Alles neu macht der Mai! Für Hobbygärtner gibt es im Ziergarten viel zu tun: Rasen wird ausgesät, Dahlien gepflanzt, Sommerblumen ausgesät. Und das ist noch längst nicht alles…
Pfingstrosen stützen
Pfingstrosen sind langlebige Stauden, die über Jahre an der gleichen Stelle stehen können. Wegen ihrer Blühfreude (besonders bei gefüllten Prachtsorten) brauchen sie aber etwas Standhilfe. Am besten hilft eine Staudenstütze aus Holz, oder ein Ring, der den ganzen Busch umschließt. Die Holzvariante wirkt besonders natürlich und eignet sich auch für alle anderen hochwachsenden Stauden prima.
Formgehölze schneiden
Im Mai wird der frische Austrieb der Formgehölze das erste Mal gestutzt. Besonders der Buchsbaum, aber auch Immergrüne wie Stechpalmen, Wacholder und Kiefern eignen sich sehr gut für den Formschnitt. Die Gehölze sollten mindestens einmal im Jahr getrimmt werden, damit sie ihre Form behalten und um den Wuchs zu fördern.
Wählen Sie zum schneiden einen warmen und trockenen, aber auch bedeckten Tag, dann können die Schnittstellen schneller trocknen und schließen besser. Ist es zu heiß, werden die Schnittstellen braun, ist es zu nass, droht Pilzbefall. Wählen Sie für den Schnitt eine Heckenschere, Gartenschere oder eine Akku-Strauchschere.
Rasen aussäen
Da Grassamen nur bei Wärme, die auch nachts nicht unter 10 Grad sinkt, keimen, eignet sich der Mai und auch der frühe Herbst (September und Oktober) perfekt um Rasen auszusäen. Je nach Sorte braucht er mehr als eine Woche dieser konstant warmen Temperaturen. Demnach würden sich auch die Monate Juni. Juli und August eignen. Doch im Hochsommer könnten die Samen unter Umständen verbrennen, außerdem ist ein erhöhter Wasseraufwand notwendig.
Darauf sollte man achten: Hände weg von Billigmischungen! Wer eine Qualitätsmischung kaufen möchte, sollte auf der Verpackung unbedingt auf die Bezeichnung RSM (Regelsaatmischung) achten. Pro Quadratmeter benötigt man etwa 20 bis 40 Gramm Saatgut, um eine geschlossene Rasendecke zu erhalten. Der Boden muss gut vorbereitet werden: Die vorgesehene Fläche sorgfältig umgraben, eventuelles Unkraut entfernen und mit einem breiten Rechen einebnen. Als Laie sollte man die Saat mit einem Streuwagen ausbringen, da das Ausbringen mit der Hand einiges an Übung erfordert. Nach dem Säen muss der Samen – am besten mit einer Harke oder deren Rückseite – noch leicht (etwa 0,5-1 cm tief) in den Boden eingearbeitet werden. Dann die Fläche walzen und regelmäßig mit einem Regner gründlich wässern. Nach dem Säen sollte die Fläche nicht mehr betreten werden, bis sich eine geschlossene grüne Grasdecke ergeben hat.
Dahlien pflanzen
Wenn keine Frostgefahr mehr besteht, kommen im Mai die überwinterten Dahlienknollen wieder in den Boden. Sie werden etwa 10 -15 cm tief unter die Erdoberfläche gepflanzt und bevorzugen einen sonnigen Standort mit sandiger Erde. Große Dahlienknollen können vor dem Einpflanzen geteilt werden, das regt die Blütenbildung an. Dabei muss jedes Stück mindestens eine Knospe haben.
Blumen auf Balkonien
Alle Pflanzen, die momentan in Töpfen angeboten werden, können jetzt in Balkonkästen oder Kübel gepflanzt werden. Lassen Sie die Blumen vor dem Auspflanzen in einem Eimer Wasser gut vollsaugen bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen. Auch die Pflanzstelle sollte vor dem Einsetzen der Blume gut gegossen werden. Bei wärmeren Temperaturen sollte auf ausreichend Feuchtigkeit geachtet werden.
Flieder zurückschneiden
Direkt nach der Blüte ist der beste Zeitpunkt den Flieder zurückzuschneiden. Flieder blüht – wie auch viele andere frühjahrsblühende Gehölze – am zweijährigen Holz. Das bedeutet, dass sich die Blütentriebe während der Blüte entwickeln. Schneiden Sie regelmäßig partiell, haben sie immer zweijährige Triebe, die blühen werden. Alle paar Jahre ist ein Radikalschnitt empfehlenswert, da die Sträucher sonst blühfaul werden.
