Langsam aber sicher neigt sich die Gartensaison dem Ende zu, im Oktober kann es schon richtig kalt werden. Bringen Sie daher ihre Kübelpflanzen ins Winterquartier, räumen Sie Ihre Dahlienknollen rein und befreien Sie den Rasen vom Laub. Es ist aber auch noch beste Pflanzzeit: Hecken, Pfingstrosen und Rosen werden idealerweise jetzt gepflanzt – also ran an die Pflanzkelle!
Hecken pflanzen
Hecken schützen nicht nur vor neugierigen Blicken, sondern auch vor Wind und Lärm. Außerdem sind sie eine natürliche und immergrüne Grundstücksbegrenzung. Neben Ballen-Heckenpflanzen und Containerware bieten Gartencenter jetzt auch wieder wurzelnackte Heckenpflanzen an. Diese sind meist deutlich kleiner als diejenigen mit Erdballen, dafür aber auch preiswerter. Im Oktober ist die ideale Pflanzzeit für die Wurzelware; es ist der Monat mit der besten Temperatur und Feuchtigkeit: Bei günstiger Witterung können sich die Heckenpflanzen gut akklimatisieren und noch bis zum Winteranfang Wurzeln bilden und anwachsen. Im Herbst gepflanzte Hecken wachsen im nächsten Jahr schneller als im Frühjahr gesetzte Hecken.
Wurzelware muss zügig verarbeitet werden, damit die Wurzeln nicht antrocknen. Am besten gräbt man trockenen Boden frisch um, um ihn aufzulockern. Heben Sie dann einen Graben aus (ca. 1/3 größer und breiter als der Wurzelballen). Für einreihige Hecken sollte der Graben etwa 40 cm breit sein, für eine zweireihige etwa sechzig Zentimeter. Der Pflanzabstand hängt von der Art und Größe ab; für einreihige Hecken genügen drei bis fünf Pflanzen für einen laufenden Meter. Vor dem Einsetzen sollten die Wurzeln sowie die Triebe um etwa 1/3 eingekürzt werden; das erleichtert das Anwachsen. Setzen Sie dann die Gehölze ein und füllen Sie den Graben mit der Aushuberde und Kompost im Verhältnis 3:1 auf. Danach wird die Erde leicht angetreten und gut eingeschlämmt.
Dahlien einräumen
Nach dem ersten Frost schneidet man die Dahlien auf etwa fünf bis sechs Zentimeter runter, so dass sich keine Blattreste mehr an den Stängeln befinden. Die Knollen können so noch genug Nährstoffe zum überwintern aufnehmen und nachreifen. Nach einigen Tagen (ein bisschen Frost schadet den Knollen nicht) nimmt man die Dahlienknollen (möglichst bei trockenem Wetter) aus der Erde. Beim Ausgraben dürfen sie nicht verletzt werden, da sie sonst schnell faulen. Verwenden Sie daher am besten eine Grabegabel. Die Erde an und zwischen den Knollen wird zum größten Teil, aber nicht vollständig entfernt. Etwas Erde schützt die Knolle vor dem vollständigen Austrocknen. Bewahren Sie die Knollen am besten in einem kühlen und frostfreien Raum, z.B. einem nicht zu warmen Keller auf; etwa 6 Grad sind ideal!
Hagebutten ernten
Hagebutten sollten bei der Ernte richtig reif, am besten schon ein klein wenig weich sein; die Fruchtschale der knackig roten Früchte gibt bei Fingerdruck ein wenig nach. Auch Frost schadet den kleinen Früchten nicht, sie können noch bis etwa Mitte November genau wie Früchte vom Strauch geerntet werden. Neben dem bekannten Tee und Marmelade kann man Hagebutten übrigens prima zu einem leckeren und sehr gesunden Mus oder Kompott verarbeiten.
Laub vom Rasen entfernen
Herbstlaub ist ein lästiger Vorbote des Winters, der regelmäßig von den Rasenflächen entfernt werden sollte. Liegt nasses Laub längere Zeit auf dem Rasen, stirbt das Gras schneller ab, da es nicht mehr atmen kann; außerdem entstehen hässliche Flecken. Allerspätestens sollte das Laub beim ersten Frost entfernt werden, sonst bleiben im Frühjahr auf dem Rasen braune Kahlstellen zurück. Am schnellsten und einfachsten geht das mit Hilfe des Rasenmähers. Stellen Sie ihn auf die höchste Mähstufe, so wird alles vom Rasenmäher aufgenommen und gleichzeitig zerkleinert. Ganz nebenbei fördert die Laubzugabe die Verrottung des Grünschnitts auf dem Kompost. Tipp: Auf Beeten darf das Laub als natürlicher Schutz vor dem Frost ruhig liegenbleiben.
Kompostsack RollMix
37,90 €Rasenkantenstecher
46,90 €Grabegabel
62,90 €Schaufel für Pflanzgefäße
24,90 €Pfingstrosen pflanzen
Noch bis zum ersten Frost ist die beste Zeit um Pfingstrosen (Paeonia) zu pflanzen. In dem warmen Boden bilden die Stauden jetzt noch schnell neue Wurzeln und entwickeln sich im nächsten Jahr prächtig. Wählen Sie den Standort sorgfältig aus: Päonien mögen einen windgeschützten Platz mit gefiltertem Sonnenlicht, z.B. unter Laubbäumen. Bedenken Sie außerdem, dass sich Strauchpfingstrosen über die Jahre hinweg zu einem mannshohen Busch entwickeln können. Lockern Sie vor dem Pflanzen den Boden zwei Spaten tief auf und verbessern Sie ihn mit reifem Kompost im Verhältnis 1:5. Die Pflanzgrube sollte nicht zu klein sein (mindestens 50 bis 60 cm Durchmesser). Setzen Sie die Pfingstrosen nicht zu tief ein; zu tief gesetzte blühen oft nur mäßig oder gar nicht. Die Triebe, die direkt aus den Wurzeln kommen, können aber ruhig bündig mit der Erde abschließen. Gut angießen nicht vergessen!
