Mulchen bedeutet den unbewachsenen Gartenboden mit organischem Material zu bedecken. Mulchen schützt, pflegt, verbessert den Boden und fördert das Bodenleben.
In der Natur gibt es fast keinen unbedeckten, „nackten“ Boden. Der Boden und die Bodenlebewesen sind immer von einem organischen Schutzmantel, von einer Laub- oder Pflanzenschicht, umhüllt. Die Pflanzendecke in der Natur beschattet den Boden, aktiviert die Bodenorganismen, verhindert Nährstoffauswaschungen und schützt vor Frost, Austrocknung und Verdunstung. Der Boden wird mit organischer Substanz
angereichert, die in Humus umgewandelt wird, und so auf natürliche Weise gedüngt.
Geeignetes Mulchmaterial
Nehmen Sie sich ein Beispiel an der Natur und bedecken Sie den Gartenboden mit Mulch. Zum Mulchen eignet sich möglichst vielfältiges, zerkleinertes organisches Material:
• Rasenschnitt
• Laub
• Zerkleinerte Beikräuter vor der Samenbildung (!)
• Grob zerkleinerte Brennnesseln und Beinwellblätter
• Abgemähte Gründüngungspflanzen und gehäckseltes Stroh
Die Pflanzendecke Auslegen
Vor allem leicht angewelkter Rasenschnitt, der in den meisten Gärten reichlich anfällt, eignet sich in nicht allzu dicker Lage von 3 bis 4 cm hervorragend zum Mulchen. Rund um die Pflanze bleibt etwas Platz, damit die Feuchtigkeit beim Gießen an die Pflanze gelangt. Vor einer neuen Mulchschicht oder nach dem Winter sollten Sie die Mulchreste in den Boden einarbeiten.
Gut zerkleinert und möglichst in der Pflanzzeit aufgelegt, dient die Mulchschicht als Bodenverbesserung. In der Pflanzzeit wird das Mulchmaterial von den Bodenorganismen gut und schnell verarbeitet. Gröberes Material dient vorrangig dem Schutz des Bodens.
Mulchen ersetzt Giessen
Vielleicht erscheint Ihnen ein gemulchtes Beet zunächst ungewohnt und etwas „unordentlich“. Doch die Vorteile sprechen für sich. Die Bodenoberfläche wird nicht nur geschützt und beschattet, auch das Wasser bleibt im Boden und vermindert das Gießen. Bodenorganismen können, da der Boden nicht austrocknet, bis in die oberste Schicht aktiv sein. Dadurch bleibt der Boden locker. Vor allem Regenwürmer holen sich aus dem Mulchmaterial ihre Nahrung. Beikräuter werden durch die Mulchschicht unterdrückt bzw. sitzen lockerer und lassen sich leichter entfernen. Eine regelmäßige Kompostgabe ist neben dem Mulchen zur dauerhaften Bodenverbesserung jedoch unabdingbar.
Alle Texte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
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