Hügelbeete sind unheimlich praktisch. Die Hügelform bringt eine größere Anbaufläche und durch die sich entwickelnde Bodenwärme, bietet sie eine ideale Lösung für Gartenabfälle, wie auch Rasen- und Baumschnitt, indem das Hügelbeet auch wunderbar als Kompostanlage funktioniert.
Die Energie der Hügelbeete
Ein Geheimnis unseres gärtnerischen Erfolges sind die Hügelbeete. Sie werden idealerweise im Frühjahr angelegt und können etwas breiter sein als ebene Beete. Die Hügelform bringt eine größere Anbaufläche als bei herkömmlichen Beeten. Da bei uns Unmengen von Gartenabfällen, Rasen- und Baumschnitt anfallen, sind Hügelbeete eine ideale Lösung, eine Art Kompostanlage. In dem aufgeschichteten Haufen wandeln zahllose Mikroorganismen das Grüngut in wertvollen Humus um. Dabei entwickelt sich eine Bodenwärme von etwa 50 Grad Celsius, die den Pflanzen vor allem im ersten Jahr zugutekommt. Zucchini können so schon fünf bis sechs Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Und dank der Wärme können wir oft bis in den Winter hinein noch anpflanzen. Zudem ist ein frisches Hügelbeet eine Nährstoffbombe. Im ersten Jahr gedeihen Starkzehrer wie Tomaten, Gurken, Kohl und Zucchini prächtig. Im zweiten Jahr folgen Salate und Wurzelgemüse, im dritten Jahr Erbsen und Bohnen. Ein Hügelbeet hat eine Lebensdauer von vier bis fünf Jahren. Dann ist das gesamte Material verkompostiert, das Beet muss neu aufgesetzt werden.
So bauen wir ein Hügelbeet
1. Zuerst wird festgelegt und abgesteckt, wo das Hügelbeet hinkommen soll. Ein Hügelbeet sollte höchstens 1,5 m breit sein. Bei breiteren Beeten wird es schwierig, die Pflanzen in der Mitte zu pflegen (z. B. dort Tomaten auszugeizen). Die Länge der Hügelbeete richtet sich nach den Platzverhältnissen. Unsere Beete weisen eine Länge von 10 bis 15 m auf.
2. Falls sich an der für das Beet vorgesehenen Stelle Rasen befindet, werden zuerst die Rasensoden abgestochen und zur Seite gelegt.
3. Dann wird die oberste Erdschicht (Humusschicht) etwa 20 cm tief ausgehoben und auf einen eigenen Haufen neben dem zukünftigen Hügelbeet geschichtet.
4. Nun kleiden wir das ausgehobene Beet mit Maschendraht gegen Wühlmäuse aus.
5. Danach beginnt das Einschichten: Als Erstes werden in der Mitte des Beetes etwa 30 bis 40 cm hoch Gehölzschnittabfälle eingefüllt.
6. Als Nächstes werden die Rasensoden etwas zerkleinert, mit Laub, Stroh, Staudenabfällen oder Mähgut vermischt und als etwa 30 cm hohe Schicht darüber gegeben. Vor allem Mähgut muss gut mit anderen Materialien gemischt werden.
7. Nun folgt eine etwa 20 bis 30 cm hohe Schicht halbreifer Gartenkompost.
8. Als Letztes werden Komposterde und die beiseitegelegte Humuserde in einer etwa 20 bis 25 cm hohen Schicht auf das Hügelbeet gegeben.
Der Text in diesem Artikel ist aus dem Buch:
Remo Vetter
The Lazy Gardener’s Gartengeheimnisse
Preis: € 35,- (D) / € 36,- (A)
ISBN 978-3-03800-941-2
Verlag: AT-Verlag
Gartenarbeit muss nicht schweißtreibend und anstrengend, sondern kann durchaus lustvoll und entspannt sein. »Lazy Gardening« hat in erster Linie mit einer inneren Haltung zu tun, mit Einfühlung, Beobachtung und Zuwendung. Das zeigt Remo Vetter in diesem Buch auf der Grundlage von 35 Jahren Gartenerfahrung. Begleitet von eindrücklichen Bildern verraten sie ihre Gartengeheimnisse und eine Fülle an praktischen Erfahrungen, Tipps und Tricks.