Die bei uns heimische Waldheidelbeere, auch bekannt als Blaubeere gehört zur Familie der Heidekrautgewächse und trägt den lateinischen Namen Vaccinium myrtillus. Für den Anbau im eigenen Garten wird häufig die amerikanische Verwandte Vaccinium corymbosum empfohlen, da diese bequemer zu ernten ist, höher wächst, größere Beeren bekommt und durch ihr helles Fruchtfleisch den Vorteil hat, die Zähne nicht blau zu färben.
Anbau – Wie geht das?
Der sommergrüne, mehrjährige Halbstrauch wird nur etwa einen halben Meter hoch und ist dadurch recht leicht zu handhaben. Achten Sie darauf, einen kalkfreien Boden zu wählen, ansonsten ist die Heidelbeere als recht anspruchslos zu bezeichnen. Wie die meisten Heidekrautgewächse reagieren Heidelbeeren sehr empfindlich, wenn sie zu gepflanzt werden: Bei Sauerstoffmangel sterben ihre Wurzeln schnell ab. Pflanzen Sie die Heidelbeere also nur so tief ein, dass die Oberkante des Erdballens etwa zwei Finger aus der Erde herausschaut. Häufeln Sie den Wurzelbereich dann mit Rindenmulch an.
Standort – Wo am besten?
Wie ihre amerikanische Verwandte bevorzugt die heimische Heidelbeere einen windgeschützten Standort im Halbschatten oder in der Sonne.
Pflege – Was ist zu tun?
Lassen Sie Ihre Heidelbeeren nicht völlig austrocknen, sondern sorgen Sie dafür, dass der Boden immer leicht feucht bleibt. Ansonsten bleiben die Beeren klein oder fallen sogar vorzeitig ab. Direkt nach der Blüte ist es am besten, die Büsche etwas auszulichten. Das Verblühte wird belassen, da sich daraus die Beeren entwickeln.
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20,90 €Ernte – Was ist zu beachten?
Von Ende Juli bis Mitte August tragen die Sträucher ihre Früchte mit ausgezeichnetem Aroma. Achtung: Die Beeren-Ernte bringt einige Risiken mit sich, denn es kann leicht zu einer lebensgefährlichen Infektion mit dem Fuchsbandwurm kommen. Falls Sie also Heidelbeeren aus dem Wald oder der freien Natur gesammelt haben, essen Sie diese niemals ungekocht.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Die Blau- oder Heidelbeere ist eine Wildart, die in Europa und Teilen Asiens auf sauren und nährstoffarmen Böden wächst, wie es zum Beispiel in Nadelwäldern und Mooren der Fall ist. Im Gegensatz zur Wildform der Heidelbeere steht die große Sortenvielfalt der Kulturheidelbeere. Sie wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Plantagen angebaut.
Die Heidelbeere gehört zu den Selbstbefruchtern, wird aber auch durch Insekten wie Bienen und Hummeln fremdbefruchtet. Die grünen Triebe der Heidelbeere stellen im Winter für das Wild eine wichtige Futterquelle dar.
Kulturgeschichte – Wie kam die Heidelbeere zu uns?
Die heimische Waldheidelbeere gehört zu den ältesten bekannten Wildfrüchten. Als Kulturpflanze wird die amerikanische Heidelbeere bevorzugt.
TEXT: Carina Naeve
FOTOS: 123RF