Die kalten Tage werden nun seltener und die Sonne gewinnt immer mehr an Kraft. Im Garten kann jetzt schon so richtig losgelegt werden. Im Mittelpunkt stehen diesen Monat im Nutzgarten vor allem die Aussaat und das Pflanzen vieler Gemüsesorten. Die ersten Beete können bestellt und im Gewächshaus oder auf der Fensterbank kann schon so einiges vorgezogen werden. Aber auch die Pflege und der Rückschnitt spielen eine wichtige Rolle.
Für den perfekten Erdbeergenuss
Wer im Sommer Erdbeeren aus dem eigenen Garten naschen möchte, kann jetzt schon anfangen etwas dafür zu tun. Die Beete sollten jetzt vorbereitet werden. Zunächst müssen alle alten, braunen oder gar vertrockneten Blätter entfernt und vernichtet werden. Sie könnten sonst das frische grün mit Krankheiten (z.B. der Fruchtfäule Botrytis) infizieren. Reißen Sie die Blätter nicht ab, da sie dabei Schaden nehmen könnten. Schneiden Sie sie besser mit einer scharfen Schere ab! Zwischen den einzelnen Stauden sollte außerdem das Unkraut entfernt und der Mulch des letzten Jahres vorsichtig in den Boden eingearbeitet werden. Lockern Sie den Boden nur oberflächlich, da Erdbeeren flach wurzeln und mischen Sie etwas Kompost unter die Erde. Auch Pflanzen ist noch möglich. Allerdings wird der Ertrag nicht so üppig wie bei den im letzten Jahr gepflanzten Stauden. Die Stauden tragen übrigens in der Regel zwei bis drei Jahre Früchte, danach sollten neue Pflanzen gesetzt werden.
Erntezeit für Wildkräuter
Für die einen ist es bloß Unkraut, für andere ist es eine Delikatesse. Jetzt sprießen Kräuter wie Löwenzahn, Gänseblümchen und Brennnessel wieder in Hülle und Fülle. Mit dem einen oder anderen Kraut können Sie jetzt Ihren Speiseplan mit intensivem Aroma bereichern. Die beste Erntezeit ist Vormittags, dann sind die Kräuter am saftigsten. Noch wichtiger ist aber das Erscheinungsbild. Pflücken Sie nur Kräuter, die keine Flecken oder angefressene Stellen haben. Geerntet wird mit Messer oder Schere, so können die Kräuter am besten nachwachsen und die Beute wird in einem Stoffbeutel nach Hause gebracht.
Tomaten ziehen
Ab März können Tomaten auf nach Süden ausgerichteten Fensterbänken oder in Minigewächshäusern vorgezogen werden. Am besten säen Sie die Samen in ein flaches Gefäß oder Anzuchtschalen und befeuchten sie regelmäßig mit einer Sprühflasche. Für alle die genau wissen wollen wie es geht, gibt es hier ausführliche Tipps rund um die Aussaat von Tomaten.
Rhabarber abdecken
Sobald die ersten zarten Triebspitzen die Erdoberfläche durchstoßen, können Sie dunkle Folie oder einen Weidenkorb über den Rhabarber legen. Durch die Erwärmung unter der Folie treibt die Staude etwas früher aus und die Stängel sind etwas schneller erntereif. Wichtig: Entfernen Sie die Folie sobald es wärmer wird und die ersten Blätter ausgebildet sind. Ansonsten können Pilzinfektionen drohen. Von März bis April ist außerdem neben dem Herbst eine gute Pflanzzeit für Rhabarber. Denken Sie daran, besonders bei Trockenheit, nach dem Pflanzen regelmäßig zu wässern.
Gurken aussäen
Ab Mitte März können Gurken wie die ‘Swing F1 Hybrid‘ oder die Minigurken ‘Picolino F1 Hybrid‘ im beheizten Gewächshaus oder auf der Fensterbank ausgesät werden. Setzen Sie jeweils zwei bis drei Samen in einen Blumentopf und bedecken Sie sie fingerdick mit Erde. Das Saatgut muss gleichmäßig feucht gehalten werden und hell stehen. Entfernen Sie in jedem Topf die schwächere Pflanze.
