Kranke Pflanzen sind ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Es kann sein, dass die Pflanze zu schwach ist oder zu stark gedüngt wurde. Der Bestand kann zu dicht sein, so dass er nicht gut durchlüftet ist, oder die Pflanze steht an einer zugigen Stelle. Eine Krankheit kann sich aber auch vom Nachbarn, durch Unkräuter oder durch infizierte Pflanzenreste ausbreiten.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass man zunächst nach der Ursache sucht, denn das Ziel besteht ja darin, nicht möglichst viel zu spritzen gegen die Krankheitserreger und Schädlinge, sondern die Pflanzen so zu behandeln, dass keine Angriffsmöglichkeit besteht. An erster Stelle steht natürlich die Analyse: Was hat die Pflanze? Der zweite Schritt sollte dann aber nicht heißen: Und was kann ich dagegen spritzen?
Sondern: Warum hat die Pflanze diese Krankheit bekommen? Läuse sind häufig dann auf den Blättern, wenn Pflanzen schnell wachsen und es sehr windig ist. Schnecken sind dann da, wenn es auf der einen Seite zarte Blätter und Triebe gibt und auf der anderen Seite die Nächte feucht sind. Ein lockerer Mulch ist beispielsweise ein idealer Rückzugsort. Mein Rat: Gehen Sie der Sache auf den Grund. Und dann heißt es, die Pflanzen stärken. Dazu kann man Tees und Brühen aufsetzen, das Bodenleben anregen und Nährstoffe geben. Auch die Veränderung der Luftfeuchtigkeit kann manchmal Wunder wirken.
Klassische Hausmittel gegen Schädlinge
Läuse: Sprühen mit einer Mischung aus Wasser, Spülmittel und Spiritus; Brennnesseljauche
Pilzkrankheiten bei Rosen: Eine Tasse Milch auf einen Liter Wasser geben und regelmäßig die Pflanzen damit besprühen.
Pilzkrankheiten im Gemüsegarten: Schafgarbenbrühe
Rote Spinne und Milben: Schachtelhalmbrühe
Schildläuse und Rost: Wurmfarnbrühe
Erdflöhe, Weiße Fliegen: Rainfarnbrühe
Man muss aber nicht nur bekämpfen, sondern sollte sich auch immer Helfer in den Garten holen. Die sogenannten Nützlinge sorgen dafür, dass die Schädlinge im Garten nicht überhand nehmen. Deshalb gilt es darauf zu achten, dass sich Vögel im Garten wohlfühlen. Viele Singvögel ernähren sich von Insekten und machen keinen Unterschied, ob sie schädlich oder nützlich für die Pflanzen sind. Sie greifen zu, wo das Angebot groß ist. Andere Nützlinge kann man mit Hilfe von einem Insektenhotel locken und auch klassische Methoden, wie ein Topf mit Holzwolle, sind bei Ohrenkneifern begehrt. Sie dezimieren die Läuse, ebenso wie Marienkäfer. Gegen Schnecken helfen Igel, und so sind zahlreiche Kreisläufe vorhanden, die bei der Schädlingsbekämpfung wichtig sind. Wenn ich nun aber mit chemischen Zusammensetzungen arbeite, kann ich nicht verhindern, dass Schäden entstehen und das gesamte Gefüge aus dem Gleichgewicht gerät.
Gut zu wissen
Mulch hilft gegen Unkraut Wer regelmäßig mit Häckselgut, Rasenschnitt und Blättern mulcht, wird weniger Samenunkraut im Garten haben, weil diese Schicht den Unkräutern das Leben schwer macht. Man kann auch mit Splitt oder Kies mulchen. Aber Vorsicht: Es sollte keine Steinwüste entstehen, und während die organischen Mulchmaterialien im Laufe der Zeit verrotten, ist es mühsam, Splitt und Kies wieder zu entfernen. Die Wahl will gut überlegt werden.
Resistente Sorten Züchterinnen und Züchter haben sich die Sache mit den Krankheiten zur Aufgabe gemacht. Sie haben Pflanzen ausgelesen, die weniger anfällig sind, weil sie die Gesundheit zum Zuchtziel auserkoren haben. Das muss nicht heißen, dass Gentechnik im Spiel ist, sondern kann auch ganz einfach auf Beobachtung beruhen. Daher macht es Sinn für Anfänger dem Hinweis „Resistente Sorte“ nachzugehen. Gerade bei Rosen ist die Blattgesundheit ein Merkmal, dem man mindestens so viel Beachtung wie der Schönheit, der Farbe und dem Duft geschenkt hat, so dass die Blätter im Sommer weniger fleckig und gelb werden. Ebenso sind resistente Gemüsesorten ein wichtiger Aspekt, damit die Freude am Gärtnern bleibt.
Alle Texte in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Dorothée Waechter
Jetzt bin ich Gärtner! Schritt für Schritt zum Gartenglück
Preis: € 20,- [D] / € 20,60 [A]
ISBN 978-3-7995-1145-2
Verlag: Jan Thorbecke Verlag
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