Minze kennt jeder, doch alle Arten, Namen sowie Wirkungen zu beherrschen, das kann vermutlich niemand von sich behaupten.
Anbau und Vermehrung – Worauf ist zu achten?
Bei der Standortwahl achten Sie darauf, es der Minze halbschattig bis schattig und eher feucht mit einer guten Nährstoffversorgung und lockerem Boden einzurichten. Da sich die Minze unter diesen Bedingungen wohl fühlen und sich so schnell vermehren wird, haben Sie schon bald einen dichten Bestand in Ihrem Garten.
Ernten und Konservieren – Wann, was und wie am besten?
Haben Sie den Minzen die richtigen Wuchsbedingungen geschaffen, dann können Sie ab August mit großgewachsenen Stauden rechnen. Die Minzblätter können schon vom Frühjahr an bis in den Herbst hinein geerntet werden. Bis zu dreimal im Jahr können die Triebe abgeschnitten werden. Wie bei vielen Gewürzkräutern ist der Gehalt an ätherischen Ölen kurz vor der Blüte am höchsten, weshalb dies der perfekte Erntezeitpunkt ist. Morgens ist zudem besser als abends. Warten Sie nur, bis der Tau getrocknet ist, sodass die Blätter nicht mehr feucht sind. Dann schneiden Sie die Stängel kurz über einem Blattpaar ab und legen sie zu Bündeln zusammen. Aufgehängt werden diese dann in schmalen Bündeln und auf dem Kopf. An einem gut durchlüfteten, am besten schattigen Ort sollten die Blätter innerhalb von drei Tagen trocken sein. Entweder Sie zerreiben die Blätter anschließend mit der Hand oder bewahren die Blätter im Ganzen auf. Lagern Sie die Minze gut verschlossen, dann können Sie sich bis zu einem Jahr über ihr Aroma freuen.
Alternativ ist es auch möglich, Minze einzufrieren. Dafür die Minzblätter von den Stängeln zupfen und zwischen zwei Lagen Alufolie legen. Danach vorsichtig mit einem Nudelholz etwas glattpressen und in einer geeigneten Box verstauen. So können Sie später stets die gewünschte Menge Minze einzeln herausnehmen und zum Beispiel zum Dekorieren von Speisen verwenden.
Verwendung – Welche Empfehlungen für die Kräuterküche?
Minze ist in der Küche sehr beliebt und verleiht jedem Gericht eine unverwechselbare Note. Passen Sie jedoch auf, die Minze eher sparsam zu verwenden, damit sie nicht zu dominant wirkt, sondern dem Gericht lediglich die charakteristische Frische verleiht, indem sie nicht nur geschmacklich, sondern auch durch einen tollen Duft überzeugt. Denn nicht nur die Augen, sondern auch die Nase isst mit. So werden auch einfache Gerichte ein wahres Highlight.
In Tees oder Rezepten wird meist bei den Mengenangaben nicht gesagt, ob getrocknete oder frische Minze gemeint ist. Frische Minze, die zerkleinert wurde, hat zwar das größere Volumen, handelt es sich allerdings um getrocknete Minze, hat diese ein schwächeres Aroma vorzuweisen.
Nicht nur für Hauptspeisen bietet sich das Würzen mit Minze an, auch bei vielen Desserts oder kalten Getränken kann Minze das gewisse Etwas mitbringen. So zum Beispiel in Mouse au Chocolat, Minze-Kaffee oder Mojitos. Auch für Hugo, das Sommergetränk schlechthin, ist Minze unverzichtbar.
Anwendung – Welche heilende oder pflegende Wirkung?
Die Heilwirkung von Minze ist sehr vielseitig, und es gibt kaum eine Krankheit, bei der Minze nicht positiv zur Heilung beitragen könnte. Sie wirkt desinfizierend, krampflösend und kühlend, weshalb sie besonders häufig bei Fiebererkrankungen empfohlen wird. Das aus der Minze gewonnene Pfefferminzöl hilft bei Mundschleimhautreizungen sowie Entzündungen der Verdauungsorgane. Und auch um Frische zu bringen wird Minze in Kosmetikprodukten wie Zahnpasta oder Zahnspülung verwendet.
Botanisches – Was ist das für eine Pflanze?
Die Minze mit allen ihren Unterarten gehört zur Familie der Lippenblütler. Ansonsten sind viele Minz-Arten botanisch nur schwer einzuordnen, denn sie sind aus Kreuzungen von Wildformen oder Hybriden entstanden. Solche Minz-Sorten werden Allerlei-Minzen genannt.
TEXT: Merle Hildebrandt
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