Gießen ist eine Kunst für sich und will gelernt sein. Durch falsches Gießen kann den Pflanzen mehr Schaden als Nutzen zugefügt werden. Lesen Sie diese Gießtipps und machen Sie Ihre Pflanzen glücklich!
- Augen zu und durch: Bloß nicht mittags in den Garten gucken. So manche Pflanze mimt dann mitleiderregend den sterbenden Schwan, richtet sich aber auf, sobald die Sonne wieder weg ist.
- Die Gartenstauden lieber einmal richtig und durchdringend wässern als jeden Tag ein bisschen auf die Schnelle, denn dann gehen die Pflanzenwurzeln selbst in den Tiefen des Bodens auf die Suche nach Wasser.
- Immer gezielt auf den Wurzelbereich gießen und nicht über die Blätter.
- Kleinere Töpfe werden besser ein paar Mal in der Woche in einen Eimer Wasser getaucht anstatt sie jeden Tag ein bisschen zu wässern – denn bei sehr trockenem Wurzelballen versickert Gießwasser eher auf der Terrasse, als dass es die Wurzeln erreicht.
- Mulch hält den Boden feucht. Strauchhäcksel unter den Sträuchern und zwischen den Stauden eignen sich gut, und man kann diese Art Mulch selbst herstellen. Auch Falllaub und Kompost verbessern die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens.
- Bodendecker sind wie Frischhaltefolie für den Garten, sie halten die von der Erde verdunstete Feuchtigkeit mit ihren Blättern zurück und verhindern zusätzlich das Verschlämmen des Bodens bei Starkregen.
- Der voll beladene Wäscheständer lässt sich als Schattenspender mit eingebauter Klimatisierung vor so manch hitzegeplagte Pflanze stellen.
- Totholz ist toll für Pilze und Insekten und wirkt wie ein Schwamm. In trockenen Zeiten gibt es die gesammelte Feuchtigkeit an die Gartenpflanzen ab.
- Der Rasen wird schnell braun, aber auch wieder von alleine grün, wenn es endlich regnet.
- Jungpflanzen, am besten direkt ins Beet gesät, brauchen weniger Wasser als schon ältere Containerware, bei der die Wurzeln auf kleinem Raum verdichtet sind.
- Winterharte Neuzugänge am besten im Herbst pflanzen, dann haben sie den ganzen Winter Zeit, Wurzeln zu bilden, bevor das trockene Frühjahr beginnt.
- Oberflächlichkeit kann sich auszahlen: Glasierte, helle Töpfe verdunsten am wenigsten Wasser, schwarze Kübel heizen sich dagegen ziemlich auf, was auch den Bewohnern Höllenqualen bereitet.
- Das Wasser, das beim Gemüse-, Obst- oder Kräuterabwaschen in der Küche anfällt, kann in einer Schüssel gesammelt werden. Auch beim Abschrecken vom Frühstücksei, beim Reinigen des Teesiebs, Blanchieren ohne Salz, Pellkartoffeln kochen oder beim Spülen des Tresterbehälters der Kaffeemaschine fällt etwas an, über das sich Pflanzen freuen.
- Warmduscher dürfen sich an dieser Stelle gratulieren, denn das kalte Wasser, das sonst in den Abfluss laufen würde, können sie in der Gießkanne auffangen, bis die Wohlfühltemperatur erreicht ist. So kommen schnell ein paar Extra-Liter zusammen – je nach individueller Weckzeit morgens sogar pro Person, falls das Leitungswasser in der Zwischenzeit schon wieder abgekühlt ist.
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Der Text in diesem Artikel ist aus dem Buch:
Elke Schwarzer
Plastikfrei gärtnern
Über 150 nachhaltige Alternativen und Upcycling-Ideen. #machsnachhaltig
Preis: 14,00 €
ISBN 978-3-8186-1226-9
Verlag E. Ulmer
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