Der Begriff Aphrodisiakum stammt aus dem Griechischen und geht auf die Göttin Aphrodite, die Göttin der Liebe, Schönheit und sinnlichen Begierde, zurück. Aphrodisiaka sind also Nahrungsmittel, Gewürze, Pflanzenextrakte und Medikamente, denen eine Lust steigernde Wirkung nachgesagt wird. Aus einfachsten Zutaten und Hausmitteln lassen sich ganz schnell kleine Wundermittel kreieren!
Granatapfel-Rosen-Julep
Dieser aphrodisierende Trank aus dem arabischen Raum erquickt die Lebensgeister. Als uraltes Pharmazeutikum wird Julep seit Jahrhunderten als Arznei, Aphrodisiakum und süßes Erfrischungsgetränk verwendet. Der Begriff leitet sich vom persischen Wort für Rosenwasser (gul ab, auch julab) ab, das auch am häufigsten als Ingredienz für Julep zum Einsatz kommt. Bereits 1546 erwähnt das älteste deutsche Arzneibuch im „Dispensatorium des Valerius Cordus“ einen Rosen- und Veilchen-Julep, und 1808 berichtet die „Allgemeine Literatur Zeitung“ über Julep, der in Konstantinopler Serails mit erotisierendem Moschus zubereitet wurde, als „ein Heilmittel in verschiedenen Krankheiten“.
Zutaten:
1 l Granatapfelsaft
100 ml Rosensirup
50 ml Grapefruitsaft
ein paar Minzblätter
Honig und Eiswürfel nach Geschmack
Haltbarkeit
Der Julep wird jeweils frisch zubereitet.
Anwendung
Genießen Sie diesen Julep täglich als Erfrischungsgetränk.
Wirkung
Stimuliert die Libido
Hat eine antioxidative Wirkung
Vitalisiert und fördert die Gesundheit
So geht die Zubereitung:
Den Granatapfelsaft, Rosensirup und Grapefruitsaft in einer Kanne vermischen. Falls gewünscht, etwas Honig zugeben.
Gläser zu Hälfte mit Eis füllen, den fertigen Julep darauf gießen und mit Minzblättchen dekorieren.
Aphrodisierendes Duftöl
Dieser Naturduft nimmt die Sinne mit auf Reisen. Durch seine erotischen Noten von Rosen und Kardamom und die umhüllende Wärme der Vanille strömt das Öl einen betörenden Duft aus, der durch die Körperwärme noch verstärkt wird. Wie auch Kakao ist Vanille eines der wertvollsten Gewürze der Welt. Ixtlilxochitl nannten die Azteken die Vanille, was sich als Schwarze Blume übersetzen lässt. Vanille wurde in den alten Kulturen als Tonikum für die Geschlechtsorgane und als die Libido fördernd erachtet. Die Frauen in Mexiko wussten schon früh Vanille aufzutragen, um ihre sexuellen Reize zu erhöhen und die Begierde der Männer zu wecken. Inzwischen bestätigt die Wissenschaft die aphrodisierende Wirkung der Vanille, deren Hauptwirkstoff Vanillin ähnlich den menschlichen Pheromonen als Sexuallockstoff wirkt.
Zutaten:
1 Vanilleschote
5 EL getrocknete Duftrosen
1 EL Kardamom
1 TL fein geraspelte Schale einer frischen Bio-Orange
etwas Alkohol, 40%ig, in einer Sprühflasche
250 ml Mohnöl oder Traubenkernöl
Haltbarkeit
1 Jahr bei Zimmertemperatur
Anwendung
Tragen Sie das Vanilleöl als aphrodisierendes Duftöl nach dem Baden auf Ihre erogenen Zonen auf. Sie können das Öl aber auch als Massageöl oder als Gleitmittel verwenden.
Wirkung
Wirkt stimmungsaufhellend
Regt die Libido an
Hat eine desodorierende Wirkung
So geht die Zubereitung:
Vanilleschote längs aufschneiden, Mark herauslösen und die Schote in sehr kleine Stücke schneiden.
