Jetzt geht’s um die Wurst! Die Grillwurst ist ein fester Bestandteil jedes guten Grillfestes. Und nirgendwo gibt es eine so große Wurst-Auswahl wie hierzulande. Die Klassiker sind Bratwürstchen, Nürnberger Rostbratwürstchen, Thüringer, Rindsbratwürste und Geflügelwürstchen. Aber auch Knackwürste oder Käsekrainer schmecken prima! 
Bratwürstchen sind das beliebteste Grillgut in Deutschland. Es gibt sie grob und fein, die Grobe kann beim Grillen austrocknen oder krümelig werden, Feine neigen dagegen gerne zum Aufplatzen. Dem kann man mit anritzen oder anstechen der Wurst vorbeugen. Es gibt zwei Arten von Bratwürstchen: rohe und gebrühte. Rohe sind meist nur beim Metzger zu bekommen und sollten am Tag des Kaufes verzehrt werden. Achten Sie darauf, diese – am besten bei mittlerer Hitze – vollständig durchzugaren! Gebrühte kommen hauptsächlich der Farbe wegen noch einmal auf den Grill. Auch als Bratwurstschnecke mit kräftigem Röstaroma sind sie ein schöner Hingucker.
Berner Würstchen sind mit Käse gefüllt und mit Speck umwickelt. Grillen Sie diese Würstchen besser nicht direkt auf dem Rost! Das auslaufende Fett tropft sonst auf die glühenden Kohlen und es können gefährliche Benzpyrene entstehen.
Käsegriller oder Käsekrainer sind eine typisch österreichische Spezialität. Das Nationalgericht besteht aus Schweinefleisch, deftigem Speck und Gewürzen. Die wichtigste Zutat ist der österreichische Emmentaler, der zu 20 Prozent in der Wurst enthalten sein muss. Der Käse muss einen so hohen Fettgehalt haben, dass er bei der Zubereitung anschmilzt, aber nicht vollständig aus der Wurst heraus läuft. Ein wahrer Genuss, wenn der Käse im Inneren geschmolzen ist…
Nürnberger Rostbratwürste sind kurz und schmecken kräftig nach Majoran. Vor allem bei Kindern sind sie sehr beliebt. Grundzutaten sind Schweinefleisch (70 Prozent) und Speck (30 Prozent). Der Clou: die spezielle Majoran-Mischung. Sie kommt aus Nürnberg. Der Legende nach ist die Nürnberger Bratwurst deshalb klein und fingerdick, damit sie im mittelalterlichen Franken noch nach der Sperrstunde durch die Schlüssellöcher an hungrige Kunden verkauft werden konnte.
Die Geflügelbratwurst ist eine leichtere und fettärmere Alternative zur klassischen Bratwurst. Der zarte Geflügelgeschmack wird oft mit Gewürzen wie Ingwer oder Zitrone kombiniert und macht die Geflügelwurst zum Hit! Brühwürste unbedingt vollständig durchgaren!
Thüringer Rostbratwürste sind lang (laut EU-Verordnung mindestens 15 cm) und dünn und schmecken dank der Kümmel, Majoran und Knoblauch-Mischung herzhaft würzig. Sie bestehen zu 70 Prozent aus Schweinefleisch und zu 30 Prozent aus Rindfleisch, sind mittelfein und im Naturdarm. Es gibt sie gebrüht und ungebrüht zu kaufen. Damit sie als echte Thüringer bezeichnet werden kann, müssen mindestens 51 Prozent der verwendeten Rohstoffe aus Thüringen kommen. Die Thüringer Bratwurst hat sogar ein eigenes Bratwurstmuseum.
Auf Veranstaltungen wird meistens die klassische Schweinebratwurst angeboten. Sie ist nicht ganz so würzig und dicker. Eine häufige Alternative ist die Rindswurst (Frankfurter Rindswurst), eine kräftige Brühwurst mit leichtem Knoblaucharoma. Fleisch und Wursthaut sind zu 100 Prozent aus Rind. Die feste Pelle vor dem Essen abziehen!
Wichtig: Geräucherte oder gepökelte Fleischwaren wie Kassler, Bockwurst oder Wiener Würstchen eignen sich nicht zum Grillen. Sie enthalten Nitritpökelsalz, welches in krebserregende Nitrosamine umgewandelt werden kann.
Tipp: Schneiden Sie die Haut der Würstchen vor dem Grillen mit einem Messer mehrmals ein. So verhindern Sie das lästige Aufplatzen der Würstchen. Es reicht, wenn Sie mehrere parallele Schnitte machen, kreuzweise sieht es aber schöner aus. Da Würstchen meistens schon vorgegart sind, muss man beim Grillen eigentlich nur darauf achten, dass sie knusprig braun werden und innen schön warm sind.
TEXT: Victoria Wegner
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