Beginnen Schneeglöckchen, Winterling und Haselnuss zu blühen, macht der Winter laut phänologischem Kalender endlich Platz für den Vorfrühling. Das bedeutet für uns Gärtner, dass wir endlich erste Vorbereitungen treffen können, damit das neue Gartenjahr ein Erfolg wird. Natürlich sollte man nichts übereilen, da es immer noch zu Wetterrückschlägen mit kräftigem Frost kommen kann. Mit vorsichtigem Aufräumen und Abschneiden können Sie aber schon beginnen. Und auch die Gärtnereien bieten schon so einiges zum Verkauf an …

Schneeglöckchen vermehren
Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) säen sich im Prinzip selbst aus und vermehren sich so von ganz alleine. Wenn Sie aber selbst Hand anlegen möchten, können Sie die Horste während (der Engländer nennt das „In the Green“) oder direkt nach der Blüte teilen und an eine andere Stelle im Garten pflanzen. Die kleinen Zwiebeln werden vorsichtig auseinander genommen und schnell wieder in lockere und nährstoffreiche Erde gepflanzt. Denken Sie daran, die verpflanzten Schneeglöckchen sofort anzugießen.
Hecken und sommerblühende Sträucher schneiden
Wer Hecken stark zurückschneiden oder gar roden möchte, muss Rücksicht auf die Natur nehmen und darf dies nur bis Ende Februar tun. Nur bis dahin ist ein Radikalschnitt von Hecken erlaubt. Danach gilt bis Ende September Bestandsschutz, um Brutstätten nicht zu gefährden. Form- und Pflegeschnitte sind das ganze Frühjahr und den ganzen Sommer über erlaubt. Ist es kälter als fünf Grad schadet ein Schnitt allerdings der Pflanze; Zweige werden gequetscht und es gibt meist keinen sauberen Schnitt. Durch offene Schnittstellen ist die Pflanze besonders frostempfindlich und die Wunden an den Hecken verheilen schlechter. Tipp: Um ein schnelles Austrocknen der Äste an den Schnittwunden zu vermeiden, sollte man besser nur an bewölkten Tagen schneiden.
Die Faustregel für alle sommer- und herbstblühenden Sträucher lautet: „Im Frühjahr schneiden, was im Sommer und später blüht“. Blütenknospen bilden sich an den frischen Trieben, daher ist ein kräftiger Rückschnitt kurz bevor die Knospen austreiben (also im Februar/März) wichtig. Vermeiden Sie es allerdings, die Sträucher bei Frost zu schneiden. Die zurückgeschnittenen Zweige laufen nun zu Hochform auf, treiben meistens stark aus und erfreuen uns noch im gleichen Jahr mit zahlreichen Blütentrieben. Je früher Sie schneiden, desto besser und schneller kann sich die Pflanze auf die neuen Bedingungen einstellen und neue Knospen bilden. Zu den sommerblühenden Sträuchern gehören unter anderem Sommerflieder (auch Schmetterlingsstrauch genannt), die Rispenhortensie, Spiersträucher oder Hibiskus.
Frühlingsstimmung im Haus
Zweige von Forsythien, Kornelkirschen, Felsenbirne und anderen Frühjahrsblühern können jetzt geschnitten und in die warme Wohnung gestellt werden. Am besten sehr knospig schneiden, sie brechen dann im Zimmer nach und nach auf und man hat lange Zeit etwas von den Blüten. Falls zwischen Schnitt und Vase eine längere Zeit liegt, schneidet man von den Zweigenden ein paar Zentimeter ab.
Die erste kleine Rasenkur
Wenn keine größeren Schneefälle mehr zu erwarten sind, kann der Rasen Ende Februar von Laubresten, kleinen Ästen und Steinen befreit werden. Am besten geht das mit einem Vertikutierrechen, da mit den scharfen Zinken gleichzeitig auch der Boden gelockert wird und so Sauerstoff in die oberste Bodenschicht gelangt. Neben gezielter Düngung tut auch etwas Wasser gut. Aber Vorsicht: Wässern Sie nur an frostfreien Tagen!
Saisonblüher pflanzen
Unsere Sehnsucht nach frischem Grün und bunten Blüten ist groß. Mit etwas Risiko können Ende des Monats schon sogenannte Saisonpflanzen wie Primeln (besonders schön sind die Kissenprimeln), Bellis oder Stiefmütterchen in den Garten und in Kästen rausgepflanzt werden. Sie kommen mit der Kälte und sogar mit leichtem Frost gut klar. Sicherheitshalber sollten Sie aber Abdeckmaterial wie Vlies oder Tannenreisig bereit halten.
Abgeblühtes weiter pflegen
Abgeblühte Hyazinthen und Tulpen in Töpfen müssen auch weiterhin gegossen werden, wenn man sie später in den Garten pflanzen möchte. Die Blüten, die den Zwiebeln viele Reservestoffe entzogen haben, werden nun entfernt; die Blätter dabei möglichst nicht beschädigen. Die Pflanzen sollten auch regelmäßig gedüngt werden.
Sommerblumen-Aussaat
Im beheizten Gewächshaus oder Mini-Gewächshäusern für die Fensterbank kann mit der Aussaat von Sommerblumen, die eine längere Keimzeit benötigen, begonnen werden. Am besten stellen Sie Löwenmäulchen, Leberbalsam, Männertreu, Sommeraster, Petunien oder das Fleißige Lieschen bei 18 bis 22° auf eine sonnige Fensterbank – sie benötigen konstante Wärme zum Keimen. Bei den Spätentwicklern lohnt sich die Vorkultur besonders. Aussaaten rechtzeitig pikieren.
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Nistkästen vorbereiten
Damit die Vögel ihr Quartier in Ihrem Garten beziehen, sollten jetzt die Nistkästen gründlich gereinigt werden. Entfernen Sie dazu alte Nester und groben Schmutz. Falls ein Parasitenbefall vorliegt, sollte der Nistkasten zusätzlich sorgfältig mit Wasser abgebürstet werden.
Nachzügler-Blumenzwiebeln pflanzen
Falls Sie im Herbst vergessen haben Blumenzwiebeln zu setzen, können Sie diese (vorausgesetzt sie haben den Winter kühl und trocken verbracht und sind noch prall und gesund) jetzt bei frostfreiem Boden noch pflanzen. In der Regel blühen sie im Frühling – allerdings etwas später und eventuell etwas spärlicher – noch auf. Wenn die Zwiebeln schon austreiben, werden sie nicht tief in die Erde gedrückt. Zwiebelblumen brauchen eine kurze Kälteperiode um zu keimen. Zur Not können Sie die Zwiebeln ein bis zwei Tage ins Eisfach legen, um diese Kälteperiode vorzutäuschen. Alternativ können sie auch in Töpfe oder Schalen gepflanzt und auf die Fensterbank gestellt werden.
TEXT: Victoria Wegner
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