Für manche sind es Wildkräuter, für manche ist es Unkraut. Wer dem Unkraut den Kampf ansagen möchte, sollte das Übel an der Wurzel packen! Wir sagen Ihnen worauf es dabei ankommt.
Kampf dem Unkraut
Ob eine Pflanze als Unkraut (nicht selten wird dafür auch der Begriff „Wildkraut“ verwendet) angesehen wird, hängt hauptsächlich davon ab, ob man sie als unerwünschte Art ansieht oder gezielt anbaut. Als Beispiel kann hierfür der Bärlauch dienen. Bewusst an einer Stelle beziehungsweise auf einem Beet angebaut, stellt er eine Kulturpflanze dar. Siedelt er sich dagegen von selbst auf Beeten an, die für andere Kulturen vorge sehen sind, handelt es sich um ein Unkraut.
Zahlreiche Unkräuter verursachen im Garten mehr Schaden als Nutzen. Das schließt jedoch nicht aus, dass sich einige von ihnen trotzdem verwerten lassen. Ein Beispiel hierfür ist der Löwenzahn, Taraxacum officinale. Mit seinen dichten, am Erdboden befindlichen Blattrosetten gehört der Löwenzahn zur Kategorie der Platzräuber, wenn er sich auf Rasenflächen oder in Gemüsebeeten ansiedelt. Die Löwenzahnblätter lassen sich zwar zu Salaten verarbeiten, aber zwischen Kulturen wachsend, erweist sich diese Pflanze trotzdem als ein arger Nährstoff- und Platzkonkurrent.
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25,90 €Es sind jedoch nicht nur Mindererträge, die in Folge einer massiven Unkrautansiedlung zu verzeichnen sind, sondern oft wirkt sich die Anwesenheit dieser Pflanzen auch störend auf das ästhetische Empfinden vieler Gartenfreunde aus. So sind sie beispielsweise alles andere als begeistert, wenn sich Vogelmiere, Stellaria media, zwischen den Radieschen breit macht.
Im Vergleich zu Nutzpflanzen zeichnen sich viele Unkrautarten nicht nur durch eine enorme Robustheit und eine hohe Anpassungsfähigkeit aus, sondern sie sind außerdem oft schnellwüchsiger und regenerationsfreudiger. Durch diese Konkurrenzvorteile schwächt ein massiver Unkrautbewuchs die Kulturpflanzen mitunter so erheblich, dass diese weniger körpereigene Abwehrsubstanzen produzieren können. Das führt wiederum dazu, dass sie für Krankheiten anfälliger werden und einem Befall durch Parasiten, wie etwa Blattläuse, schlechter überstehen.
Aus den vorgestellten Gründen kann eigentlich nur die Konsequenz abgeleitet werden: „Wehret den Anfängen“.
Sobald Unkraut zwischen den Kulturpflanzen erscheint, sollte es also sofort durch Jäten oder Hacken entfernt werden.
Bei der zu den Gräsern gehörenden Quecke, Elymus repens, handelt es sich nicht nur um ein sehr lästiges, sondern auch überaus hartnäckiges Unkraut. Obwohl in den einzelnen Ähren der Quecke bis zu 50 Samen enthalten sein können, erfolgt die Vermehrung/Ausbreitung dieser Pflanze vorwiegend über ihre Rhizome – beziehungs- weise davon abgebrochene Teilstücke. Aus diesem Grund sollte man nicht den Versuch unternehmen, die Quecke mit einer Hacke oder einem Grubber bekämpfen zu wollen, weil durch die abgebrochenen und häufig übersehenen Teilstücke eine ungewollte
Vermehrung dieser Pflanze erfolgt. Insofern nur einzelne Quecken auftreten, ist es am sinnvollsten, diese mit ihren Rhizomen auszugraben. Letztere kann man auf einer Plastikunterlage ein paar Tage in die pralle Sonne legen, damit sie verdorren und ihre Regenerationsfähigkeit verlieren. Anschließend ist eine Kompostierung problemlos möglich. Auf kleineren, stark verqueckten Flächen bietet es sich auch an, breitwürfig Erbsen auszusäen oder hochwüchsige Dahlien als dichten Bestand anzupflanzen. Beide Pflanzenarten wachsen derartig schnell, dass sie die Quecke (auf der Basis von Lichtentzug) in den meisten Fällen nieder- konkurrieren.
Fotos: © freepik/Heel Verlag
Alle Inhalte in diesem Artikel sind aus dem Buch:
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