Die süße und saftige Himbeere (Rubus idaeus) gehört zu den beliebtesten Beeren, ist pflegeleicht und sollte auch in Ihrem Garten nicht fehlen! Zu finden ist die zur Familie der Rosengewächse gehörende Himbeere in zwei Varianten: Als Sommerhimbeere, die ihre Früchte an den Vorjahresruten bilden, während die Herbsthimbeeren an den diesjährigen junge Fruchtruten tragen, jedoch später im Jahr reifen als die Sommerhimbeeren.
Anbau – Wie geht das?
Die im Heimgarten häufig zu findende Himbeere gilt als sehr robust und benötigt humusreichen Boden, am liebsten nährstoffreich und durchlässig. Achten Sie darauf, dass der Boden ausreichend feucht, jedoch nicht staunass ist, denn Himbeeren sind empfindlich gegenüber Wurzelkrankheiten.
Der ideale Pflanzzeitpunkt der meisten Himbeersorten liegt im Herbst, sie können aber auch noch frühzeitig im Frühjahr gesetzt werden. Damit Sie eine optimale Ernte erzielen, sollten Sie die Sträucher in Reihen pflanzen. Für einen Meter Himbeerspalier benötigen Sie etwa 6-7 Ruten. Vor dem Pflanzen die Ruten auf etwa 20 cm kürzen. Anschließend heben Sie entlang einer gespannten Schnur einen knapp spatentiefen Graben aus, in den Sie die Sträucher einsetzen. Achten Sie darauf, dass der Wurzelhals nicht tiefer als 5 cm in die Erde kommt. Den Graben wieder mit Erde füllen, festtreten und angießen. Wer seinen Himbeeren einen besonderen Gefallen tun möchte, bedeckt den Boden nach dem Pflanzen mit Laub.
Die austreibenden Ruten werden an Drähten befestigt, die zwischen Pfosten aufgespannt sind. Sobald die Ruten bis zum höchsten Draht angewachsen sind, müssen Sie sie entsprechend umleiten.
Standort – Wo am besten?
Die Himbeere bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Am reichlichsten tragen die Sträucher in geschützter Lage, in kühlem bis gemäßigtem Klima mit leichten Niederschlägen im Sommer. Zu beachten ist, dass Sie Ihren Himbeeren einen Platz von circa einem Meter Breite und mindestens 1,50 Meter Höhe einräumen sollten. Herbsthimbeeren sind kürzer, man kann sie auch ohne Stütze ziehen.
Pflege – Was ist zu tun?
Himbeeren sind flach wurzelnde Pflanzen und reagieren bei Trockenheit und Staunässe gleichermaßen empfindlich. Daher gilt: Wässern Sie regelmäßig, in trockenen Sommern einmal bis zweimal pro Woche. Spritzen Sie die Ruten dabei möglichst nicht nass, da sich Pilzinfektionen sonst besser ausbreiten. Mulchen Sie die Himbeersträucher mit Laub- oder Rindenkompost und düngen Sie sie für optimales Wachstum mäßig. (kalibetont, chloridfrei) Achtung: Unterlassen Sie das Hacken, dies schadet den flach wachsenden Himbeerwurzeln! Zwar gilt die Himbeere als eher robust, in Acht nehmen muss sie sich jedoch vor Parasiten wie dem Himbeerkäfer, Vögeln, der Grauschimmelfäulnis, der Himbeerrutenkrankheit sowie Virosen. Sommerhimbeeren sollten also besser mit Netzen vor Vögeln geschützt werden.
Abgeerntete Ruten der Herbsthimbeeren (z.b. „Autumn Bliss“) schneiden Sie bodennah ab und entsorgen sie im Biomüll. Dies beugt der Himbeerrutenkrankheit vor.
Bekommt die Himbeere vergilbte Blätter, kann dies auf einen Magnesiummangel hinweisen. Am besten schaffen Sie durch die Zugabe von Kieserit oder einem magnesiumhaltigen Dünger Abhilfe.
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24,90 €Ernte – Was ist zu beachten?
Die Reifezeit der Himbeere liegt je nach Sorte zwischen Hochsommer und Herbst.
Sobald die Beeren sich in verlockendes Himbeerrot gekleidet haben, ist es Zeit sie zu ernten. Dies ist zum Beispiel bei den Herbsthimbeeren noch von September bis zum ersten Frost der Fall. Die Beeren vorsichtig abpflücken, so dass sie sich vom Zapfen in der Mitte ablösen. Vorsicht: Ernten Sie Himbeeren wenn es regnerisch ist, halten sie nicht lange.
Frische Beeren sind besonders beliebt für Obstsalat, als Naschobst, Tortenbelag oder für Bowle. In der Vorratskammer bleiben sie Ihnen für längere Zeit als Marmelade, Gelee, Kompott oder Likör erhalten.
Für die Sommerhimbeeren gilt: Abgetragene Ruten müssen im Spätsommer nach der Ernte bis auf den Boden eingekürzt werden. So gelangt Licht und Luft besser an die Pflanzen. Die jungen Ruten ergeben Tragruten, die im folgenden Jahr erneut Früchte tragen werden. Diese werden angebunden und im Winter nur leicht an der Spitze geschnitten.
Dagegen schneiden Sie bei den Herbsthimbeeren Februar alle Ruten die im letzten Jahr gewachsen sind bis auf die Basis kurz über dem Boden zurück. Die neuen Ruten treiben im Frühjahr aus und wachsen im Sommer heran. Ab August tragen sie dann wieder Früchte.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Die bis zu zwei Meter hohen Himbeersträucher sind sommergrüne Laubsträucher mit steif aufrechten Ruten, die mit feinen Stacheln bedeckt sind. Weit verbreitet findet man sie von Europa über Nordasien bis nach Nordamerika. In der freien Natur wachsen Himbeeren als Waldpioniere auf Waldlichtungen, wo sie sich die starke Mineralisierung des Bodens zu Nutze machten.
Ab Frühling beginnen sich die grünlich-weißen, circa einen Zentimeter großen Blüten zu öffnen. Die Himbeere zählt zu den Selbstbefruchtern.
Kulturgeschichte – Wie kam die Himbeere zu uns?
Die Himbeere ist bereits seit dem Altertum als Heilpflanze bekannt. Der hohe Vitamin-C-Gehalt soll die Abwehrkräfte und die Wundheilung fördern. Im Mittelalter wurde sie vor allem in Klöstern angepflanzt. Mindestens seit Anfang des 17. Jahrhunderts sind auch gelbe Sorten bekannt.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
Zu den beliebtesten Sorten gehören:
– Autumn Bliss: Herbsthimbeere, Reife Anfang August, aromatisch, resistent gegen Wurzelkrankheiten
– Glen Ample: Sommerhimbeere, recht groß, resistent gegen Rutenkrankheiten, ertragreich
– Malling Jewel: Anspruchslos, frosthart
TEXT: Carina Narve
FOTOS: Fotolia