Ein Balkon kann alles sein, was wir uns wünschen. Nur Mut – und einfach ausprobieren! Versuchen Sie doch mal Stauden auf den Balkon zu pflanzen, das geht ganz einfach und sieht umwerfend aus.
Staude sucht neues Zuhause:
Sie erweitern die saisonale Blütenpracht auf dem Balkon enorm: Stauden bringen Größe, Vielfalt und Drama für jede Jahreszeit. Balkongärtner vernachlässigen oft die Stauden, da diese gemeinhin mit größeren Gärten assoziiert werden. Die meisten mehrjährigen Stauden können aber durchaus einige Jahre auf dem Balkon gedeihen, irgendwann sollten sie dann einfach geteilt und, falls möglich, in den Garten ausgepflanzt werden. Manche eher kurzlebige Stauden sehen auch nur für eine Zeitlang gut aus und werden danach ersetzt. Dennoch lohnt es sich auf jeden Fall, auch für die Balkonbepflanzung einen Blick in die Staudenabteilungen der Gärtnereien zu werfen.
Frühlingsboten im Töpfchen:
Oft tauchen schon im Februar die ersten Primeln in den Läden auf. Sie wurden in Gewächshäusern vorgetrieben und sind natürlich nicht sehr robust. Aber an einem geschützten Ort auf dem Balkontisch darf man sich schon mal einige dieser eifrigen Frühlingsboten leisten. Und wenn gar kalte Nächte angesagt sind, nimmt man sie halt kurzfristig ins Haus. Auch Hornveilchen und Stiefmütterchen gibt es schon früh zu kaufen. Sie passen besonders gut zu Zwiebelblumen, wie frühen Narzissen, und vertragen einiges an Minusgraden. Besonders schön zu Narzissen passen stecklingsvermehrte Vergissmeinnicht, deren Wuchs bis weit in den Frühling hinein kompakt bleibt. Die selbst aus Samen vermehrten Vergissmeinnicht hingegen werden aber auf dem Balkon meist etwas unansehnlich. Insbesondere in den Kästen am Geländer sehen kompakt wachsende Pflanzen länger gut aus. Bei Tulpen und Narzissen gilt es vor allem auf die Standfestigkeit zu achten. Als Grundregel gilt: Die Gefäße sollten mindestens halb so hoch sein wie die Stiele. Für kleine Kisten und Töpfe also unbedingt niedrig wachsende Sorten auswählen. Besonders gut für kleine Töpfe sind übrigens kleine Zwiebelblumen wie Schneeglöckchen und Krokusse geeignet. Und natürlich machen sich auch Maiglöckchen immer gut in einem hübschen Gefäß auf dem Balkontisch.
Wer größere Kästen und Kübel hat, kann darin auch höhere Tulpen und Narzissen ziehen. Dazu passen am besten Polsterstauden wie Gänsekresse, Schleifenblumen, Polsterphlox und Blaukissen. Nach dem Abblühen werden diese idealerweise in den Garten gesetzt, aber falls kein Garten vorhanden ist, können sie auch auf dem Balkon etwas in den Hintergrund gestellt und dann im nächsten Frühjahr wieder hervorgeholt werden.
Die großen Stars des Sommers:
Ein großer dunkelblauer Rittersporn auf dem Balkon, traumhaft! Rittersporn (Delphinium) gilt im Garten als Königsdisziplin, aber im Topf ist er eigentlich fast einfacher zu kultivieren. Auf dem Balkon sind die zarten Triebe nämlich vor den Schnecken in Sicherheit! Und so ein richtig schöner hoher Rittersporn ist allemal ein Hingucker auf dem Balkon. Allerdings braucht er recht große Kübel und die allerbeste Blumenerde. Während der Wachstumsphase will er zudem regelmäßig und nicht zu knauserig gedüngt werden.
Diva im Topf:
Auch andere große Stauden machen ordentlich was her im Kübel. An einem sonnigen Standort eignen sich Sonnenhut (Echinacea purpurea), aber auch Schafgarben (Achillea), die es nun in vielen Farbtönen gibt. Für schattigere Standorte sind Funkien (Hosta) prächtige Kübelgäste. Sie sehen oft in Gefäßen sogar besser aus, weil sie da nicht von Schnecken durchlöchert werden, und ihre herzförmigen Blätter kommen über dem Rand eines schönen Topfes besser zur Geltung als am Boden.
FOTO: Fotolia
Alle Texte in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Sabine Reber / Christoph Stöh Grünig
Balkon-Starter
160 Seiten mit zahlreichen Farbfotos
Preis: €(D) 19,99 / €(A) 20,60 / sFr 28,50
ISBN: 978-3-8354-1343-6
BLV Verlag
Kreatives Gärtnern auf kleinstem Raum! Es ist unglaublich, was alles in ein paar Töpfe und Kübel passt! Ob mit Obst, Salat, Kräutern oder Blumen: Schon auf wenigen Quadratmetern kann ein kleines
Paradies entstehen. Gärtnern auf dem Balkon ist Gärtnern im Kleinen, auf das Wesentliche reduziert: Wasser, Erde, Licht und Pflanzen. Meistens funktioniert das bestens. Jedoch muss man einiges anders machen als im Garten. Worauf es dabei ankommt, zeigt Sabine Reber in ihrem neuen Buch „Balkon-Starter“