Obstbäume richtig pflanzen
März und April sind die klassischen Monate um Obstbäume zu pflanzen. Besonders frostempfindliche Obstgehölze wie Pfirsich, Aprikose, Kiwi oder Walnuss können dann mit einem gut entwickelten Wurzelwerk in ihren ersten Winter gehen.
Schlagen Sie vor dem Pflanzen einen Pfahl in den Boden um das Bäumchen nach dem Pflanzen mit elastischem Gitterband daran zu befestigen. Da sich der Baum noch setzen wird, sollte er nicht zu fest angebunden werden. Das Pflanzloch sollte zweimal so tief und breit sein wie der Ballen. Vor dem Pflanzen sollte der Ballen gründlich entwirrt werden, damit die Wurzeln nicht im Kreis wachsen, sondern tief in die Erde vordringen und reichlich Wasser aufnehmen können.
Freilandaussaaten
Bei günstiger Witterung, das heißt sobald der Boden abgetrocknet ist und sich erwärmt hat, können Radieschen, Dicke Bohnen, Möhren, Pastinaken und gegen Ende des Monats, Spinat, Zwiebeln, Salatrauke, Kopf- Schnitt- und Feldsalat schon ins Freie gesät werden. In frostigen Nächten sollten sie allerdings noch mit Vlies oder Folientunneln geschützt werden. Die großen Gemüsezwiebeln, Paprika, Zucchini oder Auberginen benötigen noch eine Vorkultur auf der Fensterbank oder im Gewächshaus.
Kartoffeln vorkeimen
Wenn man frühe Kartoffeln wie z.B. ‘Sieglinde‘ oder ‘Desirée‘ fachgerecht vorkeimt, können sie auch schon früher geerntet werden. Dazu werden die Knollen ab Anfang/Mitte März für 2 bis 4 Wochen bei etwa 10 bis 12 Grad in einen hellen, frostfreien Raum gelegt. Falls sich vorher schon helle Keime gebildet haben müssen diese abgedreht werden. Schon nach kurzer Zeit bilden sich im Licht die ersten kompakten, dunklen Keime. Natürlich können Kartoffeln auch ohne Vorkeimung gepflanzt werden.
Kernobst schneiden
Noch sind Apfelbäume dran, ab März sind auch Birnen- und Pflaumenbäume an der Reihe: Die Kraft des Obstbaumes muss sich auf die Entwicklung der Blüten und die Ausbildung der Früchte konzentrieren. Daher werden zu dicht gewordene Kronen jetzt ausgelichtet. Schneiden Sie zuerst alte Triebe und abgestorbenes Holz und alles was kreuz und quer durch die Krone wächst an der Basis ab. Dann werden die Triebe die sich gegenseitig stören herausgeschnitten. Am Schluss wird noch eingekürzt was eventuell die Ernte behindern könnte. Grundsätzlich gilt, keine Aststummel, auch Kleiderhaken genannt, stehen zu lassen. Es wird mit scharfem und sauberem Werkzeug direkt am Astring geschnitten. Je später der Schnitt erfolgt, desto schwächer treiben die Bäume wieder aus und desto höher ist der Fruchtertrag.
Kräuter stutzen
Schneiden Sie jetzt Ihre immergrünen Zwergsträucher wie Thymian, Rosmarin oder Bergbohnenkraut um etwa ein bis zwei Drittel zurück. So wachsen sie schön buschig nach, bilden mehr aromatische Blätter und gedeihen prächtig. Achtung: Lavendel und Salbei sollten erst geschnitten werden, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, also am besten im Mai. Sollten noch Nachtfröste angekündigt sein, müssen empfindliche Pflanzen abgedeckt werden.
Und sonst noch:
- Letztes Wintergemüse ernten: Winterharte Gemüsearten wie Lauch, Rosenkohl, Winterendivien oder Grünkohl sollten Sie bis spätestens Ende März ernten, damit die Beete für die neue Aussaat frei werden.
- Baumscheiben düngen: Wenn Obstbäume in einer Wiese oder im Rasen stehen, sollten die Baumscheiben frei von Unkraut und Gräsern bleiben. Um die Nährstoffversorgung zu verbessern, empfiehlt sich außerdem eine Düngung mit Kompost.
- Beerensträucher mulchen: Decken Sie den Wurzelraum Ihrer Beerensträucher mit einem Gemisch aus Kompost und gehäckseltem Strauchschnitt ab.
TEXT: Victoria Wegner
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