Bin im Garten – und kümmere mich um meine Rosen, die jungen Rhododendronbüsche, stütze die Prachtstauden – falls mich jemand sucht. Mein Handy habe ich aus, dafür die Gartenhandschuhe an.
Strauchpfingstrosen zurückschneiden
Verwelkte Blüten der Strauchpfingstrosen (Paeonia suffruticosa) werden im Juni oberhalb der ersten Laubblätter entfernt. Das regt das Wachstum und die Blütenbildung an. Vorsicht: Achten Sie darauf, dass Sie nur die Triebe des letzten Jahres zurückschneiden und nicht die der Jahre davor.
Akeleien zähmen
Kurz nach der Blüte, noch bevor die Kapseln sich öffnen und die Samen rausfallen, sollten im Juni die verblühten Samenstände der Akeleien zurückgeschnitten werden. Ansonsten verbreiten sie sich unkontrolliert selber (und selten sortenecht und in immer neuen Farbtönen), bevölkern in kürzester Zeit den gesamten Garten und verdrängen die zierlichen Edelsorten. Mit einem Rückschnitt fördern Sie auch ganz nebenbei die Langlebigkeit der Kulturformen.
Gut festhalten
Ein Sommergewitter mit starken Böen, ein kräftiger Regenguss und die ganze Pracht ist dahin. Prachtstauden mit großen, schweren Blütenköpfen oder Pflanzen mit besonders hohen Blütenständen wie zum Beispiel Pfingstrosen, Rittersporn, Dahlien und Astern sollten rechtzeitig eine Stütze bekommen. Auch die Triebe der Staudenclematis halten sich gerne etwas fest. Das bewahrt die Pflanzen bei starkem Wind vor dem Auseinanderfallen und verhindert, dass nach einem kräftigen Regenguss ganze Triebe um- oder abknicken. Halt geben Konstruktionen aus Holz, Bambus, Metall oder Kunststoff oder einfache Stäbe, an die man die Pflanzenstängel locker mit Gärtnerbast oder ummantelten Draht anbindet. Am besten ist es natürlich, die Stützen so früh an die Pflanzen zu setzen, dass sie hineinwachsen können.
Pflege für den Sommerrasen
Bei warmer Witterung, also zum Beispiel wenn 10 bis 14 Tage kein Regen fällt, kann der Rasen schon im Juni unter Trockenheit leiden. Das Gras befindet sich gerade jetzt im vollen Wachstum und benötigt ausreichend Wasser, und je wärmer die Tage werden, desto schwächer wächst der Rasen. Sind gelbe Flecken zu sehen, sollten Sie Ihren Rasen am besten in den frühen Morgenstunden oder am Abend (damit so wenig wie möglich verdunstet) ausreichend wässern. Auch eine Stärkung mit langsam wirkenden Dünger mit hohem Stickstoffanteil tut Ihrem Rasen jetzt richtig gut. Nach der Düngung sollte die Fläche erstmal nicht zu kurz gemäht werden, damit ihn Trockenheit und Hitze nicht zu sehr belasten. Wässern Sie ihn einmal die Woche gründlich.
Blumen gießen auf dem Balkon
Da der Erdvorrat bei Balkonpflanzen in Töpfen oder Balkonkästen begrenzt ist, müssen sie immer häufiger gewässert werden als Gartenpflanzen. Bei Pflanzbehältern aus Ton und Terrakotta verdunstet außerdem immer ein Teil des Wassers durch die offenporige Gefäßwand und die Erde trocknet schneller aus. Pflanzen in solchen Gefäßen müssen daher besonders gut mit Wasser versorgt werden.
Frühsommerputz
Langsam verabschiedet sich der Frühjahrsflor und Polsterstauden wie Polster-Phlox (Phlox Subulata-Gruppe) oder Blaukissen (Aubretia) aus unseren Steinbeeten. Damit diese nicht verkahlen und kompakt und vital bleiben, sollten sie nach der Blüte (am besten mit einer Heckenschere) stark zurückgeschnitten werden. Manchmal kommt es mit etwas Glück dank einem Rückschnitt sogar noch einmal zu einer Nachblüte.
Formgehölze auf dem Balkon
Auch Buchsbäume und andere Formgehölze, die im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, müssen (genau wie ihre Verwandten im Freiland) jetzt in Form gebracht werden. Für den präzisen Schnitt eignen sich Buchsbaumscheren besonders gut. Die leicht angewinkelten Schneideklingen ermöglichen einen sauberen Schnitt von Kanten und Rundungen.
Löwenzahn entfernen
Damit Löwenzahn auf Rasenflächen und in Beeten nicht überhand nimmt, muss er von Zeit zu Zeit mit einem Wurzelstecher entfernt werden. Achten Sie darauf, dass die Pflanze mitsamt der langen Pfahlwurzel ausgestochen wird.
