Der zur Zwiebelfamilie zählende Lauch, auch unter dem Namen Porree bekannt, ist leicht zu kultivieren und daher ein ideales Winter- aber auch Sommergemüse. Besonders wohlschmeckend ist der untere, weiße Teil der Lauchstange, der hauptsächlich in Eintöpfen, Gratins oder als Belag von Flammkuchen verwendet wird. 

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Pflanzzeit – Wann am besten?
Wenn die Temperaturen im zeitigen Frühling auf circa sieben Grad gestiegen sind, können frühe Lauchsorten bereits gesät werden. Etwas später werden dann die mittelfrühen und späten Sorten ausgesät. Als Alternative sät man schon im Winter im Haus aus und pflanzt die Sämlinge dann im Frühling ins Beet.
Lauchanbau – Wie geht das?
Bei der Aussaat im Haus sollten die Samen in 2,5 cm tiefe Rillen gesät werden. Drücken Sie die Samen gut fest und wässern Sie ausreichend.
Haben die Sämlinge dann die Dicke eines Bleistifts erreicht, werden sie in eine gut acht Zentimeter tiefe Rille umgepflanzt. Vorher müssen die Pflänzchen aber noch gestutzt werden. Die Wurzeln werden gut einen Zentimeter gekürzt, die Blätter sogar um die Hälfte.
Der optimale Pflanzabstand beträgt 15 cm, außerdem sollte die Erde nach dem Einpflanzen gut festgedrückt werden. Sobald der Lauch fast ausgewachsen ist, können sie ihn an der Stange bis zu zehn Zentimeter anhäufeln, um die Stangen schön weiß zu halten.
Die Aussaat im Haus sollte in Anzuchtkästen bei einer Temperatur von mindestens 10 Grad geschehen. Vor dem endgültigen Auspflanzen im Frühling das Abhärten der Sämlinge nicht vergessen.
Standort – Wo am besten?
Am besten eignen sich gut durchlüftete, aber dennoch schwere, mit reichlich organischem Material versorgte Böden. Generell ist Porree jedoch recht anspruchslos.
Lauch bitte nicht auf Böden pflanzen, auf denen in den Vorjahren schon Zwiebelgewächse angebaut wurden.
Pflege – Was ist zu tun?
Wenn die Pflanzen gut angewachsen sind, sollten Sie sie sparsam gießen, bei Trockenheit auch großzügiger. Von Hoch- bis Spätsommer oder im Spätwinter lohnt es sich mit stickstoffreichem Dünger zu streuen, um das Wachstum anzuregen. Damit die Stangen schön weiß bleiben, sollten Sie den unteren Teil des Stängels mit Erde anhäufeln.

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Ernte – Was ist zu beachten?
Fünf bis sieben Monate verstreichen von der Saat bis zur Ernte. Da Lauch jedoch auch länger im Boden bleiben kann, erntet man Winterlauch von Oktober bis März je nach Bedarf. Für die Ernte benutzen Sie eine Grabgabel, mit der man die Pflanzen vorsichtig aus der Erde nimmt, ohne die Stangen zu verletzen. Nicht ganz einen Monat lässt sich der geerntete Lauch dann lagern.
Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Karotten, Salat, Fenchel, Haferwurzeln, Sellerie, Tomaten, Spinat, Basilikum, Erdbeeren, Kohlrabi, Kohl, Ringelblumen, Kamille, Petersilie und Pastinaken eignen sich gut um sie in Nachbarschaft zum Lauch anzupflanzen.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Lauch ist eine zweijährige, krautige Pflanze aus der Familie der Zwiebelgewächse. Er besitzt im Gegensatz zu seinen Verwandten keine Zwiebel. Die Wuchshöhe kann bei ausgewachsenen Pflanzen bis zu 80 cm betragen. Die Blätter sind grün, spitz zulaufend, flach und bis zu 5 cm breit. Der doldige Blütenstand ist kugelig und vielblütig, meist in den Farben weiß oder helllila. Außerdem bildet Lauch eirunde Kapselfrüchte nach der Blüte.
Lauch enthält viel Vitamin C, Vitamin K, Folsäure und Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Magnesium; zusätzlich Spurenelemente wie Eisen und Mangan. Durch seinen charakteristischen Geruch und Geschmack wird Lauch auch zum Würzen genutzt. Der würzige Geschmack wird von einer Schwefelverbindung verursacht.
Kulturgeschichte – Wie kam der Lauch zu uns?
Der Lauch stammt vermutlich von seinem Verwandten, dem wilden Sommerlauch, ab. Schon im alten Ägypten gibt es Hinweise auf seinen Anbau, jedoch ist nicht ganz sicher, ob dies Lauch- oder doch Zwiebelsorten waren.
Im antiken Griechenland und auch im Römischen Reich gilt die Kultivierung von Lauch als Gemüse als bewiesen.
Seit dem Mittelalter wurde Lauch auch in deutschen Schriften erwähnt, damals aber noch in einer anderen Erscheinung mit röhrigen Blättern.
Seit dem 16. Jahrhundert wurde er auch hier angebaut, nachdem er vermutlich von Italien ausgehend nach Mitteleuropa gelangte. Zu diesem Zeitpunkt war er schon ein verbreitetes und gebräuchliches Gemüse in ganz Europa. Schon damals galt er als sehr gesundheitsförderlich und stand durch seinen hohen Vitamin C Gehalt oft im Winter auf dem Speiseplan. In der heutigen Zuchtform wird Lauch überwiegend im Mittelmeerraum und hier in Europa angebaut.
TEXT: Merle Hildebrandt