Entfernen Sie trockene Blütenstände und achten Sie darauf, neue Blatttriebe nicht zu beschädigen. Nicht entfernte Blütenstände setzen häufig Samen an und brauchen dafür viele Nährstoffe. Diese würden den neuen Trieben verloren gehen und ihre Entwicklung wäre dadurch deutlich geschwächt. Schneiden Sie den Strauch nur so zurück, dass der Wuchs kompakt wird und die stärksten Neutriebe gefördert werden. Beim Schnitt zunächst störende oder mickrige Äste zurückschneiden, dann überalterte und abgestorbene Triebe entfernen. Schneiden Sie nicht zu stark zurück, sonst fällt die Blüte im nächsten Jahr nur mager oder sogar ganz aus.
Einen stärkeren Rückschnitt, weil der Flieder etwa zu groß geworden ist, können Sie ganzjährig vornehmen. Allerdings müssen Sie dann im kommenden Jahr auf eine üppige Blütenpracht verzichten, da Flieder am zweijährigen Holz blüht und sich die Blütentriebe während der Blüte entwickeln.
Rhododendron-Pflege
Beim Rhododendron müssen spätestens Anfang Mai auch braune und vertrocknete Knospen entfernt und im Hausmüll entsorgt werden. In den Knospen finden sich die Gelege der Rhododendren-Zikade. Diese Schädlinge würden sonst im Juni/Juli die neuen Blütenknospen befallen.
Sommerblumen direkt aussäen
Lücken im Staudenbeet können ab Mai durch die Aussaat von Sommerblumen gefüllt werden. Unter anderem eignen sich Ringelblumen (Calendula), Bechermalve (Lavatera), Kornblume (Centaurea), Schmuckkörbchen (Cosmos) oder die Wucherblume (Chrysanthemum). Sie blühen etwas später als die auf der Fensterbank vorgezogenen Blumen, machen aber auch weniger Arbeit. Auch Sommerblumen, die im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vorgezogen wurden, dürfen ab Mitte Mai endlich ins Beet.
Empfindliche Arten wie das Fleißige Lieschen (Impatiens) oder Mittagsgold sollen erst im Juni ausgesät werden.
Wasser marsch!
Gießen, gießen, gießen. Besonders im Mai ist das Gießen der vor kurzem gesetzten Stauden, Gemüsepflanzen, Gehölze und dem frisch gesäten Rasen besonders wichtig. Achten Sie darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist, damit die Pflanzen keinen Schock bekommen.
Sternrußtau bei Rosen bekämpfen
Sternrußtau ist die häufigste Rosenkrankheit. Die Pilzerkrankung tritt vor allem bei Nässe auf und wird bei Wind durch Wasserspritzer verbreitet. Befallene Blätter erkennt man an unterschiedlich großen, braunschwarzen und unregelmäßig geformten Flecken mit strahlenförmig auslaufenden Rändern. Schon bei den ersten Anzeichen sollten Sie die Rosen regelmäßig mit Fungizid spritzen. Die Pflanzen sollten regelmäßig kontrolliert werden, das Entfernen erkrankter Blätter und Triebe (auch aus dem Beet) ist ebenfalls hilfreich. Jeweils drei Behandlungen im Abstand von jeweils sieben bis zehn Tagen sind sinnvoll. Ist die Rose erst einmal vom Sternrußtau befallen, ist eine erfolgreiche Bekämpfung kaum noch möglich. Daher sind vorbeugende Maßnahmen wichtig, um den Pilz gar nicht erst aufkommen zu lassen. Bis zum Herbst ist Sternrußtau regelmäßig zu bekämpfen.
Seerosen anpflanzen
Im Mai ist das Teichwasser nicht mehr zu kalt für die Seerose (Nymphaea), von der es rund 40 Arten gibt. Verwenden Sie spezielle Seerosenkörbe, um die Pflanzen zusammen mit Seerosenerde in den Teich herabzulassen. Falls diese zu grobmaschig sind, können sie mit Vlies ausgekleidet werden. Geben Sie außerdem etwas Kies auf die Töpfe, damit die Seerosen nicht an der Wasseroberfläche treiben.
Bodenbedeckung auf Blumenbeeten
Wer den Boden zwischen einjährigen Blumen und anderen Pflanzen mit einer Mulchdecke versieht, verhindert Unkraut. Außerdem versorgt Rindenmulch den Boden mit Humus, hält die Erde länger feucht und das Pflanzenwachstum wird wesentlich gefördert. Da der Boden Anfang Mai ausreichend erwärmt ist, ist es der beste Zeitpunkt um ihn auszubringen. Er muss eine Schichtdecke von etwa 5 bis 7 Zentimetern haben, damit er seine Vorteile entwickeln kann. Bei weniger ist er wirkungslos. Zum Mulchen eignen sich neben Rindenmulch unter anderem auch Stroh, gehäckseltes Holz oder Rasenschnitt.
