Hartnäckig hält sich das Vorurteil, dass Hochbeete ein Vielfaches mehr an Wasser benötigen als Bodenbeete. Doch das stimmt ganz und gar nicht, wenn das Substrat im Hochbeet ein gutes Wasserhaltevermögen hat und der innere Hochbeetaufbau nicht nach dem Hügelbeetprinzip erfolgt. Mit einer dünnen Mulchdecke kann man den Wasserverlust ebenfalls verringern. Auch das Hacken zwischen den Reihen mindert die Verdunstung, da so die wasserführenden Kapillaren unterbrochen werden. Im Vergleich zu Bodenbeeten auf sandigen Böden brauchen Hochbeete mit selbst gemischtem Substrat sogar weniger Wasser. Sie werden sehen: Hochbeete bewässern ist mit ein paar Tipps ein Kinderspiel!
Regenwasser nutzen
Gesammeltes Regenwasser ist allemal besser als Trinkwasser aus dem Hahn. Es ist weicher und in der Regel angewärmt, wenn es auf das Beet kommt. Man kann jeden Regenablauf eines Dachs so umrüsten, dass das Wasser in eine daneben stehende Tonne läuft. Ist sie voll, läuft das Wasser wie zuvor in den Kanal oder eine mit Kies gefüllte Rigole. Gute Regentonnen sind frostfest und müssen im Herbst nicht entleert werden. Man schöpft das Wasser mit der Kanne heraus und ist damit wesentlich schneller, als beim Füllen aus dem Hahn von Wasserspeicher oder Wasserleitung. Gegen Eier ablegende Stechmücken hilft ein Deckel, den man zum Schöpfen abnimmt bzw. bei großen Tonnen zur Hälfte umklappen kann. Er schützt außerdem Tiere und Kinder vor dem Hineinfallen und Ertrinken.
Richtig gießen
Einen dekorativen Sprühregen über die Blätter Ihrer Pflanzen verteilen, sieht bei Sonnenschein und mit Regenbogen zwar besonders hübsch aus, ist aber für die Pflanzen mehr schädlich als nutzbringend. Das Wasser wird an den Wurzeln benötigt und sollte möglichst schnell in tiefere Erdschichten eindringen. Auf den Blättern verdunstet es nur und hinterlässt bei Sonnenschein sogar Brandflecken durch die Linsenwirkung der Tröpfchen. Deshalb beregnet man nur frisch Gesätes vorsichtig mit der Gießbrause, damit die Samen nicht weggespült werden. Sind die Pflänzchen fest verwurzelt, gießt man nur noch mit der Tülle der Kanne. Bei kleinen Pflänzchen ist es einfacher mit einer nur 5 oder 2,5 Liter fassenden Kindergießkanne mit engem Auslauf. Das belastet außerdem die Arme und Handgelenke des Gärtners weniger.
Schlauchbewässerung
Wer keine Gießkannen tragen kann oder eine große Zisterne hat, wird das Wasser mit dem
Schlauch zu den Pflanzen bringen. Dabei ist der Gießvorsatz das wichtigste Utensil. Nur Gießbrausen aus dem Fachhandel halten, was sie versprechen. Mit langem, gut geformtem Griff, in alle Richtungen verstellbarer Brause und unterschiedlichen Düseneinstellungen sind sie für alle Einsätze am Hochbeet und im Garten geeignet. Der Schlauch sollte aus UV-Licht-beständigem Kunststoff mit einer gitterartigen Gewebeeinlage bestehen, damit er nicht abknicken kann.
Alle Texte in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Brigitte Kleinod / Manfred Stiebler
Hochbeete – Vielfalt ernten auf kleiner Fläche
Preis: 14.99 € (D)
ISBN: : 978-3-440-14560-9
Alles, was man über die Anlage und Bepflanzung von Hochbeeten wissen muss. Von der Auswahl und dem Bau des Hochbeetes über die richtige Pflanzenwahl für jeden Standort bis hin zur Pflege und jahreszeitlichen Nutzung werden alle wichtigen Schritte mit Hilfe von Bepflanzungs- und Einkaufstabellen beschrieben. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Vielfalt der Hochbeete für Jung und Alt, dem Standort und natürlich der Bepflanzung. Für eine reiche und unkomplizierte Ernte.