Balkonpflanzen haben Hunger
Nehmen Sie ihre Balkonpflanzen regelmäßig in Augenschein. Entdecken Sie gelbe Flecken zwischen den grünen Blattadern, dann ist das ein sicheres Zeichen für Eisenmangel. Der tritt häufig bei Pflanzen mit hohem Eisenbedarf wie Petunien (Surfinien), Elfenspiegel oder aber auch bei Zitronen- oder Orangenbäumchen auf. Um den Mangel zu beheben, düngt man mit einem flüssigen Eisendünger, den man einfach ins Gießwasser gibt. Verzichten Sie beim Gießen allerdings auf kalkhaltiges Leitungswasser und verwenden, wenn möglich, lieber Regenwasser oder entkalktes Wasser. Eisen im Boden oder in der Erde geht nämlich bereitwillig eine Verbindung mit dem Kalk im Wasser ein und ist dann nicht mehr für die Pflanze verfügbar.
Das Glück ist Grün
Gärtnern galt früher weniger als Hobby oder vielseitige Leidenschaft fürs Grüne. Mit dem Anspruch an uneingeschränkte Ordnungsliebe und fein säuberlich geharkte Vorgärten war Gartenarbeit auch verdammt bieder angehaucht. Heute dagegen ist Gärtnern hipp wie nie zuvor. Am besten mit der ganzen Familie im eigenen Garten, auf dem gemieteten Stück Acker oder mit Freunden in der Stadt. Das Glück ist grün und dafür gibt es viele gute Gründe. Hier kann man abschalten, den Kopf frei bekommen, aufgestauter Ärger wird einfach in der Erde verbuddelt, die Bewegung an der frischen Luft hält fit und tut gut, das Gemeinschaftsgefühl auch, das selbst angebaute Gemüse schmeckt einfach am besten, eine Pasta mit frischen Kräutern ist unschlagbar und von Blumen aus dem eigenen Garten kann man sowieso nicht genug bekommen. Also nix wie raus ins grüne Paradies und das pure Glück genießen.
Iris pflanzen, teilen und vermehren
Ende Mai, Anfang Juni gehört die Iris-Blüte (Iris barbarta) zu einem der Höhepunkte im Frühsommergarten. Die winterharte Staude breitet sich über Wurzelsprosse (Rhizome) aus. Diese bilden an den Seiten neue Seitenrhizome, aus denen wieder neue Blätter und Blüten treiben. Im Laufe der Jahre nimmt die Blühfreudigkeit der Iris ab, da die Rhizome mit der Zeit überaltet sind. Spätestens dann sollte man die Bart-Iris teilen. Der beste Zeitpunkt dafür ist nach der Blüte im Juni. Dazu hebt man die Pflanzen vorsichtig mit der Grabegabel aus. Die fleischigen Rhizome lassen sich an den verjüngten Stellen abbrechen oder man schneidet sie mit einem Messer in mehrere Stücke. Jedes Teilstück sollte gut bewurzelt sein und einen Blattschopf tragen. Da die Rhizome an den Schnittstellen empfindlich für den Eintritt von Krankheitserregern sind, pudert man die Schnittflächen mit etwas Holzkohle ein. (Die fällt z.B. beim Grillen an.) Schneiden Sie die Blätter um die Hälfte zurück, damit die Jungpflanzen beim Anwachsen nicht zu viel Feuchtigkeit verdunsten. Ständiges Gießen wäre keine Alternative, da die Rhizome bei zu viel Nässe leicht faulen. Die jungen Teilstücke werden sehr flach unter die Erdoberfläche gepflanzt und nur mit etwa 2-3 cm Erde bedeckt. Zu tief gesetzte Iris entwickeln sich nicht gut und kümmern. Das gilt auch für neue Irispflanzen, die man jetzt in die Beete setzt. Der Aufwand des Teilens lohnt sich. Zum einen bleiben die Stauden blühfreudig, gleichzeitig lassen sich so die heiß begehrten Lieblingssorten vermehren.
Junge Rhododendronsträucher ausputzen
Nach der Blüte der farbenprächtigen Ziergehölze sollte alles Verblühte ausgeknipst werden; aber bitte Vorsicht! Direkt unter der welken Blüte sitzt bereits der Knospenansatz fürs nächste Jahr. Der darf nicht beschädigt werden. Entfernt man die welken Blüten nicht, entwickelt sich der Fruchtansatz, der die jungen Pflanzen schwächt. Bei älteren und größeren Exemplaren kann man sich diese Arbeit zum Glück sparen.
Kleines Insekt an Rhodendron gesichtet
Sie ist winzig und schillern bunt – die Rhodendron-Zikade. Die nur 8 mm großen Insekten sind eigentlich nicht das Problem. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft der immergrünen Gehölze, was allenfalls ein paar helle Flecken auf den Blättern als Spuren hinterlässt. Die kleinen Hüpfer stammen ursprünglich aus Nordamerika, von wo aus sie in den Dreißiger-Jahren nach Großbritannien eingeschleppt wurden und sich von dort nach Mitteleuropa verbreitet haben.
Das eigentliche Problem für den Rhododendron aber sind die abgestorbenen, schwarzen Blütenknospen, hervorgerufen durch eine Pilzerkrankung. Und die ist eine Folge des Zikadenbesuches. Die Weibchen legen ihre Eier einzeln in die Knospen ab. Dafür ritzen sie die Zellwand an; in die Wunden dringt der Pilzerreger ein und verursacht die Knospenbräune.
