Tag für Tag wird es jetzt endlich wieder heller. Wie viel im Garten zu tun ist, hängt jedoch davon ab, wie stark es im Januar friert oder schneit. In milden Wintern erwacht der Garten schon im Januar wieder zum Leben. Ansonsten müssen unter anderem Rosen vor der Wintersonne geschützt, immergrüne Gehölze regelmäßig von Schnee befreit und Kaltkeimer gesät werden.
Kamelien im Winter
Januar und Februar sind die Hauptblütezeiten der Kamelie. Topf-Kamelien sollten so lange wie möglich im Freien bleiben. Sie brauchen die kühlen Temperaturen, weil der Kältereiz dafür sorgt, dass sich die Blütenknospen öffnen. Bei etwa 6 bis 10 Grad halten sich die Blüten bis zu fünf Wochen, im warmen Wohnzimmer dagegen nur wenige Tage. Wird es zu kalt, also ab etwa – 5 Grad, fühlen sich die Kamelien zum Beispiel in unbeheizten Wintergärten sehr wohl, die Temperatur sollte aber nicht mehr als 15 Grad betragen. Wenn sie geschützt im Garten ausgepflanzt sind, haben einige Kamelien auch in milden Regionen Deutschlands im Freien Überlebenschancen. Sie müssen dabei allerdings immer damit rechnen, dass die Knospen erfrieren oder die Blüten durch den Frost braun werden. Ganz ohne Winterschutz kommen sie nicht aus. Decken Sie die immergrünen Sträucher zum Schutz vor der Wintersonne rechtzeitig mit Vlies ab.
Gartenplanung
Jetzt ist die beste Zeit, um mit der Gartenplanung zu starten. Das Frühjahr ist meist schneller da als erwartet – und dann ist ein fertiges Konzept in der Tasche Gold wert. Studieren Sie also Bücher und Kataloge oder lassen Sie sich auf Online-Plattformen inspirieren. In der kalten Jahreszeit werden die „Schwachstellen“ im Garten am deutlichsten und Sie können sich überlegen, wo im nächsten Jahr was neu gepflanzt werden soll. Wollen Sie einen Fachmann hinzuziehen, dann denken Sie daran, sich früh mit ihm in Verbindung zu setzten. Sobald die Pflanzzeit beginnt, haben sie viel zu tun.
Schimmel im Futterhaus
Achten Sie auf die Hygiene in den belebten Futterhäuschen. Krankheiten können für die kleinen Piepmätze tödlich sein. Wem eine wöchentliche Reinigung (auskratzen und bei Bedarf auch mit heißem Wasser auswaschen) zu aufwändig ist, der kann den Boden des Futterhauses mit Papier auslegen, welches regelmäßig ausgetauscht wird. So kann im Häuschen kein Futter faulen oder schimmeln. Ebenfalls ratsam ist es, mehrmals täglich nur kleine Futtermengen nachzulegen. Oder Sie greifen gleich auf Meisenringe oder –knödel zurück; bei dieser Variante kann das Futter gar nicht erst verschmutzen.
Alpenveilchen schützen
Bei milden Temperaturen steht das Alpenveilchen schon im Januar in voller Blüte. Nach dem Austrieb verträgt es aber (besonders wenn die schützende Schneedecke fehlt) keine Kälteperioden um die – 10 Grad. Schützen Sie dann blühende Alpenveilchen besser mit einem Kunsstoffvlies.
Frostschutz überprüfen
Egal ob Laub, Leinen, Folien oder Reisig, es muss immer eine ausreichende Luftzufuhr gewährleistet sein. Ansonsten beginnen die Pflanzen schnell zu faulen. Überprüfen Sie also regelmäßig den Winterschutz Ihrer Pflanzen.
Zeit für Kaltkeimer
Einige Staudensamen, zum Beispiel Eisenhut, Christrose, Pfingstrosen, Iris, Lilien oder Astilbe, brauchen eine Kältephase bevor sie keimen. Sie werden Kaltkeimer oder auch Frostkeimer genannt. Es müssen nicht unbedingt Minusgrade sein, es reichen schon zwei Wochen unter 5 Grad. Säen Sie die Samen daher jetzt in Aussaaterde in Tontöpfe oder Saatkisten und stellen Sie die Gefäße mit Folie umhüllt auf (am besten in einem Frühbeetkasten oder einem Kleingewächshaus) oder säen Sie sie, falls es mal frostfrei sein sollte, direkt in ein vorbereitetes Saatbeet. Es ist wichtig, dass die Erde bis zur Keimung ständig feucht bleibt. Sobald die ersten Keimblätter zu sehen sind, stellt man die Gefäße an einen sonnigen und hellen Platz im Haus und entfernt die Folie. Temperaturen von 5 bis 12 Grad sind dann optimal. Denn nach der ersten Kälteperiode brauchen die Samen Wärme um zu keimen. Natürlich können Sie die Samen auch direkt draußen lassen und warten, bis sie von alleine in der warmen Frühlingssonne keimen. Das dauert aber natürlich etwas länger. Im Frühjahr werden die Jungpflanzen dann einfach ins Beet gesetzt. Geben Sie nicht zu früh auf! Pfingstrosen sind die Diven unter den Kaltkeimern und spannen Gärtner gerne auf die Folter. Es kann sogar bis zu zwei Winter dauern bis sie keimen!
Winterlager checken
Dahlienknollen, Blumenzwiebeln und Kübelpflanzen sollten regelmäßig überprüft werden. Bei klirrenden Frösten sollten Sie die Temperatur im „Lagerraum“ überprüfen und gegebenenfalls angleichen. Achten Sie auch darauf, dass Zwiebeln und Knollen nicht zu feucht liegen, sonst beginnen sie zu faulen und sie könnten am Wurzelhals, an dem sie im Frühjahr austreiben, Schaden nehmen. Schimmel ist sofort zu entfernen, da er schnell auf den Wurzelhals übergreift. Und es muss gründlich gelüftet werden. Außerdem darf die Erde in den Töpfen nie ganz austrocknen.
Schneebruch vermeiden
Schnee ist zwar ein idealer Winterschutz für Gartenpflanzen, bei starkem Schneefall sollten Sie aber regelmäßig die immergrünen Gehölze freischütteln, ansonsten können sie unter der schweren Last Bruchschäden erleiden. Vor allem Nassschnee kann durch sein Gewicht zu Astbrüchen führen. Der Schnee lässt sich auch einfach mit einem kleinen Handbesen wegfegen.
Tückische Wintersonne
An sonnenreichen Wintertagen sollten Rosentriebe, vor allem von Strauch- und Kletterrosen, sowie immergrünes Laub zusätzlich mit Vlies abgedeckt werden. Wenn Pflanzen von der intensiven Wintersonne bestrahlt werden und gleichzeitig die Wasserversorgung wegen des gefrorenen Bodens ausbleibt, können schwere Frostschäden entstehen und die Triebe regelrecht vertrocknen.
TEXT: Victoria Wegner
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