Sämtliche Pflanzenteile in einem Mörser fein zerreiben oder in einem kleinen Mixer gut zerkleinern und mit 40%igem Alkohol besprühen, bis die Kräuter angefeuchtet sind.
Alle Zutaten in eine Flasche füllen.
Mindestens 2 Wochen ziehen lassen, immer wieder schütteln.
Das Duftöl durch ein Feinsieb filtrieren und in eine Spenderflasche füllen.
Psychoaktive Tortellos
„Nimm, wie auch immer, Muskatnuss und in gleichem Gewicht Zimt und etwas Nelken und pulverisiere das.“ Mit diesen Worten beschrieb die Heilige Hildegard von Bingen eine besondere Medizin, aus in Teig eingearbeiteten Gewürzen. Bei diesen Tortellos, wie sie sie nennt, handelt es sich um heilsame Kekse mit hochdosierten Wirkstoffen. Sie wurden weniger als Kulinarik, vielmehr als Arzneiform angewendet. Bei ihrem Rezept erwähnt Hildegard nicht explizit die erotisierende Kraft ihrer Wirkstoffe, obwohl diese bis heute als Aphrodisiaka verwendet werden. Die heilkundige Nonne weiß aber ausführlich über die antidepressive, stimmungsaufhellende und psychoaktive Wirkung zu berichten. Man soll davon „oft essen“, denn „es öffnet dein Herz und deine stumpfen Sinne und es macht deinen Geist fröhlich“. Und wer die „Bitterkeit des Herzens“ mit den Tortellos therapiert, öffnet sich auch implizit der Liebe, Sexualität und Erotik.
Zutaten:
2 TL Muskatnuss
2 TL Zimt
½ TL Gewürznelken
300 g Dinkel-Vollkornmehl
100 g pulverisierter Vollrohrzucker
200 g Butter (zimmerwarm)
1 Ei
1 Prise Salz
Haltbarkeit
Die Tortellos halten sich bei Zimmertemperatur 1 Jahr.
Anwendung
3–5 Kekse täglich über den Teig verteilt essen. Langsam kauen und mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. Tee oder Milch) einnehmen. Bitte achten Sie darauf, dass Sie die Kekse nicht überdosieren.
Wirkung
Anregende, leicht psychoaktive Wirkung Wirken sanft euphorisierend und erhöhen Glücksgefühle Wirken stimmungsaufhellen
So geht die Zubereitung:
Gewürze pulverisieren und mit Mehl und Zucker vermischen.
Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Alle Zutaten und etwa 50 ml kaltes Wasser zu einem Mürbeteig formen. ½ Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Den Teig auf einer bemehlten Fläche ½ cm dick ausrollen und daraus 5 cm große Kekse ausstechen.
Im vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene in etwa 10 Minuten goldbraun backen.
Kekse auskühlen lassen und in einem luftdichten Glas aufbewahren.
Copyright © Gabriela Nedoma, Natürliche Aphrodisiaka / Eugen Ulmer Verlag
Alle Rezepte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Gabriela Nedoma
Natürliche Aphrodisiaka – Naturheilkunde und Heilpflanzenrezepte für die Liebe
Preis: € [D] 29,95
ISBN: 978-3-8186-0543-8
Verlag: Eugen Ulmer Verlag
Das Feuer der Erotik knistert überall: in Heilpflanzen wie Rose und Holunder, in Quitte und Granatapfel oder in Zimt und Chili. Gabriela Nedoma nimmt Sie mit auf eine anregende Reise von alten Göttergeschichten über die Klostermedizin der Hildegard von Bingen bis in unsere Zeit. Unwiderstehlich sinnlich sind ihre 60 Rezepte für Liebeselixiere, Düfte, Erregungssalben, Gleitgels und anregende Kulinarik – sie alle sind zugleich Naturmedizin, die Glückshormone befeuert, Stress mildert und sogar Erkrankungen lindern kann.