Die farbenfrohe Rübenpflanze ist ein Allrounder unter den Gemüsepflanzen und besitzt eine große Sortenvielfalt. Im Boden sowie in Töpfen wachsen Möhren besonders gut in leichter und lockerer Erde. Wer den Geschmack des knackigen Gemüses das ganze Jahr genießen will, pflanzt unterschiedliche Sorten an und kann gleichzeitig die Formen- und Farbvielfalt der Rüben bewundern.
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Pflanzzeit – Wann am besten?
Je nach Region erfolgt die Aussaat zwischen März und Juni. Die frühen Rübensorten werden im Februar bis März ausgesät, die Sommersorten von März bis April. Erst später, im Juni und Juli, sollten die Wintersorten gesät werden.
Mohrrübenanbau – Wie geht das?
Zunächst sollten Sie den Boden lockern, um danach circa zwei Zentimeter tiefe Saatrillen zu ziehen. Der Abstand zwischen den Rillen sollte ungefähr 20 cm betragen. Nun können Sie die Samen in einem Abstand von rund fünf Milimetern aussäen, um sie danach mit einer dünnen Erdschicht zu bedecken und festzudrücken. Danach sollten Sie die Saat mit einer Brause gut angießen, da die Keimzeit sonst sehr lang ist. Je nach Sorte sollte die Pflanze ab einer Größe von zwei bis drei Blättern auf einen Abstand von vier Zentimeter ausgedünnt werden. Der Platzbedarf variiert jedoch von Sorte zu Sorte. Um den Befall der Möhrenfliege zu vermeiden, ist es besser, die entstandenen Hohlräume mit etwas Erde aufzufüllen. Auch die Aussaat von Koriander neben den Mohrrüben kann vor den Schädlingen schützen.
Standort – Wo am besten?
Leichte, lockere und humose Böden eignen sich zum Anbau der Rübenpflanzen am besten. Auch die Kultur im Topf ist möglich. Voraussetzungen für den Ernteerfolg sind jedoch eine relativ hohe Erdfeuchtigkeit sowie ein eher gemäßigtes Klima. Tipp: Pflanzen Sie Mohrrüben im Hochbeet an. Möhrenfliegen können nicht höher als 30 cm fliegen und haben so keine Chance.
Pflege – Was ist zu tun?
Wichtig bei der Aufzucht ist das regelmäßige Wässern. Übertreiben sollten man es jedoch nicht, ansonsten bildet sich zum Leidwesen der Wurzeln ein üppiges Blattwerk aus. Gejätet wird am besten in der Dämmerung, da die Geruchsstoffe der Blätter die Möhrenfliege anlocken können. Hacken Sie außerdem regelmäßig zwischen den Reihen, um das Erdreich zu lockern.
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26,90 €Ernte – Was ist zu beachten?
Die frühen Sorten können schon von April bis Mai fingerdick geerntet werden. Lagerfähige, lange Sommersorten benötigen dagegen vier bis fünf Monate Reifezeit und haben dann einen ungefähren Durchmesser von vier Zentimetern erreicht. Die letzten Möhren sollten Sie im November aus der Erde nehmen. Gelagert werden die Möhren bestenfalls ohne Kraut, an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort.
Mischkultur – Auf gute Nachbarschaft!
Grüne Erbsen, Bohnen, Kopfsalat, Dill, Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Kamille, sowie Studenten- und Ringelblumen sind ideale Beetnachbarn der Mohrrübe. Vermeiden Sie die Nähe von Roten Beten.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Das Wurzelgemüse zählt zu der Familie der Doldenblütler und ist eine zweijährige Pflanze. Im Beet wird sie jedoch nur einjährig kultiviert. Die Anbaupause sollte bei Mohrrüben mindestens drei Jahre betragen.
Mohrrüben kommen in unterschiedlichsten Formen und Farben vor. Je nach Sorte kann die Wurzel kurz, halblang, lang, zylindrisch, kreisel- oder kegelförmig sein. Das Farbspektrum reicht von Hell- oder Dunkelrot, Orange, Weiß bis hin zu Violett, welches auf die Stoffe Carotinoide, Anthocyane und Chlorophyll zurückgehen.
Kulturgeschichte – Wie kam die Mohrrübe zu uns?
Der Vorfahre der heutigen Gartenmöhre stammt aus Gebieten Europas, Nordafrikas und dem westlichen Asien und ist unter dem Namen der „wilden Möhre“ bekannt. Diese Möhre war weiß-gelblich und weniger süß als die heutige Mohrrübe. Funde beweisen, dass diese Art vermutlich schon den Jägern in der Steinzeit als Nahrung diente.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich in den verschiedenen Regionen der Erde unterschiedliche Möhrensorten. In Zentralasien waren sie meist violett, im Mittelmeerraum eher gelb und weiß. Die Entwicklung zur heutigen Kulturmöhre setzte vermutlich im 17. Jahrhundert durch gezielte Züchtung in den Niederlanden ein. Ab diesem Zeitpunkt besitzt die Möhre auch ihre charakteristische, orangene Farbe sowie den süßen Geschmack.
Von dort ausgehend verbreitete sich das Gemüse über die ganze Welt. Andere, alte Wurzelgemüsesorten wie Pastinake oder Zuckerwurzel wurden von ihr verdrängt.
Heute ist die Mohrrübe in Deutschland je nach Region auch unter dem Namen „Karotte“, „gelbe Möhre“, „Wurzel“ oder „Rübli“ bekannt und ist ein wichtiger Vitaminlieferant für eine ausgewogene Ernährung.
TEXT: Merle Hildebrandt
Foto: © intst/iStock