Tipp: Wenn Sie bereits viele kleine Pflanzen im Beet haben, kann man diese beim Mulchen mit umgedrehten Eimern oder Blumentöpfen abdecken.
Blumenwiese anlegen
Schöne, bunte Blumenwiesen legen Sie am besten im Mai an, wenn die Frostmonate vorbei sind und die warme Frühlingssonne die Blumensamen prima keimen lässt. Vor der Aussaat muss der Boden gut umgegraben und größere Erdklumpen zerkleinert werden. Dann wird die Fläche am besten mit einer Harke geebnet. Achten Sie bei der Auswahl der Samen darauf, dass die Saatgutmischung für den Bodentyp Ihres Gartens geeignet ist. Die Samen werden dann nach Packungsanleitung ausgesät, vorsichtig eingeharkt und bis zum Keimen gleichmäßig feucht gehalten.
Verblühtes bei Zwiebelblumen abschneiden
Sobald Zwiebelblumen wie Tulpen oder Narzissen verblüht sind, sollten die verwelkten Blüten abgeschnitten werden. Sonst setzen sie Samen an, was die Frühlingsblüher sehr viel Kraft kosten würde. Das Laub kann erst einmal stehen bleiben, damit die Zwiebeln noch Kraft tanken können. Liegen die Blätter gelb oder matschig auf dem Boden, sollten sie abgeschnitten werden um Fäulnisbildung und Krankheitsherde zu vermeiden.
Wenn alle Stängel und Blätter braun und welk sind, kann man bei Zwiebelpflanzen auf dem Rasen oder der Wiese auch mit dem Rasenmäher darüber fahren, ohne das die Knollen beschädigt werden.
Zäune Streichen
Der neue Anstrich von Zäunen, Sichtschutzzäunen oder der Pergola trägt nicht nur dem besseren Aussehen bei, sondern verhindert auch, dass sie verrotten. Besonders gut eignen sich Holzschutzmittel oder Holzschutzlasur. Achten Sie darauf, dass Farbe tropfen kann und nutzen Sie alte Zeitungen oder Kunststoffplanen als Abdeckung.
Balkon- und Kübelpflanzen können wieder ins Freie
Anfang Mai können Kübelpflanzen, die leichten Nachtfrost vertragen, aus dem Winterquartier hervorgeholt werden. Mediterrane Pflanzen mit festen Blättern wie Oleander oder Oliven halten auch ein paar Minusgrade aus und können zur Not mit Vlies abgedeckt werden. Bei anderen „exotischen“ oder frostempfindlichen Pflanzen wie Zitronen, Bougainvillea oder der Engelstrompete sollten Sie warten, bis keine Nachtfröste mehr zu befürchten sind.
Pflanzen, die drinnen überwintern mussten, sollten langsam wieder an die Sonne gewöhnt und die ersten ein bis zwei Wochen sonnen- und windgeschützt aufgestellt oder gar bei bedecktem Himmel stundenweise nach draußen geholt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die zarten Blätter verbrennen. Auch für einen Rückschnitt ist die Zeit jetzt günstig. Damit die Pflanzen wieder kräftig treiben, werden sie ausgelichtet und in Form gebracht. Außerdem sollten sie auf Schädlinge überprüft werden.
Schneckenbefall vorbeugen
Schon im Mai sollte man Schneckenbefall im Garten vorbeugen. Denn sobald die Temperaturen steigen, beginnt auch die Schneckensaison, und sie machen sich über Funkien, Rittersporn und Co. her. Pflanzen Sie hessisches Kreuzkraut (Ligularia hessei). Die winterharte Staude zieht Schnecken so stark an, dass man sie dort gezielt absammeln kann. Das A und O ist aber das Gießen: Trockenheit ist der größte Feind der Schnecken, sie brauchen viel Feuchtigkeit. Daher nie in den Abendstunden gießen, sondern nur morgens! Schneckenzäune aus Metall oder Drahtgitter mit einer nach innen abgeknickten Kante verhindern die Zuwanderung. Hier gilt die Grundregel, 10 cm unter dem Boden und 10 cm über dem Boden anbringen. Außerdem sollte der Schneckenzaun stets unkrautfrei gehalten werden. Der Klassiker ist das Absammeln der Schnecken. Die beste Zeit dafür ist spät abends oder nach einem warmen Regen.
Was sonst noch zu tun ist:
Auch sommerblühende Zwiebelblumen wie Montbretien oder Sommerhyazinthen werden jetzt an Ort und Stelle gepflanzt. Neue Gladiolenzwiebeln können bis Ende Juni eingepflanzt werden. Wenn Sie die Zwiebeln jeweils um zwei Wochen versetzt pflanzen, dauert die Blütezeit länger an.
Falls Efeu und Knöterich zu stark wachsen, sollten sie jetzt zurückgeschnitten werden.