lässt die Früchte aber möglichst groß werden. Allerdings müssen sie geerntet werden, solange sie eine glänzende, sich fettig anfühlende Fruchtschale besitzen. Sie schmecken am besten, wenn das Fruchtfleisch noch weiß oder hell und die Samen noch grün sind. Kühl und luftig gelagert, halten sich geerntete Auberginen längere Zeit. Mini Auberginen wie die „Little Blue“ oder die „Ophelia“ sollten möglichst früh geerntet werden, da sie dann am besten schmecken.
Pfefferminze teilen und vermehren
Pfefferminze kann in Gegenden mit milden Wintern bis Ende August geteilt und vermehrt werden. Die besten Erträge erzielt man, wenn man sie alle drei Jahre an einer anderen Stelle anbaut. Wenn Sie die Pflanzen teilen, achten Sie darauf, dass die Teilpflanzen gesund sind und nicht etwa an Pfefferminzrost leiden.
Beim Teilen reißt man die rhizomartigen Wurzelsprossen auseinander: Die Teilstücke sollten nicht zu klein sein und etwa drei bis fünf Triebe aufweisen. Im Beet reicht ein Pflanzabstand von 20 cm. Gießen Sie die Minze nach dem Pflanzen ausreichend! Sie mag feuchte und humusreiche Böden und gedeiht an warmen, halbschattigen Plätzen am besten! Daher kann man sie zum Beispiel prima zwischen locker stehende Beerensträucher pflanzen.
Gurken regelmäßig ernten
Je früher Sie die Gurken abpflücken, desto schneller wachsen neue Früchte nach – und das noch bis in den Oktober! Lässt man die Gurke nicht vollständig ausreifen, bilden sich immer wieder neue Blüten und die Gurken-Ernte scheint schier unendlich zu sein. Ungefähr zwei Wochen ab der Blüte kann die Gurke geerntet werden.
Cornichons werden ab einer Länge von 4 bis 6 cm geerntet, Delikatessgurken zum Einlegen je nach gewünschter Größe. Salatgurken sind reif, wenn ihre Schale sich glatt anfühlt und sie eine gleichmäßig grüne Farbe hat. Auf jeden Fall sollten Sie die Gurken pflücken, bevor sie gelb werden- dann haben sie ihr optimales Reifestadium überschritten. Entfernen Sie überreife Früchte von der Pflanze, damit sie nicht unnötig geschwächt wird. Tipp: Reißen Sie die Früchte nicht einfach ab; schneiden Sie besser den Stiel der reifen Gurke mit einem scharfen Messer durch. Ansonsten könnten die Ranken beschädigt werden und absterben.
Sommer-Himbeeren auslichten
Da Sommer-Himbeeren nur an zwei Jahre alten Ruten Früchte tragen, werden die abgetragenen Triebe nach der letzten Ernte bodennah abgeschnitten. Die vitalsten fünf Jungruten aus diesem Jahr bleiben stehen und werden am Spalier oder Gerüst befestigt. Passen Sie auf, dass die Himbeeren nicht zu dicht stehen, da sich sonst Pilzerkrankungen ausbreiten können. Schneidet man direkt nach dem Abernten zurück, ist es einfacher die alten von den Jungruten zu unterscheiden; die Jungen sind übrigens grüner als die dunklen Zweijährigen.
Wasserschläuche nicht in der Sonne liegen lassen
Auch im August sollte noch ausreichend gegossen werden. Bleiben Schläuche zu lange in der Sonne liegen, wird das Material brüchig und porös. Außerdem können sich in den Wasserresten Schadstoffe anreichern. Am besten wird der Schlauch nach jedem Gebrauch geleert wieder auf die Schlauchrolle oder den Schlauchwagen gewickelt. Natürlich genügt es auch, wenn Sie den Schlauch zusammenrollen und an einen schattigen Ort legen.
Richtiger Zeitpunkt für die Brombeer-Ernte
Üben Sie sich in Geduld und ernten Sie Brombeeren erst einige Tage nachdem sie sich tiefschwarz verfärbt haben. Außerdem sollten die vitaminreichen Beeren beim Pflücken bereits etwas weich sein und sich leicht lösen lassen. Einmal gepflückt, reifen Brombeeren nicht mehr nach. Triebe, die einmal Früchte getragen haben, sterben nach der Ernte übrigens ab und sollten entfernt werden.
Gemüse-Aussaat
Auch im August kann noch viel ausgesät werden. Besonders im Herbst freut man sich über den vitaminreichen Feldsalat. Feldsalat, der für die Herbsternte vorgesehen ist, können Sie noch bis spätestens Mitte des Monats aussäen. Tipp: Drücken Sie die Saat mit einem Brett gut an und brausen Sie dann mit einem Wasserstrahl über. So verschmutzt der Salat später weniger. nWenn Sie im Herbst Winterrettiche ernten möchten, müssen diese bis spätestens Mitte August kultiviert werden. Radieschen wachsen schneller und können daher sogar noch bis Ende August – ins eigene Beet oder zwischen die Reihen von anderen Gemüsen – ausgesät werden.
Auch Herbstspinat kann noch bis Mitte August ausgebracht und schon Ende September geerntet werden. Der Reihenabstand beträgt 25 cm. Tipp: Achten Sie darauf, dass der Boden immer ausreichend feucht ist.
Anfang August ist der letzte Aussaat-Termin für Mangold. Lockern Sie das Beet vorher gründlich und halten Sie es gut feucht.
Erntezeit für Melonen
Haupterntezeit für Melonen ist zwischen Juni und September. Die Ernte erfolgt am besten erst im Vollreifen Zustand. Nur dann verströmt die Melone ihr volles und typisches Melonenaroma. Die Vollreife ist nicht nur am Duft zu erkennen: Sobald ihre Farbe heller wird und am Stielansatz feine Risse, sogenannte Reiferisse entstehen, ist sie bereit zur Ernte. Außerdem entsteht bei reifen Früchten ein heller Klang, wenn Sie mit der Hand leicht auf sie klopfen. Geerntet wird am besten spät nachmittags nach der Sonneneinstrahlung. Die Frucht lässt sich dann ganz einfach von der Pflanze lösen.
Was sonst noch zu tun ist:
Fallobst aufsammeln und schadhafte Früchte sofort vernichten.
Vögel machen sich jetzt gerne über reifende Beeren her, Schutznetze können da hilfreich sein.
Petersilie und Kerbel in Töpfe sähen.
Zwiebeln und Knoblauch nicht zu früh ernten, erst wenn die röhrenförmigen Blätter abgeknickt und vollständig vergilbt sind.
Wenn Paprikapflanzen nur wenig Früchte ansetzen, können sie jetzt noch mit Gemüsedünger (mit wenig Stickstoff!) gedüngt werden. Schon nach wenigen Tagen fangen die Pflanzen an zu blühen und entwickeln neue Schoten.
TEXT: Victoria Wegner
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