Was tun? Da gegen den Pilz kein Kraut gewachsen ist bzw. kein Mittel hilft, bleibt nur die Bekämpfung der Larven, die Ende Mai/Anfang Juni schlüpfen, mit einem geeigneten Schädlingsmittel z.B. „Schädlingsfrei Neem“. Bei der Behandlung vor allem die Blattunterseiten benetzen. Unabhängig davon sollten alle befallenen Knospen ausgebrochen und im Hausmüll entsorgt werden.
Öfterblühende Rosen ausputzen und düngen
Wenn im Juni die erste Rosenblüte vorbei ist, heißt es, die scharfe Rosenschere in die Hand nehmen und fleißig die Öfterblühenden Rosen ausputzen. Dazu zählen die modernen Teehybriden, Polyantha- und Floribunda Rosen, die meisten modernen Strauch- und viele moderne Kletterrosen. Ausputzen bedeutet: alles Verblühte entfernen und überlange Triebe einkürzen. In der Regel schneidet man bis 2-3 Augen unter der welken Blüte zurück. Das regt die neue Blütenbildung an und die Rose treibt wieder schön aus.
Remontierende Rosen brauchen viel Energie für den zweiten Blütenschwung im August/September. Um dem extremen Nährstoffbedarf der Rosen gerecht zu werden, brauchen sie Dünger. Also versorgen Sie ihre Lieblinge direkt nach der Hauptblütezeit mit einem organischen oder organisch-mineralischen Rosendünger. Rein organischer Dünger in Form von reifem Kompost oder Hornspäne hat den Vorteil, dass er nur langsam vom Bodenleben zersetzt wird und die Pflanzen über 2-3 Monate kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt werden. Außerdem regt er das Bodenleben an und das wiederum sorgt für mehr Humusanteile im Boden. Verteilen Sie etwa 3 l reifem Kompost pro Quadratmeter. Ein mineralisch-organischer Dünger hat neben der organischen Langzeitkomponente auch einen schnell wirkenden mineralischen Teil. Die Nährstoffe stehen den Pflanzen also schneller zur Verfügung. Empfohlene Düngermenge liegt hier bei etwa 80-100 g pro Pflanze. Beachten Sie aber immer auch die jeweiligen Angaben auf der Packung!
Schnipp und weg für einen guten Zweck
Halten Sie die Schere griffbereit, denn im Juni braucht so manche Staude einen Rückschnitt. Feinstrahlastern, Rittersporn, Lupine, Katzenminze und Sommersalbei etwa werden nach der ersten Blüte bodennah zurückgeschnitten. Diese Stauden treiben dann bald wieder neu aus und blühen im Spätsommer oder im frühen Herbst ein zweites Mal, wenn auch etwas spärlicher. Dieser Rückschnitt heißt bei den Gärtnern Remontierschnitt. Frauenmantel und Geranium verleiht ein solcher Rückschnitt nach der Blüte eine schöne kompakte Wuchsform.
Zeit für die Zweijährigen
Sie haben noch Platz im Blumenbeet? Dann säen Sie doch an Ort und Stelle einfach Zweijährige Sommerblüher aus. Sie entwickeln sich im Laufe dieses Sommers zu kräftigen Jungpflanzen und im nächsten Jahr erfreuen wir uns an ihren Blüten. Erfolgversprechend sind die hohen Blumenkandidaten wie Fingerhut (Digitalis purpurea), Königkerze (Verbascum) und Stockrose (Alcea rosea). Aber auch die herrlich nostalgisch anmutenden Bartnelken (Dianthus barbatus) und Marienglockenblumen (Campanula medium) gehören zu den Zweijährigen. Sie können natürlich auch in freie gewordene Gemüsebeete oder Aussaatkästen säen und die Jungpflanzen dann ab August an ihren endgültigen Platz setzen.
Beetumrandung pflanzen
Wie wäre es, wenn Sie Ihrem Rosenbeet oder dem Gartenweg einen hübschen Rahmen verpassen – und zwar einen lebendigen aus Lavendel! Jetzt bieten Staudengärtnereien oder Gartencenter häufig Jungpflanzen an, die als sogenannte Palettenware recht günstig sind.
Kalkulieren Sie etwa 5 Jungpflanzen pro laufenden Meter. Und der Standort muss natürlich passen. Lavendel liebt volle Sonne und sommertrockene Böden, die nicht zu nährstoffreich sind. Insofern braucht man bei normalem Gartenboden keinen Dünger mit ins Pflanzloch geben. Übrigens der mediterrane Kleinstrauch macht sich auch als Einfassung von Kiesflächen oder auf einer Mauerkrone gut.
Was sonst noch zu tun ist:
Regelmäßig Blüten von Margeriten, Goldschafgarbe & Co ausputzen, das verlängert die Blütezeit.
Ist die Sommerblume auch noch so empfindlich, jetzt darf sie auf jeden Fall ins Beet!
TEXT: Martina Raabe, Victoria Wegner
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