Hirtentäschel (Capsella bursa pastoris) wird in vielen naturnahen Gärten durchaus gerne gesehen, zumeist wird es aber als Unkraut betrachtet.
Hirtentäschel zu entfernen ist nicht so einfach …
Es wächst und blüht das ganze Jahr über unscheinbar und dünn am Wegesrand. Meist nimmt man es gar nicht wahr, da es fast wie ein normales Gras aussieht. Achten Sie mal darauf, Sie werden es plötzlich überall sehen. Man erkennt die Pflanze an seinen kleinen herzförmigen Schoten, die sich aus den Blüten bilden. Durch sie bekam die Pflanze auch ihren Namen. Sie ähneln in der Form den Taschen, die in früheren Zeiten von Hirten benutzt wurden. Sobald die Samen in den Schoten reif sind, werden sie aus ihnen herausgeschleudert und können sich auf großen Flächen verbreiten. Das Hirtentäschel wird etwa 50 cm hoch und wurzelt bis zu 90 cm tief. Es liebt nährstoffreiche Böden, die viel Stickstoff enthalten, wächst aber, da es keine großen Ansprüche stellt, fast überall. Es ist eine der wenigen Pflanzen in unseren Breiten, die ganzjährig blüht.
Hirtentäschel aus dem Beet zu entfernen ist nicht ganz so einfach, da die Wurzeln sehr tief in den Boden reichen. Man kann die jungen Pflanzen vorsichtig aus der mit einem Grubber aufgelockerten Erde herausziehen. Aber auch wegen der unzähligen Samen wird man ihnen wohl immer wieder begegnen – außer Sie schaffen es, die Jungpflanzen vor der Samenbildung zum Beispiel mit einem Grubber aus dem Boden zu heben.
Grundsätzlich muss Hirtentäschel aber nicht entfernt werden. Seine Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten und es kann durchaus in der Küche (z. B. als Kräutertee) oder auch zu medizinischen Zwecken genutzt werden. Seine bekannteste Heilwirkung ist die blutstillende Wirkung. Wenn Ihnen die Pflanze optisch gefällt, lassen Sie sie also ruhig stehen.