Wer seine Kräuter liebevoll auf dem Balkon oder im Garten anbaut, möchte bestimmt auch im Winter nicht auf den herrlichen Genuss verzichten. Wir verraten, wie Kräuter geerntet und haltbar gemacht werden.
Erntezeit
Um die Kräuter zu trocknen, sollten die meisten Sorten kurz vor oder während ihrer Blütephase geerntet werden. Majoran wird geerntet, sobald sich die ersten Blütenknospen gebildet haben, auch das Aroma von Thymian und Salbei ist kurz vor der Blüte besonders ausgeprägt. Bohnenkraut oder Oregano werden dagegen geerntet, wenn sie in voller Blüte stehen. Durch die Ausbildung der Blüten werden weniger Inhaltsstoffe gebildet und sie büßen an Aroma ein.
Der best Zeitpunkt
Geerntet werden die Kräuter am besten an einem sonnigen Vormittag, da entfalten sie die meisten Aromastoffe. Vorher sollten die Pflanzen am besten in den Genuss von ein oder zwei Tage Sonnenlicht kommen. Verzichten Sie darauf, die Kräuter nach der Ernte zu waschen, das verzögert den Trocknungsvorgang und sie büßen an Qualität ein; durch kräftiges Schütteln können Sie die Kräuter aber von Staub befreien.
Kräuter trocknen
Getrocknet werden die Kräuter am besten im Ganzen. Das Zerkleinern verletzt die Zellstruktur und Inhaltsstoffe und ätherische Öle gehen verloren. Am schonendsten ist die Trocknung an der Luft. So werden alle Inhaltsstoffe bestmöglich konserviert. Kleinblättrige Kräuter werden mit Garn zu kleinen Sträußen gebunden und kopfüber an sogenannte Kräuterkronen gehängt. Warme, luftige, windgeschützte und schattige Plätze, wie Gartenhäuser oder Dachböden sind ideal dafür. So behalten die Kräuter ihr frischgrüne Farbe und die Aromastoffe bleiben erhalten. Wenn die Blätter völlig trocken sind, werden sie einfach von den Stielen abgestriffen und sofort in luftdichte, am besten dunkle Behälter gefüllt. Bei goßblättrigen Arten wie Salbei oder Lorbeer pflückt man nur die Blätter und trocknet sie dann, ebenfalls an einem schattigen und luftigen Ort, auf den Baumwolllagen eines Kräutertrockners.
Außnahmen
Leider können nicht alle Kräuter getrocknet werden, da sie dadurch teilweise ihr Arome einbüßen würden. Kräuter mit weichen Blättern wie Dill, Schnittlauch, Kerbel oder Basilikum eignen sich besser zum Einfrieren. Die Kräuter werden gewaschen und fein gehackt und in kleinen Portionen in die Fächer von Eiswürfelbehältern gegeben. Darauf wird Wasser gegossen und der Behälter ins Tiefkühlfach gegeben.
TEXT: Victoria Wegner
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