Pflanzzeit für Rosen
Pflanzt man Rosen im Herbst, wachsen sie besser an und starten früher in die Saison. Rosen-Liebhabern steht jetzt eine umfangreiche Auswahl zur Verfügung, denn Baumschulen räumen nun ihre Rosenfelder und lagern die wurzelnackten Pflanzen bis zum Frühling in Kühlhäusern ein. Sprich die Ware kommt frisch vom Feld und die Qualität ist umso besser! Stellen Sie die Rosen vor dem Pflanzen am besten einige Stunden in einen Eimer mit Wasser. Achten Sie darauf, dass das Erdloch ausreichend tief ist, damit die Wurzeln darin nicht gebogen oder abgeknickt werden. Dann die Rose dort hineinsetzen (die Veredlungsstelle muss dabei etwa 5 cm unter die Erde kommen), Erde mit den Händen andrücken und angießen.
Kürbis-Laterne basteln
Nicht nur Halloween steht bald wieder vor der Tür. Da im Herbst die Hauptzeit für Kürbisse ist, werfen auch schon vorher so einige aus ihnen gefertigte Laternen ihre Schatten. Für eine schaurig schöne Deko benötigen Sie nur einen Kürbis, ein großes und ein kleines Messer, einen Filzstift und einen Löffel. Schneiden Sie zunächst mit Hilfe des großen Messers den „Deckel“ des Kürbisses ab. Anschließend entfernen Sie das Fruchtfleisch mit einem großen Löffel und schaben vorsichtig die Innenwände ab. Je sauberer Sie den Kürbis aushöhlen, desto länger hält er sich anschließend. Vorsichtig: Höhlen Sie ihn nicht zu weit aus, da die Laterne sonst instabil wird! Nun bekommt der Kürbis sein Gesicht. Nehmen Sie dazu am besten einen Filzstift und malen Sie Augen und Mund auf ihn auf. Schneiden Sie dann mit einem kleinen scharfkantigen Messer entlang der Markierung. Als Highlight haben wir mit einem spitzen Buttermesser (geht z.B. auch mit eine Häkelnadel) Spinnen und einen urigen Baum um das Gesicht geritzt.
Sobald ein Kürbis angeschnitten ist, ist seine Haltbarkeit auf 1 bis 2 Wochen begrenzt. Zum Beispiel mit Haarspray kann man das Leben einer Kürbislaterne noch etwas verlängern; sprayen Sie sie einfach ein! Auch eine Nacht in einem Wassereimer wirkt wie eine Kur auf den Kürbis, am nächsten Morgen sieht er aus wie neu; außerdem können Sie ihn mit Sägemehl oder Tierstreu ausstreuen. Das saugt die überflüssige Flüssigkeit auf.
Igelhaus aufstellen
Für den wohlverdienten Winterschlaf brauchen die Igel einen gemütlichen Platz; besonders wohl fühlen sie sich in naturnahen Gärten mit vielen Hecken. Sie bauen sich Nester und finden auch unter Laub und Reisig einen Unterschlupf für die kalten Wintermonate. Falls es in ihrem Garten keine Unterschlupfmöglichkeiten gibt, können Sie auch ein Igelhaus aufstellen und es mit Stroh oder Laub füllen. Zusätzlich können Sie noch etwas Laub in der Nähe des Hauses liegenlassen, so dass er bei Bedarf noch Nistmaterial finden kann. Stellen Sie es an einem schattigen und versteckten Platz unter Büschen oder Hecken auf und achten Sie darauf, dass der Eingang zur wetterabgewandten Seite weist, in der Regel nach Süd-Ost.
Unkraut jäten
Vor allem im Staudenbeet ist es jetzt höchste Zeit ein letztes Mal für dieses Jahr gründlich sprießendes Unkraut zu jäten und den Boden aufzulockern. Jetzt verliert das Unkraut seine Samen und vermehrt sich. Wenn Sie jetzt der Ausbreitung vorsorgen, sparen Sie sich im nächsten Frühjahr viel Arbeit. Besonders leicht lässt sich Unkraut auf regenfeuchtem Boden entfernen, eine kleine Hacke kann dabei sehr hilfreich sein, es geht natürlich auch mit der Hand. Tragen Sie dabei am besten eng sitzende Gartenhandschuhe!
Frostempfindliche Kübel- und Zimmerpflanzen ins Winterquartier bringen
Da es im Oktober nachts oft schon sehr kalt ist oder teilweise sogar friert, sollten Sie frostempfindliche Kübelpflanzen jetzt spätestens reinbringen. Der Hibiskus wirft schon bei Temperaturen unter 10 Grad seine Knospen ab, Oleander, Oliven, Feigen oder Zitronenbäumchen vertragen dagegen einige kalte Tage, es stärkt sogar ihre Vitalität. Auch im „Winterschlaf“ müssen die Pflanzen etwas gegossen werden, damit sie nicht austrocknen. Falls Sie drinnen keinen Platz haben, müssen die Pflanzen mit ausreichend Winter-Vlies und anderen Materialien wie Sisal oder Rohrmatten geschützt werden.
Stellen Sie die Pflanzen bei etwa 10 Grad an einen hellen Ort; je heller desto besser! Einige Pflanzen wie zum Beispiel der Bleiwurz (Plumbago), die Engelstrompete (Brugmansia) oder der Granatapfel (Punica) können allerdings auch dunkel überwintern.
TEXT: Victoria Wegner
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