Andenbeere, Inkapflaume, Kapstachelbeere, Physalis peruviana, (Physalis edulis)
Die exotisch anmutenden, leckeren Früchte mit den lampionartigen Hüllblättern kennt man aus dem Supermarkt oder als essbare Deko am Buffet – umso mehr begeistert uns, dass sich Andenbeeren ohne großen Aufwand im Garten oder Kübel kultivieren lassen. Die typische „Naschfrucht“ versüßt uns als kleiner „Snack“ regelmäßig die sommerliche Gartenarbeit zwischen den Gemüsebeeten.

Werden die ersten Hüllblätter bräunlich, sind Andenbeeren erntereif.
Andenbeere, Inkapflaume, Kapstachelbeere Physalis peruviana (Physalis edulis)
Was brauchen Andenbeeren, damit sie gedeihen?
Andenbeeren sind wärmebedürftige Pflanzen, die bei uns einen geschützten und vollsonnigen Standort bevorzugen. Der Boden bzw. das Substrat (bei Topfkultur) sollte locker und humos sein und sich leicht erwärmen.
Wo im Herbst frühe Fröste drohen, reifen die angesetzten Früchte leider meist nicht aus; empfehlenswerte Alternative ist in diesem Fall ein Anbau im Topf, sofern dieser warm und geschützt steht. Andenbeeren sind ausgesprochen trockenheitsverträglich, bringen aber deutlich mehr Früchte hervor, wenn sie bei Sommerhitze bewässert werden.
Anbau im Beet
Ab Mitte Februar Vorkultur im Topf auf der Fensterbank oder Aussaat im Freien ab Mitte Mai (Saattiefe 1–2 cm). Eine Temperatur von 25 °C ist für die Keimung optimal.
Bei Vorkultur nach 2–3 Wochen Sämlinge in größere Töpfe pikieren. Werden die Pflanzen noch ein weiteres Mal in größere Töpfe gesetzt, beschleunigt das ihr Wachstum.
Ab Mitte/Ende Mai auspflanzen, Boden vorab mit Kompost versorgen; Pflanzabstand 60 cm. Die Pflanzen an Stäben/Schnüren mehrtriebig ziehen, dazu Triebspitzen abkneifen.
Ein Ausgeizen wie bei Tomaten ist nicht zwingend nötig. Regelmäßig wässern. Standort alle 3–4 Jahre wechseln, nicht nach Tomaten anbauen.
Im Gewächshaus
Unseren Erfahrungen nach können Andenbeeren ähnlich wie Tomaten im Gewächshaus angebaut werden, wachsen dort auch gut, entwickeln aber meist mehr Blattmasse als Früchte. Außerdem schmecken die Früchte deutlich weniger aromatisch – daher unser Fazit: Gewächshausanbau bei Andenbeeren lohnt sich nicht wirklich!
In Pflanzgefäßen
Vorgezogene Pflanzen ab Mitte Mai in Töpfe setzen oder Aussaat direkt ins Pflanzgefäß (Saattiefe 1–2 cm). Gefäße sollten ein Volumen von 15–20 l haben; bei typischen „Balkonsorten“ (z. B. ‘Biscuit’) genügen auch 10 l. Tomatenerde aus dem Fachhandel verwenden.
Sonnig und geschützt aufstellen. Schnüre oder Pflanzstäbe anbringen, Pflanzen mehrtriebig ziehen, regelmäßig wässern, etwa 6–8 Wochen nach der Pflanzung mit handelsüblichem Tomatendünger düngen.
Hängen bei Frostbeginn noch viele unreife Früchte an den Pflanzen, Töpfe ins Haus stellen und Früchte dort nachreifen lassen.
Es darf geerntet werden!
Von Mitte Juli bis Oktober sind Andenbeeren erntereif. Sie verfärben sich dann von gelb nach orangefarben; die pergamentartigen Hüllblätter werden braun und trocknen ein. Beeren mit Hüllblättern ernten; als Rohkost oder Marmelade; keine grünen Beeren verzehren!
Sortenempfehlungen
- ‘Biscuit’: kompakter Wuchs, gut für Töpfe/Kübel, ertragreich, aromatisch, früher Erntebeginn (Mitte Juni)
- ‘Peters Beste’: breit und buschig wachsend, ertragreich, sehr süß
- ‘Schönbrunner Gold’: großfrüchtig, sehr aromatisch
- ‘Little Lanterns’: kompakter Wuchs, gut für Töpfe/Kübel, ertragreich
- ‘Little Buddha’: starkwüchsig, ertragreich, sehr großfrüchtig, angenehmes süßsaures Aroma
Tipps & Tricks rund um die Andenbeere
Andenbeeren können auch überwintert werden: frostfrei bei 5–10 °C, kühl, hell. Vorab stark zurückschneiden, sodass allein die Haupttriebe stehen bleiben. Nur äußerst sparsam gießen.
Ist eine Überwinterung geglückt, kann die Ernte im Folgejahr höher ausfallen. Überwinterung im beheizten Wohnraum nicht ratsam. Übrigens: Andenbeeren zählen tatsächlich zu Gemüsen.
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Der Text und die Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
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